Bautista über Davies: «Dann brauchst du keine Feinde»

Von Ivo Schützbach
Im ersten Rennen der Superbike-WM in Portimao gerieten die Ducati-Teamkollegen Alvaro Bautista und Chaz Davies in der ersten Kurve aneinander. Bautista zeigte anschließend eine beeindruckende Aufholjagd.

«Mit so einem Teamkollegen brauchst du keine weiteren Feinde», meinte Alvaro Bautista zum Vorfall in der ersten Kurve mit Chaz Davies.

Bautista kam von Startplatz 6 und bog als Fünfter gleichauf mit Davies, Alex Lowes und Michael van der Mark in die erste Kurve ein. Davies, der von Startplatz 12 hervorragend loskam, war ganz innen und hatte damit den Vorteil auf seiner Seite. Bautista außen neben ihm musste das Motorrad aufrichten, um eine Kollision zu verhindern, schoss in der Kurve nach außen in die Auslaufzone und kehrte als Drittletzter auf die Strecke zurück.

Nach der ersten Runde war Bautista 16., nach sechs Runden lag der Spanier bereits in den Top-10 und ins Ziel kam er mit 8,564 sec Rückstand auf Sieger Jonathan Rea (Kawasaki) als Vierter.

Bei seiner beeindruckenden Aufholjagd fuhr der Ducati-Star regelmäßig eine halbe Sekunde schneller als der Rest des Feldes. Mit 13 Punkten für Platz 4 verlor er aber weitere 12 auf WM-Leader Rea und liegt nun als Gesamtzweiter 93 zurück.

«Ich war schon innen in der Kurve, dann kam Chaz noch weiter innen an», schilderte Bautista die Situation. «Er berührte mich und ich hatte Glück, dass ich nicht mit Lowes kollidierte. Wobei, ich weiß gar nicht genau, ob er mich berührt hat. Aber ich fühlte sein Motorrad innen kommen.»

War das Manöver von Davies zu aggressiv? «Wie soll ich das erklären», überlegte Bautista. «Er startete zwei Reihen hinter mir, hatte einen guten Start und fuhr in die erste Kurve, wie es sonst niemand tut. Er fuhr innerhalb der normalen Linie. Die Fahrer außerhalb von mir waren auf Ideallinie, ich war schon zu weit innen und er war noch weiter innen. Hätte ich das Motorrad nicht aufgerichtet, hätte es gekracht. In meinen Augen wählte er die falsche Linie.»

Davies, der das Rennen als Zweiter beendete, sieht in seinem Verhalten nichts Verwerfliches: «Es gab keinen Kontakt, ich habe zumindest nichts gespürt. Ich fuhr aggressiv und bremste tief in die Kurve hinein. Ich war spät auf der Bremse und wusste was ich zu tun habe, um ein gutes Rennen zu haben. Es hat ihn wohl etwas geschockt, dass ich dort ankam. Es tut mir auch leid, dass es für ihn so ausging. Aber so ist Rennsport.»

Anschließend hatte Bautista viel Arbeit zu erledigen: «Ich gab mein Bestes, um meine Pace zu fahren. Beim Überholen tat ich mir anfänglich schwer, weil ich mich an die Linien und den Speed der anderen anpassen musste. Dann kann ich nicht meinen Kurvenspeed fahren, muss anders bremsen und habe keine so gute Traktion. Deshalb überholte ich die meisten Leute aus der letzten Kurve hinaus auf der langen Geraden, wo ich deutlich schneller war. Mehrmals musste ich eine Runde lang warten, bis ich endlich überholen konnte, deshalb verlor ich viel Zeit. Wenn ich alleine fuhr, war meine Pace gut – besser, als die der anderen.»

«Nach den ganzen Vorkommnissen in den letzten Rennen ist es nicht einfach, wieder so stark zu werden, wie ich es zu Saisonbeginn war», hielt der 14-fache Saisonsieger fest. «Im ersten Rennen in Portimao war ich stark, landete aber unschuldig weit hinten. Die Performance war gut, sie kommt im Resultat aber nicht zum Ausdruck.»

Rennergebnis Portimao, Lauf 1:
Pos Fahrer Motorrrad Zeit/Diff
1 Rea Kawasaki 34:19,341 min
2 Davies Ducati + 3,891 sec
3 van der Mark Yamaha + 6,168
4 Bautista Ducati + 8,564
5 Haslam Kawasaki + 8,877
...
8 Cortese Yamaha + 21,345
12 Reiterberger BMW + 27,132

 

WM-Stand nach Lauf 1 in Portimao:
1 Jonathan Rea 458 P.
2 Alvaro Bautista 365
3 Michael van der Mark 231
4 Alex Lowes 229
5 Leon Haslam 213
6 Chaz Davies 204
7 Toprak Razgatlioglu 201
8 Tom Sykes 173
9 Marco Melandri 145
10 Sandro Cortese 108
11 Michael Rinaldi 103
12 Jordi Torres 101
13 Loris Baz 76
14 Markus Reiterberger 64
15 Leandro Mercado 50

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