Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Vor WM-Finale: Überraschender Rückzug von Tim Reeves

Von Helmut Ohner
Tim Reeves mit seiner Lebensgefährtin Ilse de Haas

Tim Reeves mit seiner Lebensgefährtin Ilse de Haas

Obwohl die Verletzung, die sich Tim Reeves bei einem Sturz mit dem Mountainbike zuzog, schon einige Wochen zurückliegt, sind die Nachwirkungen so gravierend, dass an einen Start in Estoril nicht zu denken ist.

Mit sechs nationalen Titeln, ebenso vielen Weltmeistertiteln, zwei Gesamtsiegen im F2-Weltcup, 65 Siegen bei Läufen zur Seitenwagen-Weltmeisterschaft und einem Triumph bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man ist Tim Reeves der derzeit mit Abstand erfolgreichste aktive Seitenwagen-Pilot. Trotz dieser eindrucksvollen Bilanz ist der 50-jährige Brite, der seit einigen Jahren in den Niederlanden lebt, so ehrgeizig wie am ersten Tag seiner Karriere.

Deshalb fällt es ihm auch nicht leicht, auf die Teilnahme an einem Rennen zu verzichten, wie zuletzt in Deutschland geschehen, wo er in der Motorsport Arena Oschersleben nach dem sechsten Platz im ersten Lauf aus Sicherheitsgründen seinen Start im zweiten Rennen zurückzog.

Der Ausnahmekönner hatte sich nur wenige Tage vor dem Sidecar-Festival eine Verletzung zugezogen. Nach einem Sturz mit seinem Mountainbike hatte sich das Lenkerende in die Kniekehle seines linken Beines gebohrt. «Die Schmerzen sind heftig, aber auszuhalten. Ich habe allerdings kein Gefühl im Bein und kann nicht richtig bremsen. Unter diesen Bedingungen ist es für uns und meine Konkurrenten einfach zu gefährlich», erklärte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Der Bonovo-action-Fahrer zeigte sich zuversichtlich, beim WM-Finale in Portugal wieder einsatzfähig zu sein, gab es nach den deutschen WM-Läufen doch eine längere Pause, die zur Ausheilung seiner Verletzung genützt werden sollte. Zur Überprüfung seiner Fitness wollte Reeves gemeinsam mit seinem britischen Beifahrer Mark Wilkes bei der jährlichen Seitenwagen-Veranstaltung «Lord of Lydden/Sidecar Burn Up» einen letzten Test absolvieren.

«Nachdem ich am vergangenen Wochenende in Lydden versucht habe, das Rennen zu fahren, ist mir leider rasch klar geworden, dass es mein Gesundheitszustand noch immer nicht zulässt, in Estoril sicher zu fahren und um den Sieg zu kämpfen. Alles, was ich mit einem Start riskieren würde, ist, die Verletzung meines Beines zu verschlimmern. Deswegen habe ich mich schweren Herzens entschlossen, nicht am WM-Finale teilzunehmen.»

WM-Stand nach 12 von 14 Rennen
1. Ellis/Clément (GB/F), 238 Punkte. 2. Birchall/Birchall (GB), 216. 3. Kershaw/Charlwood (GB), 175. 4. Christie/Christie (GB), 151. 5. Payne/Rousseau (GB/F), 150. 6. Päivärinta/de Haas (FIN/NL), 111. 7. Reeves/Wilkes (GB), 104. 8. Streuer/Kölsch (NL/D), 69. 9. Peugeot/Peugeot (F), 68. 10. Sattler/Schmidt (D), 53. 11. Archer/Christie (GB), 48. 12. Göttlich/Krieg (D), 47. 13. Cable/Richardson (GB), 45. 14. Kimeswenger/Sedlacek (A/CZ), 42. 15. Holden/van Middegaal (GB/NL), 35. 16. Zimmermann/Mahl (D), 19. 17. Biggs/Segers (GB/NL), 17. 18. Pärm/Lipstock (EST), 12. 19. Schwegler/Kopecky (D/CZ) und Vinet/Pirat (F), je 11. 21. Remse/Wechselberger (SLO/A), 9. 22. Williams/Pitt (GB), 7. 23. Leguen/Darras (F) und Laidlow/Laidlow (GB), je 6. 25. Weekers/Moes (NL), 3.

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