Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Andreas Gangl: «Mein Körper braucht eine Auszeit!»

Von Helmut Ohner
Nach Wolfgang Gammer verliert der Landshaag-Veranstalter den nächsten Publikumsmagneten. Der vielumjubelte Gesamtsieger des Vorjahres Andreas Gangl gönnt seinem geschundenen Körper eine Auszeit.

Als er im Vorjahr nach dem zweiten Lauf als Gesamtsieger des Bergrennens in Landshaag feststand, gab es niemanden, der Andreas Gangl diesen Erfolg nicht von Herzen gegönnt hätte. Selbst seine schärfsten Konkurrenten zollten ihm bei der emotionalen Siegerehrung Beifall. Zu oft hatte der 43-jährige Suzuki-Pilot herbe Rückschläge zu verdauen gehabt.

Seit einigen Jahren zählt der Niederösterreicher, der seine Brötchen als Justizwachebeamter verdient, bei den Bergrennen zu den ständigen Sieganwärtern. Wollte man bei den Bergklassikern in Landshaag oder Julbach siegreich bleiben, musste man Gangl hinter sich lassen. Viermal (2017, 2019, 2021 und 2023) ging der österreichische Berg-Meisterschaft an ihn.

Seine Risikobereitschaft, die er auf der Rundstrecke an den Tag legte, brachte ihn 2015 nicht nur den Vize-Meistertitel in der Superbike-Meisterschaft ein – nur der ehemalige Superbike-WM-Pilot Roland Resch hatte am Saisonende mehr Punkte auf seinem Konto –, sie forderte im Laufe der Jahre mit 43 (!) Knochenbrüchen seinen Tribut und zwang immer wieder zu längeren Pausen.

«Zumindest dieses Jahr muss ich aussetzen. Mein Körper spielt nicht mehr mit, er braucht dringend eine Auszeit! Seit meinem letzten Unfall im August vorigen Jahres kann ich das linke Knie nicht mehr abbiegen, geschweige denn belasten», blickt der Unglücksrabe auf seinen Sturz anlässlich einer Benefiz-Veranstaltung für einen Fan auf dem Pannonia Ring zurück. «In den nächsten Tagen habe ich einen Termin bei einem Knie-Spezialisten, von dem ich mir erhoffe, dass er die Ursache für meine andauernden Probleme findet.»

Nach dem Rückzug von Wolfgang Gammer verliert der Veranstalter des Bergrennens von Landshaag nach St. Martin mit dem Streckenrekordhalter innerhalb weniger Tage sein zweites Zugpferd. «Wolfi und ich haben uns ausgemacht, dass wir uns das Rennen im Bereich der berüchtigten Haus-Kurve ansehen. Ich bin schon neugierig, wie es sich anfühlt, als Zuschauer an der Rennstrecke zu stehen.»

An einen möglichen Rücktritt will Gangl zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Gedanken verschwenden. «Mein vordringliches Ziel ist jetzt, dass ich endlich wieder schmerzfrei durchs Leben gehen kann. Wenn es soweit ist, könnte ich mir ein Comeback vorstellen. Es gibt eine Rennserie für Young- und Old-Timer in Europa, die würde mich noch reizen.»

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