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Valentino Rossi: Chancen schwinden, Rätsel bleiben

Von Günther Wiesinger
Weit hinten den wahren Stars: Rossi wird von Aleix Espargaró, Bradl und Bagnaia verfolgt

Weit hinten den wahren Stars: Rossi wird von Aleix Espargaró, Bradl und Bagnaia verfolgt

Valentino Rossi brauchte für die 30 Rennrunden in Sachsen 20 sec mehr als 2018, Márquez nur 3 sec mehr. Diese Kalkulation veranschaulicht die Klemme, in der der Superstar stzeckt.

Valentino Rossi stand auch beim GP von Deutschland deutlich im Schatten seines Yamaha-Teamkollegen Maverick Viñales. Nach dem elften Startplatz hielt sich sein Vorwärtsdrang im 30-Runden-Rennen in Grenzen, er traf als Achter im Ziel ein und konnte sich in der Gruppe gegen Dovizioso, Petrucci, Miller und Mir nicht richtig in Szene setzen. Am Schluss fehlten ihm 19,110 Sekunden auf den Sieger Márquez, in der WM-Tabelle rutschte er hinter Maverick auf Platz 6 zurück. Unfassbare 105 Punkte fehlen ihm nach 9 von 19 Rennen auf Márquez.

«Ich bin zwar nach drei Stürzen hintereinander heute ins Ziel gekommen, aber es war ein sehr schwieriges Rennen, denn ich war hier nie wirklich stark. Dabei war das ein wichtiges Rennen für uns. In Assen habe ich mich letzte Woche bis zum Sturz auf dem Motorrad gut gefühlt. Ich war schnell. Deshalb wollten wir hier bestätigen, dass wir etwas gefunden haben, was uns hier auf dem Sachsenring wieder nach vorne bringt. Aber leider hatte ich an den zwei Trainingstagen eine gute Pace, aber es fehlte an Schnelligkeit. Wir haben wieder gelitten… Uns wir fragen uns, warum das so ist. Denn eigentlich hätten die letzten fünf Rennen meinen besserer Teil in der Saison darstellen sollen. In den letzten Jahren war ich in dieser Phase immer sehr konkurrenzfähig, wir haben im Mai und Juni immer einige Podestplätze erreicht, auch letztes Jahr hier in Deutschland. Aber in diesem Jahr haben wir bei den letzten vier Grand Prix nicht viel zustande gebracht. Nur acht Punkte. Wir müssen jetzt die Ursache erforschen.»

«Ich fühle mich nicht gut auf dem Motorrad, ich bin viel langsamer als im letzten Jahr, denn heute habe ich 19 Sekunden auf den Sieger verloren. Und meine Rennzeit war 20 Sekunden langsamer als 2018. Das ist schwer zu verstehen», seufzte der 40-jährige Italiener, der in Texas im April noch fast gewonnen hätte. Übrigens: 2018 verlor Rossi in Sachsen als Zweiter nur 4,5 sec auf Sieger Márquez.  

Was sagte Rossi zum Rennen? «Leider sind wir mit dem Medium-Hinterreifen gestartet. Wir wussten, damit würde ich etwas langsamer sein, aber wir haben eine konstantere Performance erwartet. Vom Standpunkt von Michelin aus und von unserer Berechnung her haben wir erwartet, dass der harte Reifen hier nicht bis zum Ende durchhält. Also haben wir den Medium genommen, aber er hatte vom Beginn weg keinen Grip. Am Ende bin ich damit stark in Schwierigkeiten gewesen. Abgesehen von den Reifen haben wir andere Probleme. Denn ich kann nicht so konkurrenzfähig auftreten wie vor einem Jahr.» 

MotoGP
 Ergebnis, Sachsenring:

1. Marc Márquez. 2. Viñales. 3. Crutchlow. 4. Petrucci. 5. Dovizioso. 6. Miller. 7. Mir. 8. Rossi. 9. Morbidelli. 10. Bradl. 11. Rabat. 12. Pol Espargaró. 13. Iannone. 14. Nakagami. 15. Abraham. 16. Syahrin. 17. Bagnaia. 18. Oliveira.

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56. 

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