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Kaputtes System: Randy Krummenachers Abrechnung

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher: «Nicht mal gewinnen reicht»

Randy Krummenacher: «Nicht mal gewinnen reicht»

Unglauben bei Randy Krummenacher: Obwohl er die Supersport-Weltmeisterschaft drei Rennen vor Schluss anführt, fragen ihn Teams bei den Verhandlungen für 2020 nach einer stattlichen Mitgift.

Mit vier Siegen und acht Podestplätzen liegt Randy Krummenacher in der Supersport-WM nach 9 von 12 Rennen zehn Punkte vor seinem Bardahl-Evan-Bros-Yamaha-Teamkollegen Federico Caricasulo und 48 vor Jules Cluzel (GMT94 Yamaha). Der 29-Jährige schickt sich an, erster Schweizer Weltmeister auf der Rundstrecke seit Tom Lüthi 2005 in der 125er-Klasse zu werden.

Krummi hofft, sich mit diesen Leistungen für 2020 bei einem Superbike-WM-Team zu empfehlen. Eine realistische Chance bietet sich ihm aber nur noch bei Go Eleven Ducati.

«Alle reden, ich sei auf der Liste und sie haben Interesse, ich sei schnell und hätte es verdient Superbike zu fahren, dann lese ich aber auf SPEEDWEEK.com, dass ich nur Vierter auf der Liste bin», klagte der achtfache WM-Laufsieger. «Ich war bei Ten Kate in Holland, sie waren die Ersten, die Interesse hatten. Dann denkst du, dass du in einer guten Position bist und wahrgenommen wirst. Ich bin zu ehrlich für diese Welt. Ich habe ja kein Problem damit, wenn mir jemand sagt, dass er kein Interesse hat. Aber er muss mich dann nicht hinhalten. Rennchef Andrea Dosoli hat mir gesagt, er wäre sehr glücklich, wenn ich einen Vertrag in der Superbike-WM bei einem Yamaha-Team bekomme. Er hat mir aber nicht gesagt, dass er mir helfen wird.»

«Wenn SBK unter guten Umständen nicht geht, fahre ich gerne noch mal bei Evan Bros», betont der Zürcher Oberländer. «Ten Kate hat Interesse, dass ich für sie Supersport-WM fahren. Die haben mich aber ernsthaft um Geld gefragt. Ich sagte ihnen, dass ich komme, wenn sie mich bezahlen. Die Motorradwelt muss sich ernsthafte Gedanken machen, wo das hinführen soll. Ich lese nur noch Bezahlfahrer hier und Bezahlfahrer dort. Nicht mal gewinnen reicht. Ich kann so viel gewinnen wie ich will, am Schluss brauche ich trotzdem Glück, um irgendwo einen Platz zu finden.»

Krummi weiter: «Ich bin motiviert, weiterhin Supersport-WM zu fahren, lebe aber am Limit. Im Winter fahre ich zig hundert Kilometer, um Leute auch wegen 500 Franken zu fragen. Ich brauche die Unterstützung von solchen Leuten, um alles Geld zusammenzukratzen, um die Saison zu finanzieren. Ich muss aufs Podium fahren, weil ich den Bonus von der Dorna brauche, sonst geht die Rechnung nicht auf. Ich bin der Beste in dieser Klasse, ich bringe keine Sponsoren mehr. Mein jetziges Team sagt, dass sie verstehen, dass ich kein Geld mehr mitbringen kann. Aber sie können mich nicht fahren lassen, wenn ich keine Sponsoren bringe. Meine Crew hat dieses Jahr für sehr wenig Geld gearbeitet, weil sie an mich glauben und mit mir den WM-Titel gewinnen wollen. Das können sie aber nicht jahrelang machen, weil alle eine Familie haben. Sie haben den technischen Level im Team höhergeschraubt.»

«Ich mag auch die Endurance-WM sehr gerne, ich bin ja schon für YART in Le Mans gefahren», hielt Krummi gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Yamaha kann mir aber erst im Dezember sagen, ob ich einen Vertrag kriege. Jeder sagt mir, dass ich verdammt schnell bin und sie mich wollen. Sie sagen mir aber nicht, dass sie für mich einen anderen zuhause lassen, damit ich zum Einsatz komme. Jetzt will ich erst mal die Supersport-WM gewinnen, darauf bin ich fokussiert. Das ist mein Ziel seit 24 Jahren. In den Sommerferien machte ich mir Sorgen, jetzt nehme ich es locker.»

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