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Noah Dettwiler (KTM): «Bin eher der Renn-Typ»

Von Johannes Orasche
Der Schweizer Moto3-Fahrer Noah Dettwiler analysiert auf SPEEDWEEK.com sein WM-Auftaktwochenende von Doha, spricht über Schwierigkeiten des Qualifyings sowie die Arbeit mit seinem Mentor und Schwager in spe Tom Lüthi.

Noah Dettwiler war der einzige deutschsprachige Vertreter in den GP-Klassen beim Saisonauftakt in Doha. Der Schweizer aus dem CIP Green Power KTM Team, der von seinem Landsmann Tom Lüthi gefördert und betreut wird, wetzte nach Startplatz 25 auf dem Losail Circuit in seinem dritten GP als 17. über die Ziellinie. Auf die Kampfgruppe vor ihm, die sich bis nach vorne auf Position 8 erstreckte, fehlten dem 18-jährigen Basler am Ende 13 Sekunden.

Noah, nach etwas Reflexion: Wo siehst du für die kommenden Rennen das größte Potenzial?

«Wir hatten viel auszuprobieren – da geht es darum, die Dinge genau zu verstehen, zum Beispiel die neuen Pirelli-Reifen. Da brauche ich noch ein paar Runden. Sonst war es ein positives Wochenende. Das Team macht einen guten Job, ich habe mit Riccardo Rossi einen sehr schnellen und erfahrenen Teamkollegen, das hilft mir selber auch. Ich hatte gute Fights, aber leider war die Gruppe vor mir schon weg. Ich wollte mich dann in meiner Gruppe durchsetzen, das ist mir auch gelungen. Darauf können wir aufbauen. Im Rennen selbst haben wir einen guten Step gemacht.»

Du warst in der Quali fast eine Sekunden langsamer als zum Beispiel der Brite Josh Whatley, den du im Rennen dann hinter dir lassen konntest. Im Rennen war deine schnellste Runde um 0,3 Sekunden schneller jene des Briten. Bedeutet das, dass du vorrangig an deiner Quali-Performance arbeiten musst?

«Meine beste Runden bin ich in der Quali ziemlich am Beginn alleine gefahren. Wir wollten dann mit einer Gruppe rausgehen. Am Boxenausgang habe ich die Gruppe dann aber ein wenig verpasst. Ich muss noch an der Taktik arbeiten und dem ganzen Thema mit dem Finden der Gruppen – da braucht es noch Routine. Es muss eine perfekte Runde zusammenkommen, da gehört auch Glück dazu. Oft wird gewartet, und man spielt dann alles auf eine Runde. Da fehlt noch etwas die Erfahrung.»

Spannend war zum Beispiel auch das Verhältnis deiner Zeiten zu jenen von David Muñoz. In der Quali warst du 2,4 Sekunden hinter ihm – deine beste Rennrunde war dann aber nur noch um 0,8 Sekunden langsamer als jene des Spaniers.

«Im Qualifying ging wie gesagt die Taktik nicht ganz auf. Ich hatte dann auch noch einen Fehler auf meiner besten Runde. Es gibt in der Moto3 Fahrer, die sind extrem schnell auf eine Runde. Ich bin eher ein Renn-Typ und benötige ein paar Runden, bis ich da drinnen bin. Im Qualifying hast du aber nur eine Runde und fertig.»

Wie schätzt du dein Level und das Kräfteverhältnis auf den nun kommenden europäischen Rennstrecken ein, die du ja besser kennst? Was erwartest du da?

«Es ist schwierig, einfach so eine Platzierung zu nennen. Es geht darum, wie weit wir bisher von der Spitze weg waren und darum, ihr näher zu kommen. Katar war für die meisten Rookies Neuland. Portimão kennen wiederum alle gut, da ist es dann auch wieder kein Vorteil. Man muss aber zu Beginn natürlich die Piste nicht mehr neu lernen.»

Wie sieht dein Alltag in deiner Wahlheimat Valencia aktuell aus?

«Vor dem Saisonstart haben wir meist morgens auf dem Motorrad trainiert, in der Regel von 10 bis 14 Uhr. Am Nachmittag haben wir dann Krafttraining gemacht. Ich mache das mit einem Mechaniker, der bei mir ist. Das Training läuft mit der Rennschule KSP aus Valencia, wo manchmal auch Manuel Gonzalez oder Ivan Ortola mit dabei sind. Wir fahren meist auf Kart-Pisten mit 600er-Supersportlern. Jetzt während der Saison haben wir weniger Zeit, da geht es auch um Erholung. Aber wenn mal zwei Wochen Pause sind, dann machen wieder diesen Rhythmus.»

Wie läuft die gemeinsame Arbeit mit Tom Lüthi – wie nimmt er an einem GP-Wochenende Einfluss?

«Mit Tom läuft es gut, er kann mir natürlich viel mitgeben. Bei den Tests in Portimão und Valencia war er viel draußen an der Piste, eine große Hilfe. In Katar kam er nicht immer an die Strecke, weil einfach weniger Zeit war. Tom ist auch in der Box dabei, er redet den Mechanikern und dem Crewchief aber nicht rein – da geht es rein um das Sportliche und die Strategie.»

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