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Werner Daemen: «Markus Reiterberger muss es beweisen»

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger fuhr bei seinem Debüt in der Asia Road Racing Championship Rundenzeiten auf Weltklasse-Niveau. «Wenn ein Team in die Superbike-WM kann, dann Onexox BMW TKKR», sagt sein Manager Werner Daemen.

Im Trockenen war Markus Reiterberger beim Auftakt der Asia Road Racing Championship auf dem Sepang International Circuit eine Klasse für sich. Der Bayer fuhr in den Tests, am Trainings-Freitag und im Qualifying jeweils Rundenrekord für die ACCR. Startplatz 1 sicherte er sich mit 1,288 sec Vorsprung auf Vizemeister Broc Parkes aus dem Team Yamaha Asean.

Doch das erste Rennen fand auf nasser Strecke statt und wurde vom überragenden Japaner Yuki Ito (Yamaha) dominiert; Reiti trudelte mit 28,010 sec Rückstand als Vierter ein.

Das zweite Rennen wurde auf trockener Piste ausgetragen: Obwohl Reiterberger nur die ersten drei Runden pushte, gewann er in überragender Manier mit 7,414 sec Vorsprung.

«Wenn du in Sepang Rundenzeiten mit 2:04 min fährst, dann ist das sehr stark», lobte Reitis Manager Werner Daemen. «Und im Rennen 2:05 min. Wir haben in der Endurance-WM gesehen, dass 2:04 min auch für Fahrer wie Morbidelli und van der Mark eine sehr schwere Aufgabe ist. So eine Runde fahren auch diese Leute nur einmal über eine Runde im Qualifying. Markus konnte das zehn Runden am Stück fahren.»

Im Regen strauchelte der Superstock-Europameister von 2018 dafür gewaltig. «Markus ist im Regen nicht schlecht, aber er braucht viel Zeit, bis er auf seinen Speed kommt», analysierte Daemen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Letztlich ist das auch im Trockenen so. Er gehört nicht zu den Rennfahrern, die auf eine neue Strecke kommen und nur so um sie herumfliegen, ohne nachzudenken. In dem Regenrennen spürte er zu spät, wo das Limit war. Mit dieser BMW fuhr er zuvor nie im Regen, die Abstimmung war sicher nicht ideal. Er kannte auch diese Regenreifen nicht. Die Dunlop-Reifen in der Endurance-WM kommen direkt aus dem Werk, das sind Prototypen. In der ACCR fährt er mit den japanischen Standard-Reifen, die sind ganz anders.»

Nach 2 von 14 Rennen liegt Reiterberger aus dem malaysischen Team Onexox TKKR mit 38 Punkten auf Gesamtrang 2, es führt der Thailänder Apiwath Wongthananon (Yamaha) mit 40 Zählern.

Der BMW-Pilot hat seine Truppe nach den Tagen in Malaysia sehr gelobt, durch die vielen Jahre in der Moto2-WM und der ACCR verfügen sie über reichlich Know-how. Mit dem Mobilfunknetz- und Internetanbieter Onexox ist ein potenter Sponsor vorhanden, der in Malaysia über enorme Bekanntheit verfügt und nach Indonesien expandiert.

Hast du mit Reiterberger und dem Team über das Thema Wildcard für die Superbike-WM geredet? «Reden tut man immer, aber nicht für dieses Jahr», verriet Daemen. «Bislang hat das Team nicht an die Superbike-WM gedacht. Aber vielleicht, wenn Markus weiter auf dem Level von Sepang fährt, warum nicht? Sie haben auf jeden Fall die Möglichkeiten, das zu machen. Ich war in der Werkstatt in Malaysia – es gibt nicht viele Teams auf diesem Niveau. Aber wie sehr sie an der Superbike-WM interessiert sind, weiß ich nicht. Wenn jemand das könnte, dann so ein Team.»

Für Sponsor Onexox wird das Thema wohl nur interessant, wenn es Rennen in Asien gibt. Malaysia hat derzeit kein Interesse an der Superbike-WM, aber 2021 rückt Indonesien in den Kalender.

«Ich habe Markus gesagt, dass er nur eines zu tun hat: Er muss beweisen, dass er ein guter Rennfahrer ist, dann kann alles passieren», ist Daemen überzeugt. «In der ACCR gibt es viele große Teams. Wenn du vom Team Ducati Philippines hörst, dann denkst du, dass die kein Geld haben. Aber das ist nicht wie bei uns, in Südostasien haben sie richtig Geld.»

Kalender ARRC 2020:

6.–8. März Sepang/Malaysia

7.–10. Mai Bend/Australien

26.–28. Juni Suzuka/Japan

24.–26. Juli Zhuhai/China

21.–23. August Buriram/Thailand

25.–27. September Sepang/Malaysia

27.–29. November Buriram/Thailand

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