Aprilia in MotoGP: Startschuss für 850er ist gefallen

Honda deckt das Problem auf: Kein mechanischer Grip

Von Ivo Schützbach
Durch die Verwendung eines Qualifyers katapultierten sich die Honda-Piloten Nicky Hayden und Stefan Bradl beim Superbike-Test in Jerez nach vorne. Yamaha und Aprilia sind in Reichweite.

Die Erwartungshaltung der Fans, und auch bei Honda selbst, ist riesig: Mit der neuen CBR1000RR Fireblade SP2 will der weltgrößte Motorradhersteller in der Superbike-WM 2017 vorne mitmischen, dafür wurden mit Nicky Hayden und Stefan Bradl zwei ehemalige Weltmeister aus dem GP-Paddock unter Vertrag genommen.

Realität ist aber, dass Ten Kate Racing die Maschinen erst am 6. Januar aus Japan erhielt uns seither ununterbrochen daran arbeitet. Nach zwei Wochen in der Werkstatt und zwei Testtagen in Jerez dürfen keine Wunder erwartet werden.

Der Maßstab bleibt Weltmeister Jonathan Rea, der auf dem Circuito de Jerez in 1:39,809 min mit seiner Kawasaki ZX-10R auf Rennreifen schneller fuhr als der Zweitbeste Lorenzo Savadori (Milwaukee Aprilia) mit einem Qualifyer. Dabei brachte der Qualifyer heute bis zu 1,1 sec!

Die Zeiten des Honda-Duos mit Qualifyer: Hayden 1:40,548 min; Bradl 1:40,854 min.

Hayden steigerte sich mit dem Qualifyer um 1,1 sec, Bradl um 0,8 sec.

Auf Rennreifen fehlen dem Amerikaner also 1,8 sec auf Rea, 1,4 sec auf dessen Teamkollege Sykes, der Zweitschnellster mit Rennreifen war.

«Es gibt nichts Großartiges zu jammern, wir haben uns ein bisschen verbessert», hielt Bradl gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Grundsätzlich haben wir aber extreme Probleme, Grip am Hinterrad zu finden. Wir tun uns mit Rennreifen extrem schwer, dass wir über drei oder vier Runden die Pace halten können. Wir sind erstens nicht schnell genug, und können auch nach drei Runden die Konstanz nicht halten. Sobald der Reifen einmal anfängt durchzudrehen, kriegen wir das nicht mehr raus.»

Der Bayer weiter: «Als ich letztes Jahr in Jerez beim Testen war, waren die Bedingungen deutlich schlechter, ich konnte beim Aufrichten des Motorrades aber ein bisschen spielen, um hin und wieder einen Fleck auf dem Reifen zu finden, wo etwas vorwärtsgegangen ist. Das ist, was mir in diesen zwei Tagen am meisten gefehlt hat. Wenn wir einen Qualifyer drauf haben, gibt uns der Reifen für eine Runde den Grip. Das war übrigens das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen Qualifyer gefahren bin, das ist ein cooles Gefühl, das taugt mir richtig. Wir brauchen aber nicht viel über die Qualifyer-Zeit reden, sondern darüber, was wir mit Rennreifen zustande gebracht haben. Und da fehlt es uns eben absolut an Grip. Nicky und ich klagen über das gleiche Problem, es fehlt an mechanischem Grip. Das ist deutlich zu spüren und zu sehen. Es scheint, als würden wir vor einer größeren Baustelle stehen.»

Für das Honda-Team geht es von Jerez ins 300 Kilometer entfernte Portimao weiter, wo kommendes Wochenende getestet wird.

Zeiten Jerez-Test, 25. Januar 2016:

1. Jonathan Rea, Kawasaki, 1:39,809 min
2. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:39,920*
3. Tom Sykes, Kawasaki, 1:40,219
4. Marco Melandri, Ducati, 1:40,313*
5. Chaz Davies, Ducati, 1:40,324
6. Nicky Hayden, Honda, 1:40,548*
7. Alex Lowes, Yamaha, 1:40,600
8. Javier Fores, Ducati, 1:40,738*
9. Stefan Bradl, Honda, 1:40,854*
10. Michael van der Mark, Yamaha, 1:41,450
11. Randy Krummenacher, Kawasaki, 1:41,566
12. Markus Reiterberger, BMW, 1:41,578
13. Eugene Laverty, Aprilia, 1:41,886
14. Jordi Torres, BMW, 1:42,516
* mit Qualifyer-Reifen

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