Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Lucio Cecchinello (LCR-Honda): «Ich bin stolz»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller mit LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello

Jack Miller mit LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello

Der LCR-Rennstall bricht beim MotoGP-Test in Valencia zu neuen Taten auf, es gibt mit Cal Crutchlow und Jack Miller zwei vielversprechende neue Fahrer. Teamchef Lucio Cecchinello ist aufgeregt.

Für den italienischen LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello begann am Montag in Valencia eine neue Ära. Erstmals hat er in seinem seit 2006 existierenden MotoGP-Team zwei Fahrer zu betreuen – Cal Crutchlow und Jack Miller.

Lucio, wie sieht deine Bilanz nach dem ersten Testtag deines Teams in der neuen Konstellation aus?

Als ich am Montagfrüh zum ersten Mal in die Box kam, war das ein besonderes Gefühl, denn unsere Box war auf die doppelte Grösse angewachsen, wir hatten plötzlich spürbar mehr Platz. Es gab viel mehr Techniker, wir haben das Technikpersonal für den zweiten Fahrer um acht Personen aufgestockt.
Ich bin recht stolz auf diesen Schritt, denn mein Team wird 2015 genau seit 20 Jahren bestehen; das ist eine schöne Art und Weise, dieses Jubiläum zu feiern.

Cal Crutchlow fährt jetzt bei LCR die Werks-Honda statt Bradl, Jack Miller lenkt die Open-Maschine. Sie feierten beide einen guten Einstand.

Ich habe für den ersten Tag nicht viel erwartet, denn Cal kommt von einem anderen Team, von einem anderen Fabrikat. Und Jack kommt sogar von einer anderen Kategorie. Aber am Schluss des ersten Tages waren wir recht zufrieden mit unserer Arbeit.

Jack musste sich von der 250er-KTM auf die 1000er-Honda umstellen. Es fehlten ihm nur 3,6 sec zur Bestzeit, dazu hat er den Tag sturzfrei überstanden. Er hat nach den sechs Saisonsiegen viel Selbstvertrauen, er kommt mit der MotoGP-Maschine bereits gut zurecht?

Ich denke, Jack ist ohne Zweifel sehr talentiert, er ist sehr fokussiert, er hat sehr viel Motivation, in diesem Sport Erfolg zu haben. Das ist sehr wichtig.
Die grösste Aufgabe ist es jetzt, diesen Umstieg von der Moto3 in die MotoGP zu bewerkstelligen. Es gibt einen riesigen Unterschied bei der Motorleistung, beim Gewicht und so weiter. Aber ich glaube, er ist jung und gescheit, er hat viel Talent, dazu hat bereits den richtigen Körper. Deshalb hat er sich am ersten Tag sehr gut angestellt. Er fuhr 61 Runden ohne «arm pump», ohne Blasen auf den Händen, denn er ist ziemlich fit.

Jack Miller sagte am Montagabend, er habe keine elektronischen Fahrhilfen verwendet, das hörte sich etwas unwahrscheinlich an.

In Wirklichkeit hat er die Traction-Control benützt, aber ich kann sagen, dass er keine Traction-Control verwendet hat, die von Kurve zu Kurve perfekt eingestellt war, sie war also nicht auf diese Piste zugeschnitten. Das heisst: Es gab einige Stellen auf der Piste, wo er mehr Traction-Control gebraucht hätte, wenn er in einer Kurve lange in Schräglage fuhr. Aber wir haben diese Systeme relativ simpel gehalten.
Vielleicht war das ein bisschen grob, was wir mit ihm gemacht haben. Aber es war die Entscheidung von Honda. Wir wollten ihm zeigen, dass eine schwierige Aufgabe auf ihn wartet.

Jack Miller testet von 26. bis 28. November in Sepang. Dort wird er dann schon sein nächstjähriges Motorrad fahren? Also im Grunde Stefan Bradls 2014-Werksmaschine, aber ohne Seamless-Getriebe und mit der Einheits-ECU?

Ja, im Grunde wird das Motorrad so aussehen. Der Prototyp dieses RC213V-RS-Motorrads wurde je beim Valencia-GP bereits von Hiroshi Aoyama gefahren.

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