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Cal Crutchlow: «Zarco ist klarer Favorit fürs Rennen»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

Wenn das keine Überraschung ist: Der Franzose Johann Zarco, MotoGP-Rookie auf der Tech3-Yamaha, ist laut Cal Crutchlow der überlegene Favorit für den Mugello-GP. Dabei steht er nur auf dem 11. Startplatz.

Am Freitag nach seiner Bestzeit stellte LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow (31) beim Mugello-GP fest, Ducati-Held Andrea Dovizioso sei der klare Favorit für das Rennen am Sonntag. «Dovi kann sich den Sieg nur selber verpatzen», meinte der Brite.

Doch nach dem Qualifying am Samstag revidierte Crutchlow seine Aussage. «Ja, ich ändere meine Vorhersage. Ich behaupte jetzt: Es liegt in der Hand von Zarco, hier zu gewinnen, er kann sich seine Siegchance nur selber ruinieren. Er hat mit Abstand die beste Rennpace, er kann im Rennspeed allen davon fahren. Vielleicht ist er sogar eine halbe Sekunde im Schnitt schneller als die meisten anderen Fahrer.»

Wie kommt Crutchlow zu dieser Aussage? Denn Johann Zarco liegt im Quali nur an elfter Position; er hat 0,744 Sekunden auf die Bestzeit von Viñales verloren.

«Zarco ist am Freitag mit dem gebrauchten Hinterreifen, der 20 Runden hinter sich hatte, 1:48,1 min gefahren», sagt Cal. «Viele Fahrer haben Mühe, hier mit einem neuen Reifen 1:48,1 min zu fahren... Dann hat Zarco den gebrauchten Reifen vom Freitag-FP2 am Samstag im FP3 verwendet, und er hat damit 1:47er-Zeiten hingelegt. Es liegt wirklich nur an ihm. Er kann dieses Rennen eigentlich gar nicht verlieren», urteilt Crutchlow.

Im Qualifying schaffte Johann Zarco auf der Tech3-Yamaha eine Zeit von 1:47,319 min.

«Zarco hat eine bessere Pace als Vale, er hat eine bessere Pace als jeder andere. Das war zumindest am Samstag so. Vielleicht ändert sich das am Sonntag», überlegt Cal Crutchlow. «Wir sind alle beeindruckt. Er macht einen guten Job.»

Aber in den vergangenen Monaten behauptete Crutchlow mehrmals, Zarco und Folger seien eher schlechtere Fahrer als Jack Miller und Tito Rabat, aber sie sässen halt auf wundervollen Yamaha-Motorrädern...

Crutchlow: «Du musst das so betrachten. Die Yamaha ist ein sehr neutrales Motorrad. Sehr viele Fahrer würden damit viel schneller sein als mit ihren jetzigen Bikes. Man soll jetzt meine Aussagen nicht falsch interpretieren. Aber ich behaupte: Die Rookies Zarco und Folger beweisen, welch schlechten Job Pol und Bradley bei Tech3 gemacht haben. Ich will nichts gegen Pol und Bradley sagen. Aber Zarco ist bereits in seinem fünften MotoGP-Rennen auf Platz 2 gefahren. Seine Pace hier in Mugello ist superb. Ich glaube nicht, dass sich bei Tech3-Yamaha das Motorrad gegenüber 2016 so stark verändert hat... Das zeigt aber auch, dass Zarco offenbar ein guter Fahrer ist. Das muss man ihm zugute halten. Es sieht trotzdem so aus, als hätten die Vorgänger von Zarco die Möglichkeiten dieses Bikes jahrelang nicht optimal ausgeschöpft.»

Fakt ist jedenfalls: Pol Espargaró hat in drei Tech3-Yamaha-Jahren keinen Podestplatz geschafft, Bradley Smith in vier Jahren zwei, in Phillip Island 2014 und in Misano 2015, jeweils bei nassen «flag to flag»-Rennen.

Und was macht die Yamaha so einzigartig?

Crutchlow: «Schau dir die Fernsehbilder an. Manchmal sieht man genau, dass die Honda überall wackelt, die Yamaha ist einfach perfekt auf diesem Gebiet. Ich behaupte nicht, dass die Yamaha spielerisch zu fahren ist. Sie hat auch ihre Schattenseiten, ihre Schwachstellen. Sie lässt sich nicht annähernd so gut in die Kurven einlenken wie die Honda. Und außerdem ist die M1 auf den Geraden nicht so schnell wie die Ducati.»

Was ist also im Augenblick das beste MotoGP.Gesamtpaket? «Ich glaube, die Honda ist nicht so übel. Aber auf manchen Pisten ist es ziemlich schwierig, mit der Situation fertig zu werden. Es sieht so aus, als würde es uns gegen Rennende immer gelingen, vorne dabei zu sein. Dann sind wir immer konkurrenzfähig. Dazu kommt: Marc und Dani fahren gut. Trotzdem: Mugello könnte das bisher mühseligste Rennen in diesem Jahr werden. Hier ist die Situation für uns schwer zu managen. Wir werden sehen...»

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