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Rod Colman: Abschied vom ersten Sieger aus Neuseeland

Von Helmut Ohner
Roderick «Rod» William Coleman 1926 - 2019

Roderick «Rod» William Coleman 1926 - 2019

Mit Rod Coleman trat Anfang August ein Großer der Motorradrennsports für immer ab. Der Neuseeländer aus Wanganui gewann 1954 auf der Isle of Man das 350er-Rennen und war damit der erste GP-Sieger seines Landes.

Der am 19. Juni 1926 geborene Roderick «Rod» William Coleman, dessen Vater Percy «Cannonball» Coleman in den 1930er-Jahren besonders mit seinem spektakulären Fahrstil auf sich aufmerksam machte, betrat bei der Tourist Trophy 1949 als knapp 23-Jähriger die internationale Bühne des Motorradrennsports. Doch nach einem Sturz im Training, bei dem er sich den Kiefer brach, musste er auf die Rennen verzichten.

Von 1951 bis 1956 war Coleman fixer Bestandteil des «Continental Circus». Damals tingelte man als Rennfahrer von Rennen zu Rennen. An einem Wochenende wurde immer wieder sogar an zwei verschiedenen Schauplätzen gefahren. Die Nächte dienten dann nicht zum Ausruhen, sondern man machte sich auf die damals beschwerliche Reise zur nächsten Veranstaltung.

Coleman schaffte es, sich in Europa rasch einen Namen zu machen und einen Werksvertrag bei AMC (Associated Motorcycles), dem Hersteller von AJS und Matchless, zu ergattern. 1951 beendete er die Junior-TT an der achten Stelle. Nur wenige Wochen danach kassierte er als Vierter beim Großen Preis der Niederlande die ersten WM-Zähler. Seine erste WM-Saison beendete er in der Klasse bis 350ccm an der zwölften Stelle.

Im Jahr darauf stand er bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man als Dritter der Junior-TT bei einem Grand Prix zum ersten Mal auf dem Podium. Beim Ulster Grand Prix schaffte er in der Halbliterklasse sogar den zweiten Platz. Am Ende des Jahres rangierte der AJS-Fahrer in der Endabrechnung beider Klassen an der vierten Stelle.

1953 führte er bei der Tourist Trophy das Rennen der Klasse 350ccm an, doch ein technischer Defekt verhinderte seinen ersten GP-Sieg. Ein Jahr später erfüllte er sich auf der Isle of Man seinen Traum vom TT-Sieg. Dieses Mal hielt seine AJS durch und der damals 28-jährige Coleman gewann nicht nur als erster Neuseeländer bei der berühmt berüchtigten Tourist Trophy, sondern auch einen Lauf der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Das Jahr 1954 war sein erfolgreichstes in Europa und sah ihn am Ende an der dritten Position in der Weltmeisterschaft der 350er-Klasse, die Halbliterklasse beendete er an der fünften Stelle. In Hedemora gewann er darüber hinaus in der Klasse 500ccm den damals nicht zur WM zählenden Großen Preis von Schweden.

Insgesamt bestritt Coleman in seiner glanzvollen Karriere 26 WM-Läufe und sammelte dabei 84 WM-Punkte. Neben seinem einzigen Sieg stand er weitere elf Mal auf dem Podium. In seiner Heimat gewann der umtriebige Allrounder nicht nur unzählige Titel auf zwei Rädern, er betätigte sich mit großem Erfolg auch an Jetboot-Rennen, wo er nicht nur Titel einheimste, sondern auch einige Geschwindigkeitsrekorde aufstellte.

Coleman war aber nicht nur als Motorsportler, sondern auch als Geschäftsmann äußerst erfolgreich. In seiner Heimat betätigte er sich mit seinem jüngeren Bruder Bob als Inhaber einer Tankstelle, sie bauten auch eine Kette an Motorradgeschäften auf, sie handelten auch mit Gebrauchtautos. In den letzten Jahren restaurierte er alte Motorräder.

Am 6. August verstarb Coleman im Alter von 93 Jahren in seiner neuseeländischen Heimatstadt.

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