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Marc Márquez: Der Fehler passierte beim Sepang-Test

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez bei seiner Probefahrt auf der Honda RC213V auf dem Red Bull Ring bei Spelberg

Marc Márquez bei seiner Probefahrt auf der Honda RC213V auf dem Red Bull Ring bei Spelberg

Repsol-Honda-Werkspilot Marc Márquez gibt es heute offen zu. Er hat beim Sepang-Test im Februar das falsche Chassis ausgewählt und deshalb wohl den WM-Titel verspielt.

Marc Márquez hat die MotoGP-WM 2014 nach Belieben dominiert, er war bereits in Motegi Weltmeister – beim viertletzten Rennen. Der Repsol-Honda-Werkspilot gewann im Vorjahr 13 von 18 Rennen.

In diesem Jahr ist alles anders.

Marc Márquez hat erst drei Siege (Austin, Sahsenring und Indy) errungen in zwölf Rennen, er liegt in der Tabelle vor dem Misano-GP 77 Punkte hinter Leader Rossi.

SPEEDWEEK.com traf den WM-Dritten aus Spanien bei einem Kurzbesuch auf dem Red Bull Ring bei Spielberg in der Steiermark.

Marc, wie kam es zu dieser misslungenen ersten Saisonhälfte. Du hast beim ersten Sepang-Test drei unterschiedliche Chassis zur Auswahl gehabt. Hast du das falsche ausgesucht?

Ähhh... Wenn du mit diese Frage jetzt stellst, muss ich antworten: Ja. (Er lacht).

Du hast dich damals bereits am ersten der drei Testtage für das neue 2015-Chassis entschieden. War das ein Fehler? Hätte man damit auch auf einer anderen Strecke testen sollen?

Ja, ich konnte zwar viel damit fahren. Aber das Problem war, dass wir dieses Chassis nur in Malaysia gefahren haben. Auf einer einzigen Strecke. Bei sehr hohen Temperaturen. Auf einembestimmten Typ von Asphaltbelag.
Vielleicht war das der Fehler, den wir gemacht haben.
Wir haben dieses Chassis nur in Sepang getestet.
Ja, heute können wir sagen, das war ein Fehler. Ich bin bei den ersten sechs Rennen mit diesem Chassis gefahren. Ich hatte viel Mühe damit. Eine Menge Mühe.
Als wir in Assen auf das 2014-Chassis zurückgekehrt sind, hat sich mein Feeling für das Bike sofort verändert.

Wo liegt der grösste Unterschied zwischen dem problematischen 2015-Chassis und dem Vorjahres-Chassis?

Das Chassis, das ich in Sepang ausgewählt habe, hat sehr gut funktioniert – aber nur für eine einzelne Runde. Auf einer «hot lap» war ich schneller als mit dem alten Chassis. Es hat in Sepang sehr gut funktioniert, vielleicht wegen der Hitze. Bei geringeren Temperaturen haben wir damit grosse Schwierigkeiten bekommen.
Später hatte ich grosse Probleme mit dem Vorderteil, wenn wir auf andere Strecken gekommen sind. Es fehlte einfach das richtige Feeling. Ich habe bei diesem Chassis nie verstanden, wo das Limit beim Vorderreifen ist. So sind viele Stürze übers Vorderrad zustande gekommen.

HRC hat einen berühmten Testfahrer namens Casey Stoner. Er hat vor dem Sepang-Test in Malaysia getestet. Er war keine Hilfe?

Hm. Der Honda-Testfahrer ist Hiroshi Aoyama. Er testet immer und alles. Casey hat nur einen Test absolviert. Bei einem Test ist es für jeden Fahrer schwierig zu sagen, was gut und was schlecht ist. Casey war schnell.
Aber am Schluss müssen wir Rennfahrer selbst auswählen, was zu uns passt und zu unserem Fahrstil. Der ist bei jedem Fahrer anders.

Dein Teamkollege Dani Pedrosa hat sich in Sepang für ein anderes Chassis entschieden?

Ja, er verwendet ein anderes.

Dani Pedrosa ist nach dem Katar-GP wegen «arm pump» am rechten Unterarm operiert worden. Er verpasste dann drei Rennen. Hat das die Entwicklung bei Honda beeinträchtigt?

Nein, das hatte keine Auswirkungen. Honda hat die Kapazitäten, um für jeden Werksfahrer ein anderes Motorrad zu entwickeln. Ein Bike für mich, ein anderes für Dani.
Natürlich ist es besser, wenn du einen anderen Fahrer wie Dani in der Box hast, wenn du Daten vergleichen willst. Du kannst dann mehr lernen, du kannst sehen, wo er schneller ist und was er womöglich etwas besser oder schlechter macht. Diese Analysen konnten wir in seiner Abwesenheit nicht machen. Aber ich glaube, das hatte keinen Effekt auf meine Ergebnisse.

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