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MV Agusta ist fast pleite: Die Racing-Auswirkungen

Von Ivo Schützbach
Leon Camier hält für MV Agusta bei den Superbikes die Fahne hoch

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Das Gericht in Varese hat einem weiteren Zahlungsaufschub für Motorradhersteller MV Agusta zugestimmt, die Traditionsmarke kann weitermachen. Das Team in der Superbike- und Supersport-WM macht sich keine Illusionen.

Der Gerichtshof von Varese hat die Pläne für die Restrukturierung des Motorradherstellers MV Agusta akzeptiert. Das bedeutet, dass MV weitermachen kann. Das Konzept von Firmeneigner Giovanni Castiglioni sieht vor, die Produktionszahlen wie die Kosten zu senken und sich auf Premium-Modelle zu konzentrieren.

Die Entscheidung des Gerichts war nötig, weil MV etlichen Gläubigern und Zulieferern Geld schuldet. Von diesen Zulieferern versorgen mehrere MV weiterhin mit Teilen, um die Firma langfristig zu retten. Das Gericht stimmte einem weiteren Zahlungsaufschub zu, vorläufig bis zum 7. Juni 2017. Auf diesen Tag ist ein Treffen mit den Gläubigern geplant, an dem die weiteren Zahlungsziele besprochen werden sollen.

Castiglionis Strategie, die Verkaufszahlen von MV Agusta mit preisgünstigen Dreizylinder-Modellen zu steigern, scheiterte an fehlender Liquidität und wohl auch an zu hohen Produktionskosten, welche durch die verlangten Preise nicht gedeckt waren. Castiglioni fand mit der englisch-russischen Investorengruppe Black Ocean schon im vergangenen Herbst einen Investor. Dessen Aktienanteil ist nicht bekannt. Mercedes AMG hält weiterhin 25 Prozent an MV Agusta.

Auf das Engagement von MV Agusta in der Superbike- und Supersport-WM hat die erneute finanzielle Schieflage des Unternehmens überschaubare Auswirkungen. Im Winter von 2015 auf 2016 übernahm Andrea Quadranti die Geschicke des MV-Agusta-Werksteams. Obwohl es weiterhin unter dem Namen MV Agusta Reparto Corse firmiert, hat das Team mit einem Werksteam nichts zu tun. Die Finanzierung liegt ebenso bei Quadranti, wie die Entwicklung des Motorrades. MV Agusta steuert lediglich technisches Wissen sowie vergünstigte Teile bei.

«Wir haben weniger als die Hälfte des Budgets der Topteams», sagte Quadranti zu SPEEDWEEK.com. «Es geht aber nicht nur ums Geld, das man von Sponsoren oder dem Hersteller bekommt. Ich muss alle Entwicklungen selbst bezahlen, bei anderen Teams entwickelt der Hersteller. Das macht einen großen Unterschied aus.»

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