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Paolo Simoncelli: «Was ich in Arbolinos Augen sah»

Von Nora Lantschner
Am Renntag des Malaysia-GP jährte sich der Todestag von Marco Simoncelli zum elften Mal. Papa Paolo war mit seiner SIC58 Squadra Corse vor Ort. Für Emotionen sorgte aber vor allem Tony Arbolinos Moto2-Sieg.

Nach seinem Sieg in Sepang erinnerte Tony Arbolino am Sonntag an Marco Simoncelli und seine eigenen Anfänge in der SIC58 Squadra Corse samt WM-Debüt 2017 mit nur zwei Punkten in seiner ersten Saison. «Gleich nach der Zieldurchfahrt habe ich an Marco gedacht», verriet der Marc-VDS-Fahrer im Interview mit den italienischen Kollegen von Sky. Das nahm Paolo Simoncelli zum Anlass, um eine offene und persönliche Bilanz zu ziehen.

«Unsere Geschichte beginnt in der italienischen CIV-Meisterschaft, mit der Idee, junge Rennfahrer oder solche, die es werden wollen, auf den Weg zu bringen, hin zu ihrem Traum. Und teilweise ist uns das gelungen – natürlich nicht mit allen», begann der SIC58-Teamchef. «Manchmal hat sich nicht das richtige Gefühl entwickelt, aber wir haben immer versucht, unser Bestes zu geben, um unsere Erfahrung in ihren Dienst zu stellen.»

«Lasst mich euer Gedächtnis auffrischen: Wir haben mit Mattia Casadei begonnen, das war der entscheidende Anstoß, um dieses Team auf die Beine zu stellen, und es freut uns, dass er jedes Jahr in der MotoE um Erfolge kämpft. Dann kam die Zeit von Tony Arbolino, ein großer Hauptdarsteller in der Moto3 und jetzt in der Moto2; Tatsuki Suzuki, der nach einigen Jahren in der Moto3 mit uns Bekanntheit erlangt hat; Niccolò Antonelli, mit dem wir zwei schöne Jahre verbracht haben, obwohl er im Paddock als Fahrer galt, der vor dem Aus stand», zählte Simoncelli auf.

«Heute haben wir Riccardo Rossi, der einen speziellen Nachnamen trägt, der Erwartungen mit sich bringt… Er ist ein besonderer Jung, sympathisch und sehr intelligent, der als der Fahrer gesehen wurde, der nur fährt, weil er ein Vatersöhnchen ist. Bei uns hat er jedoch bewiesen, dass er die richtigen Voraussetzungen und großes Talent hat. Seine sportliche Geschichte wird sich nach oben entwickeln», ist Paolo überzeugt.

Verwandt sind Riccardo und Valentino Rossi übrigens nicht.

«Am Sonntag ist ‚Riki‘ ein wunderbares Rennen gefahren, nur ein dummer Fehler hat im Finish das verhindert, was ein herausragendes Ergebnis hätte sein können. Schade! In unserem ‚familiär geführten‘ Team – ich mag es, wenn sie uns so beschreiben – versuchen wir, die Fahrer mit der größtmöglichen Gelassenheit fahren zu lassen, dafür geben wir ihnen alle Werkzeuge in die Hand.»

«Und dann gibt es Lorenzo Fellon… Einer, der mit Sicherheit Motorradfahren kann, der aber zu früh aufgehört hat, mit uns zu arbeiten, weil er vielleicht nicht verstanden hat, dass alles, was wir getan haben, das eine Ziel verfolgt, ihm in seiner Entwicklung zu helfen. Er ist zu sehr auf die Rundenzeit bedacht, wenn die eigentlich nur die Spitze des Eisbergs darstellt. Zuerst muss man sich um die Technik kümmern, um die Basis der Pyramide», unterstrich Simoncelli. «Vielleicht hat auch einfach nur die Harmonie gefehlt. Wir sind nicht für alle gemacht, besonders dann nicht, wenn eine Seite skeptisch und davon überzeugt ist, dass man nur mit einer KTM auf das Podium fahren kann.»

Tatsächlich wechselt Fellon 2023 auf die CIP-KTM.

Paolo Simoncelli sprach denn noch über einen seiner ehemaligen Schützlinge: «Ich habe das Interview von Arbolino nach dem Sepang-GP nochmal angeschaut und es hat mich sehr gefreut, dass er nach seinem ersten echten Moto2-Sieg hier in Malaysia an Sic und unser erstes gemeinsames, auf emotionaler Ebene schwieriges Jahr gedacht hat, obwohl schon einige Jahre vergangen sind. Was ich in Tonys Augen gesehen habe, ist im Grund das, was ich bei meinen Fahrern hinterlassen möchte. Dass sie, wenn sie von uns reden, an die schönen Moment denken können, die wir gemeinsam verbracht haben.»

Moto3-WM-Stand (nach 19 von 20 Rennen):

1. Guevara 294 Punkte. 2. Garcia 241. 3. Foggia 233. 4. Sasaki 227. 5. Öncü 180. 6. Masia 177. 7. Suzuki 128. 8. Moreira 104. 9. Migno 102. 10. McPhee 97. 11. Holgado 97. 12. Riccardo Rossi 87. 13. Yamanaka 87. 14. Munõz 84. 15. Tatay 84. 16. Artigas 83. 17. Ortolá 69. 18. Nepa 64. 19. Toba 63. 20. Adrián Fernández 41. 21. Kelso 36. 22. Bartolini 27. 23. Ogden 21. 24. Bertelle 16. 25. Fellon 11. 26. Aji 5. 27. Furusato 2.

Konstrukteurs-WM:

1. GASGAS 364 Punkte. 2. Honda 317. 3. KTM 303. 4. Husqvarna 268. 5. CFMOTO 127.

Team-WM:

1. GASGAS Aspar Team 535 Punkte. 2. Leopard Racing 361. 3. Sterilgarda Husqvarna Max Racing 324. 4. Red Bull KTM Ajo 272. 5. Red Bull KTM Tech3, 221. 6. MT Helmets-MSi 191. 7. CFMOTO Racing PrüstelGP 167. 8. Angeluss MTA Team 133. 9. Rivacold Snipers 102. 10. CIP Green Power 99. 11. SIC58 Squadra Corse 98. 12. BOE Motorsports 84. 13. QJMotor Avintia Racing 43. 14. Vision Track Racing Team 21. 15. Honda Team Asia 7.

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