Philipp Öttl (4.): «Besser als Erster und dann Crash»
Seit Aragon fährt Philipp Öttl (Ducati) auf gleichbleibend hohem Niveau und konnte diesen Trend am Freitag im Qualifying der Supersport-WM in Jerez fortsetzen. Der fünfte Gesamtrang liegt im Bereich des Möglichen.
Philipp Öttl hat eine schwierige Saison hinter sich, mit zwei heftigen Trainingscrashs und zwei langwierigen Verletzungen. Doch seit seinem dritten Platz in Most im Mai ist ein Aufwärtstrend erkennbar, in Aragon und Estoril wurde dieser mit drei vierten Rängen und einem zweiten Platz offensichtlich.
Vor dem Saisonfinale in Jerez liegt der Ducati-Pilot aus Bayern auf dem achten Gesamtrang und könnte mit einem starken Wochenende noch bis auf Position 5 vorrücken.
In Jerez hat Öttl schon alles erlebt: Auf der andalusischen Piste gewann er seinen einzigen Grand Prix in der Moto3, stand in der Moto2 aber auch schon auf dem letzten Startplatz.
Im Qualifying am Freitag lief es mit Platz 4 ordentlich, nur Mattia Casadei (MV Agusta), Vizeweltmeister Can Öncü (Yamaha) und Ex-Moto3-Champion Jaume Masia (Ducati) waren schneller.
Philipp war bester Laune, als ihn SPEEDWEEK.com in der Box seines Ducati-Teams Feel Racing traf. "Das Qualifying ist für mich im Moment mehr Stress als Rennen fahren", schmunzelte er. "Ich will das gescheit machen, es war auch gut, mal sehen, was am Samstag rauskommt."
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Auffällig in dieser Klasse: Regelmäßig schaffen es Fahrer in die ersten drei Startreihen, die im Rennen in der Spitzengruppe keine Rolle spielen. "Das liegt nur am Grip", erklärte der einzige Deutsche im Feld, nachdem sich Marcel Schrötter und WRP Ducati getrennt haben. "Wenn du aus der Moto3 aufs Supersport-Motorrad kommst, dann musst du wissen, wann du das Bike in der Kurve aufzurichten hast. Der Pirelli-Reifen bietet viel Seitengrip, auf eine Runde hast du immer Grip. Aber richtest du das Bike im Rennen nicht schnell genug auf, dann hast du keinen Grip. Respekt, wenn es einige auf eine Runde hinbringen und schneller als wir sind, das sind aber wenige. Leute wie Mahias, Debise oder Öncü bringen das auch gut hin."
"Manzi ist eher einer, der es im Rennen drauf hat mit seiner Körperposition und fahrtechnisch einfach besser ist", so Öttl. "Ich bin auch eher Rennfahrer und weniger Qualifyer. Trotzdem ist es für mich wichtig, dass ich in der ersten oder zweiten Startreihe stehe, was ich an einem guten Tag auch hinkriege. Und wenn es dann mal die dritte ist, wie in Aragon, dann kann ich auch noch aufs Podium fahren. Ich habe auch die vierten Plätze genossen, weil sie konstant waren. Konstant zu sein ist viel schwieriger als einmal Erster zu werden und einmal zu stürzen. Und nicht zu verstehen, weshalb beides passiert ist. Wenn ich weiß, dass etwas abrufbar ist, dass ich etwas mache und etwas Bestimmtes dabei herauskommt, dann ist das für mich wichtiger. Ich brauche eine Balance aus Gefühl und Struktur."
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