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Mika Häkkinen: «Leclerc – Dorn für Hamilton, Vettel»

Von Mathias Brunner
​Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen hat den Bahrain-GP vor Ort verfolgt. Der frühere McLaren-Star ist davon überzeugt: «In dieser Form wird Charles Leclerc für Vettel und Hamilton zu einem Dorn.»

Der Finne Mika Häkkinen resümiert nach dem GP-Wochenende von Bahrain: «Das war wirklich interessant. In Australien hatten sich alle gefragt, wo der wunderbare Speed von Ferrari aus den Wintertests hingekommen war. Nun haben die Italiener zum früheren Leistungsniveau zurückgefunden. Charles Leclerc dominierte, dann lief sein Motor nur noch auf fünf Zylindern – für mich ist es ein Wunder, dass der Monegasse überhaupt ins Ziel gekommen ist.»

Der 20fache Grand-Prix-Sieger Häkkinen schreibt in seiner Kolumne für den Wettanbieter Unibet weiter: «Leclerc ist sehr stark gefahren. In Bahrain war er schneller als Sebastian Vettel, dieser junge Kerl wird der Formel-1-WM 2019 noch einige schöne Kapitel hinzufügen. Wie Lewis Hamilton nach dem Rennen zu ihm gesagt hat: Leclerc hat eine lange Karriere und viele Siege vor sich. Solch ein Rückschlag – im zweiten Formel-1-Jahr und im zweiten Rennen für Ferrari – das ist nicht einfach zu verdauen. Ich habe einige scheinbar sichere Siege verloren, das gehört zum Sport, und ein Pilot muss lernen, mit solchen Enttäuschungen umzugehen.»

«Mercedes hat den zweiten Doppelsieg in Folge eingefahren, aber der Triumph dieses Mal fiel ihnen in den Schoss. Dank seiner besten Rennrunde von Melbourne hat Valtteri Bottas die WM-Führung behalten. Das zeigt für mich: Jeder Punkt ist wichtig, und es ist durchaus möglich, dass am Ende einer hart umkämpften Saison die Punkte der besten Rennrunden den Ausschlag geben.»

«Mercedes, Toto Wolff und die Fahrer haben ein Problem: Ferrari ist sehr schnell, wenn auch zerbrechlich. Auf der Rennstrecke von Melbourne hat das nicht gepasst. Aber wir finden mehr Strecken wie Bahrain im WM-Programm als Kurse wie Melbourne. Alle bei Mercedes wissen, trotz des Sieges: Sie haben viel Arbeit vor sich, wenn sie dieses Ferrari aufhalten wollen.»

«Wenn wir einen Moment schon nach China blicken: Im vergangenen Jahr stand dort Ferrari vorne, ich gehe davon aus, dass dies im Qualifying von Shanghai erneut passieren wird. Und Sebastian Vettel muss auf die Niederlage von Bahrain reagieren. Die spannende Frage ist, ob sich dort Leclerc erneut als der schnellere Mann erweist. Falls ja, dann wird der Druck auf Vettel nochmal steigen. In dieser Form wird Charles Leclerc für Hamilton und Vettel zu einem Dorn.»

«Im Moment reden alle von Charles Lecerc, aber mir ist in Bahrain auch Lando Norris sehr angenehm aufgefallen. Der junge Brite hat einen feinen sechsten Platz eingefahren, und endlich scheint bei McLaren nach sehr schwierigen Jahren etwas vorwärtszugehen. Das Ergebnis von Bahrain ist ein schöner Ansporn und unterstreicht, dass wir mit Norris einen weiteren Star der Zukunft haben. Er ist erst 19 Jahre alt, hat 2017 die Formel-3-EM gewonnen und ist 2018 Gesamtzweiter in der Formel 2 geworden. Ich finde, wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir so viele talentierte junge Piloten im Startfeld haben.»

«Carlos Sainz im zweiten Wagen hätte ebenfalls ein schönes Ergebnis einfahren können. Aber sein Auto wurde im Zweikampf mit Max Verstappen beschädigt. Der junge Niederländer ist überdurchschnittlich begabt, aber harter Rennsport bedeutet für mich nicht, dass man den Wagen des Gegners ramponiert. Du musst deinen Rivalen Raum lassen, auch um Beschädigungen am eigenen Auto zu vermeiden. Ich kann gut nachvollziehen, wieso Sainz nach dem Grand Prix so aufgebracht war.»

«Auf Rang 7 finden wir Kimi Räikkönen, und das zeigt, wie kompakt dieses Mittelfeld ist aus McLaren, Alfa Romeo-Sauber, Toro Rosso, Haas, Renault und Racing Point. Da kommen viele weitere, siedend heisse Kämpfe auf uns zu.»

Bahrain-Test, Tag 1 (Dienstag, 2. April)

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:29,379 (62) C3
2. Mick Schumacher (D), Ferrari SF90, 1:29,976 (56) C5
3. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:30,800 (22) C3
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:30,982 (42) C3
5. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:31,089 (71) C3
6. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:31,156 (77) C3
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:31,584 (45) C4
8. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:31,964 (33) C3
9. Carlos Sainz Jr. (E), McLaren MCL34-Renault, 1:32,059 (32) C2
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:32,067 (53) C3
11. Fernando Alonso (E), McLaren MCL34-Renault, 1:32,207 (64) Prototypen
12. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:32,708 (20) C3
13. Robert Kubica (PL), Williams FW42-Mercedes, 1:33,290 (19) C3
14. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:33,653 (45) Prototypen
15. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:33,682 (27) C3
Pirelli-Reifen: C5 als weichste Mischung, C1 als härteste

Am Mittwoch (3. April) im Einsatz:
George Russell (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+
Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90
Dan Ticktum (GB), Red Bull Racing RB15-Honda
Jack Aitken (GB), Renault R.S.19
Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari
Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault
Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes
Mick Schumacher (D), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari
Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW42-Mercedes
Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, Pirelli (Morgen)
Fernando Alonso (E), McLaren MCL34-Renault, Pirelli (Nachmittag)
Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, Pirelli (ganzer Tag)

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