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Ferrari in Australien: Vettels Neue heisst Lina!

Von Mathias Brunner
So tritt Ferrari beim Saisonbeginn auf

So tritt Ferrari beim Saisonbeginn auf

​Vor dem WM-Auftakt in Australien hat Ferrari den Slogan «Mission Winnow» entfernen lassen müssen. Stattdessen feiern sich die Italiener selber – 90 Jahre Ferrari. Für Sebastian Vettel ist es Lina.

Die Scuderia Ferrari musste vor der Formel-1-WM den Philip-Morris-Slogan «Mission Winnow» aus dem Team-Namen streichen und den kompletten Australien-GP-Auftritt ändern. Ferrari-CEO Louis Camilleri nimmt Stellung. «Ja, es gab Schwierigkeiten mit dem australischen Gesundheits-Ministerium. Philip Morris konnte in der kurzen Zeit keine Lösung finden. Aber Winnow ist keine Marke, es geht nicht um Tabakprodukte. Wir werden stattdessen in Melbourne für die Fans eine Überraschung auf den Autos haben.»

Eine Überraschung plante auch Sebastian Vettel: Er hat sich mit seinen Mechanikern einen neuen Namen für den Rennwagen ausgesucht. «Sie heisst Lina», verrät der Deutsche und bleibt damit beim L (2018 war es Loria). Davor gab es die Gina (2017), die Margherita (2016) und die Eva (2015).

Die Überraschung von Camilleri heisst «90 Years»: Ferrari feiert sich als Mission-Winnow-Ersatz selber und plakatiert das 90jährige Firmenbestehen. Die 90 Jahre sind auch der Grund, wieso der Rennwagen von Sebastian Vettel und Charles Leclerc 2019 SF90 heisst. Der Auftritt beim Formel-1-Saisonbeginn in Melbourne ist Startschuss für zahlreiche Festlichkeiten. Ab Mai wird es im Ferrari-Museum von Maranello eine besondere Ausstellung geben zu 90 Jahren Ferrari, die Fans können sich dabei auf eine Zeitreise begeben.

Die Scuderia Ferrari entstand am 16. November 1929 im leicht muffigen Büro des Modeneser Notars Della Fontana: Da wurde die Firma «Società Anonima Scuderia Ferrari» offiziell gegründet. Am 29. November wurde die Firma von einem Richter beglaubigt, die ersten Direktoren hiessen Alfredo und Augusto Caniato, Enzo Ferrari und Ferruccio Testi.

Erster Einsatz: bei der Mille Miglia 1930. Erster Sieg: in Trieste-Opicina, am 15. Juni 1930, mit keinem Anderen am Lenkrad als der Rennlegende Tazio Nuvolari. Ferrari gibt an: Ab 1932 trugen die von der Scuderia Ferrari eingesetzten Alfa Romeo das berühmte Cavallino Rampante, Markenzeichen des Fliegerhelden Francesco Baracca.

Der Legende zufolge trug der italienische Kampfflieger das Pferd auf seinem Flieger, weil er dem Kavallerie-Regiment angehörte, der «Piemonte Cavalleria». Andere Quellen sagen: Baracca übernahm das Pferd von einem Stuttgarter Kampfflieger, den er abgeschossen hatte. Nach dem Tod des Fliegerasses traf die Mutter Baraccas, die Contessa Paolina Biancoli, den jungen Rennfahrer Enzo Ferrari und schlug vor, das Pferd als Glücksbringer aufs Auto zu malen. Enzo machte mehr als das – er hinterlegte das schwarze Pferd mit dem Gelb seiner Heimatstadt Modena und macht dieses Logo weltberühmt. Ein Pferd für die Marke mit den vielen Pferdestärken, das passte.

Zurück zu Mission Winnow: In der Formel 1 warb Ferrari schon ab dem Suzuka-GP 2018 auf dem Heckflügel von Vettel und Raikkönen mit dem Slogan «Mission Winnow». Philip Morris kündigte eine weltweite Kampagne namens «Designing a Smoke Free Future» an. «Mission Winnow» ist eine globale Kampagne von Philip Morris International, die zu einer besseren Welt beitragen soll, heisst es bei PMI. Der Zigarettenkonzern will laut eigener Aussage für die weltweit 1,1 Milliarden Raucher eine bessere Zukunft gestalten. «Das ist unsere Vision», lautet die Botschaft.

Die Botschaft wurde auch in Australien zur Kenntnis genommen: Das zuständige Gesundheits-Ministerium hat eine Ermittlung eingeleitet zur Klärung der Frage, ob der Slogan «Mission Winnow» nicht gegen das Werbeverbot für Raucherwaren verstösst. Ferrari hat daraufhin den Slogan aus dem Team-Namen entfernen lassen. Beim zweiten WM-Lauf in Bahrain soll Mission Winnow auf die Autos zurückkehren. Eine erneute Änderung des Team-Namens hingegen wird es nicht geben.

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