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Pickworth & Kiefer: Bald mit russischen Moto3-Piloten

Von Günther Wiesinger
David Pickworth will mit Geld von russischen Investoren Kiefer Racing übernehmen. «Die Moto2 ist nur der Anfang», sagte der Engländer. Auch die Moto3 und eventuell MotoGP könnten ein Thema werden.

David Pickworth, der mutmaßlich neue Eigentümer von Kiefer Racing, will mit dem Geld russischer Investoren langfristig eine Rolle im Motorrad-GP-Sport übernehmen.

Er will auch russische Fahrer aufbauen – zuerst für die Moto3-Klasse in der CEV oder im Northern Europe Cup.

2018 sind aber im Kiefer-Moto2-Team Domi Aegerter und Sandro Cortese als Fahrer vorgesehen.

David, die Geschäfte von Kiefer Racing werden künftig von der Schweiz aus betrieben?

Ja. Ich habe eine Firma in der Schweiz gekauft. Ich werde in dieser Woche in der Schweiz sein. Ich werde dann alle Papiere unterschreiben und ein Bankkonto eröffnen.

Diese Firma heißt CCH Consularis AG, das ist eine Holding-Company, die seit 2004 existiert, sie hat ihr Domizil in Trübbach im Kanton St. Gallen und die Berechtigungen für alle Finanztransaktionen, die wir machen müssen. Ich habe diese Firma nur für dieses Moto2-Projekt gekauft. Sie wird von zwei Direktoren geleitet, einer davon ist ein Steuerprofessor der Universität Zürich.

Man hat dich im August beim GP von Österreich in Begleitung einer jungen Dame aus Russland gesehen. Ist sie Teil der neuen Investorengruppe?

Das war die Tochter eines russischen Oligarchen. Sie wohnt in Wien, wir sind gut befreundet. Sie will ihren Namen nicht preisgeben.

Über wie viele Jahre ist dieses Moto2-Projekt geplant?

Für mich ist das ein langfristiges Projekt, mit russischen Investoren.

Die Moto2 ist nur der Anfang. Wir hoffen, auch russische Fahrer zu finden und in unser Team zu bringen; das ist das Fernziel.

Russische Sponsoren, russische Fahrer, russisches Geld.

Wenn Moto2 nur der Anfang ist, dann muss das Ziel die MotoGP sein?

Ja, langfristig vielleicht.

Aber der nächste Schritt soll Moto3 sein. Kiefer hat ja geplant, ein CEV-Team für die Junioren-WM haben. Ich weiß vorläufig nicht, ob dieses Ziel noch Bestand hat. Mein Ziel ist es, Russen in die CEV-Meisterschaft zu bringen, dann in die WM Moto3 und Moto2.

Vielleicht irgendwann in die MotoGP. Das ist Zukunftsmusik. Nur ein Traum, kein echter Plan.

Wir müssen Talente in Russland finden. Wir müssen dann in der CEV oder im Northern Europe Cup antreten. Für meinen Sponsor ist es ein langfristiges Ziel, russische Talente zu finden.

Dein Fernbleiben in Valencia hat natürlich zu Spekulationen geführt. Bei Kiefer-Team war Besorgnis zu spüren. Dieser Kummer ist unberechtigt?

Ich habe in letzter Minute entschieden, auf die Reise nach Valencia zu verzichten. Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben.

Ich hätte allen Leuten erzählen müssen: Sorry, ich bin im Moment nicht handlungsfähig, weil zuerst geklärt werden muss, wem die Firmenanteile von Stefan Kiefer jetzt gehören.

Außerdem hatte ich andere Geschäfte zu erledigen. Ich war in London und bin bis Montagabend dort geblieben.

Trotzdem: Ich sehe kein Problem. Denn Jochen Kiefer steht hinter unserem Projekt. Stefans Lebensgefährtin ist auch seiner Meinung, glaube ich. Aber das weiß ich nicht verlässlich.

Im Vorvertrag existiert ja eine dreijährige Jobgarantie für Stefan und Jochen Kiefer. Kann man diese Absichtserklärung vielleicht so umwandeln, dass Nadine und Jayden finanziell abgesichert werden?

Ja, das passiert. Stefan Kiefers Hinterbliebene bekommen ja die Hälfte der Kaufsumme.

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