Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

McLaren-Honda: Der Countdown bis zum Australien-GP

Von Mathias Brunner
​Was genau macht ein Rennstall zwischen dem letzten Wintertest und dem Formel-1-Saisonbeginn in Melbourne (Australien)? Das problembeladene McLaren-Honda-Team gibt darüber Auskunft.

McLaren-Honda will den Fans die Frage beantworten: Was genau passiert alles zwischen dem Abschluss des Wintertestbetriebs in Barcelona und dem Saisonbeginn in Australien? Der zweitälteste Rennstall erklärt es Tag um Tag, einschliesslich der Rolle von Stoffel Vandoorne.

Was die englisch-japanische Seilschaft nicht in den Bericht eingeschlossen hat: Teamchef Eric Boullier ist ein weiteres Mal nach Japan geflogen. Es geht um die zahlreichen Probleme in Barcelona. Honda erwies sich als Mühlstein am Bein von McLaren, der Wagen stand am meisten in der Box, daher konnte McLaren-Honda am wenigsten über den neuen 2017er Renner lernen. Und das wird den Rennstall in Melbourne teuer zu stehen kommen.

Countdown von McLaren-Honda

Freitag, 10. März
Am Morgen wird der grösste Teil der Boxenmannschaft und der Mechaniker nach Hause geschickt. Das gibt einigen Mitarbeitern die Möglichkeit auf ein freies Wochenende, bevor sie dann Richtung Australien jetten. Um 18.00 Uhr ist der achte und letzte Wintertesttag zu Ende. Der McLaren MCL32-Honda wird bis zum ersten Training in Australien keinen Meter mehr fahren. Nach der Testbesprechung hüpfen die Ingenieure in die Mietwagen, schlagen sich mit dem Feierabendverkehr von Barcelona herum und fliegen zurück nach London-Heathrow. Der erste McLaren-Mann steigt in einen Flieger nach Australien. Allerdings heisst sein Ziel Brisbane – seine Familie lebt dort.

Samstag, 11. März
Bis spät in die Nacht wird in Barcelona die Box aufgeräumt. Die restliche Truppe hat nochmals in Spanien geschlafen und fliegt am Morgen zurück nach England. Am Nachmittag kommt der Volvo-Lkw mit dem McLaren MCL32 sowie mit dem Ersatzchassis im Werk an. Stoffel Vandoorne verbringt den Morgen mit Training, am Nachmittag stehen Testbesprechungen im McLaren Technology Centre (MTC) auf dem Programm.

Sonntag, 12. März
Ruhetag für alle.

Montag, 13. März
Die Lastwagen mit dem Barcelona-Testmaterial werden entladen. Die beiden Chassis werden zerlegt und für Australien vorbereitet. Die ersten Materialcontainer für den Transport nach Melbourne werden gepackt.

Dienstag, 14. März
Das Rennteam (Mechaniker und Boxenmannschaft) verladen die ersten Paletten für die Luftfracht von Australien. Überall im Werk stehen Frachtbehälter herum. Jedes GP-Team schickt pro Rennen rund 30 Tonnen Material um die Welt. Die drei Rennchassis (zwei komplette Rennwagen plus ein Ersatz-Monocoque) werden als letzte grössere Teile für den Transport vorbereitet.

Mittwoch, 15 März
Ein erster Schub von McLaren-Fachkräften fliegt nach Melbourne. Sie werden als Erste an der Albert-Park-Strecke sein – um den Garagenboxen zu reinigen und zu malen, die Seefracht-Container auszuladen und die Box auszukleiden. Stoffel Vandoorne sitzt im MTC im Rennsimulator.

Donnerstag, 16. März
Es wird im Werk weiter fleissig gepackt. Stoffel schliesst seine Saisonvorbereitung im Werk ab.

Freitag, 17. März
Vom East Midlands Airport bei Derby gehen 30 Tonnen Luftfracht Richtung Avalon Airport von Melbourne. Dort wird das Material auf Lastwagen verladen und in den Albert-Park gebracht. Die Rennfahrer fliegen ebenfalls nach Australien. Im Albert-Park werden Seefracht-Container entladen – neun grosse Gitterbox-Paletten, dazu dreissig kleinere Container. Der Gästebereich der Team-Gebäude wird eingerichtet.

Samstag, 18. März
Der grösste Teil des Rennmaterials ist unterwegs, nun werden jene Teile vorbereitet, die darin nicht eingeschlossen waren: Aero-Verbesserungen wie Unterboden oder Flügel. Im Albert-Park werden der Gästebereich und die Büros der Ingenieure fertiggestellt.

Sonntag, 19. März
Stoffel Vandoorne trainiert am Strand von Melbourne. Das Rennteam fliegt am Morgen von Heathrow nach Melbourne, sie werden am Montagabend ankommen. In der McLaren-Box werden Zwischenwände, Verkleidungen und Beleuchtung montiert. Am Nachmittag macht sich das Marketing-Team auf die Socken, sie werden am Dienstagmorgen in Australien ankommen. Eine zweite Luftfracht wird losgeschickt.

Montag, 20. März
Die Renningenieure fliegen ab. Sie werden am Dienstagabend in Melbourne ankommen. Wenn jetzt noch Teile nach Australien geschickt werden müssen, dann reisen sie via Handgepäck. Das macht jedes Team so. Die Einrichtung der Box ist fertiggestellt, die ersten Behälter der Luftfracht werden entladen. Einer der McLaren-Leute wird zum Wachdienst abgestellt und verbringt die ganze Nacht in der Box.

Dienstag, 21. März
Direktor Zak Brown und Teamchef Eric Boullier reisen nach Australien. Ein zweiter Schub von Handgepäck mit letzten Teilen wird nach Melbourne entsandt. Am Morgen stehen die Rennwagen in der Box, die Mechaniker beginnen mit ihrer Arbeit an den Autos.

Mittwoch, 22. März
Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne haben den ganzen Tag über PR-Auftritte. McLaren Marketing stellt einen neuen Dokumentarfilm über Bruce McLaren vor. Noch mehr Handgepäck nach Australien!

Donnerstag, 23. März
Die ersten Fachkräfte, die für den Aufbau der Box in Australien zuständig gewesen sind, reisen Richtung London zurück. Eine zweite Mannschaft macht sich für die Reise nach Shanghai bereit, wo zwei Wochen nach Australien der zweite WM-Lauf stattfindet. Die letzte Handgepäck-Sendung geht nach Melbourne. Ab 10.00 Uhr beginnen im Albert-Park die technischen Prüfungen der Rennwagen. Die FIA führt die erste Fahrerkonferenz 2017 durch. Die Fahrer stellen sich den Fotografen für die offiziellen Fotos.

Freitag, 24. März
Um 12.00 Uhr Lokalzeit (also 2.00 Uhr früh bei uns) beginnt im Albert-Park das erste freie Training zum Grossen Preis von Australien.

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