Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

FP3 Melbourne: Norris-Bestzeit, Crash von Vettel

Von Vanessa Georgoulas
Lando Norris beendete das dritte Training in Melbourne als Schnellster

Lando Norris beendete das dritte Training in Melbourne als Schnellster

Die letzte freie Trainingsstunde vor dem Qualifying in Melbourne brachte einige Überraschungen mit sich: Lando Norris drehte im McLaren die schnellste Runde, Sebastian Vettel und Lance Stroll sorgten für rote Flaggen.

Die Formel-1-Stars durften bei knapp 24 Grad Aussen- und 32 Grad Streckentemperatur zur letzten freien Trainingsstunde ausrücken und diesmal dauerte es eine Weile, bis sich die Strecke füllte. Den Anfang machte das Alfa Romeo-Duo Guanyu Zhou und Valtteri Bottas, die beide allerdings darauf verzichteten, eine gezeitete Runde zu drehen.

Die meisten Kollegen taten es ihnen gleich, sodass nach der ersten Viertelstunde erst vier Zeiten auf dem Monitor standen: Sergio Pérez führte die kurze Liste mit 1:21,024 min vor seinem Teamkollegen Verstappen an, der knapp eineinhalb Zehntel langsamer geblieben war. Beide Red Bull Racing-Stars hatten für die erste Ausfahrt die mittelharte Mischung gewählt.

Dahinter folgten die beiden jungen Briten Lando Norris und George Russell, die auf den weichen Reifen unterwegs waren. Der Rest hatte sich auf Installationsrunden beschränkt, die AlphaTauri-Fahrer Pierre Gasly und Yuki Tsunoda sowie Lance Stroll hatten sich noch gar nicht blicken lassen. Dafür gab das Ferrari-Duo Gas und Charles Leclerc übernahm mit 1:20,689 min die Spitzenposition.

Der Monegasse war wie sein Teamkollege Sainz auf den weichen Reifen unterwegs, musste sich kurz darauf aber dennoch Pérez beugen, der einen 1:20,436 min nachlegte. Kurz darauf meldete sich auch Sainz mit 1:20,390 min an der Spitze. Eine starke Runde schaffte auch Daniel Ricciardo, der sich zwischen Sainz und Pérez auf die zweite Position schob.

Doch über diesen Platz durfte sich der Lokalmatador nicht lange freuen, denn nun gab auch Fernando Alonso im Alpine-Renner Gas und übernahm mit 1:20,119 min die Spitze, womit Ricciardo auf den dritten Platz rutschte. Wie Sainz und Ricciardo drehte er seine schnellste Runde auf der weichsten Reifenmischung unterwegs.

Sebastian Vettel sorgt für rote Flagge

Nach 20 Minuten überschlugen sich die Ereignisse: Erst ratterte Lewis Hamilton durchs Kiesfeld, hatte aber Glück im Unglück und konnte weiterfahren. Dann küsste Sebastian Vettel in der zehnten Kurve die Streckenbegrenzung. Der Heppenheimer entschuldigte sich gleich für die Arbeit, die er seinem Aston Martin-Team damit bescherte, und Mick Schumacher hielt kurz an der Unfallstelle an, um sich nach dem Befinden von Vettel zu erkundigen.

Vettel, der für seine Fahrt auf dem Scooter über die Piste Tags zuvor eine Geldbusse über 5000 Euro kassiert hatte, wurde diesmal auf einem Scooter zurückgefahren und nach elf Minuten Zwangspause durften die Fahrer wieder loslegen. Zu diesem Zeitpunkt lautete die Top-10-Reihenfolge Alonso vor Sainz, Ricciardo, Pérez, Bottas, Leclerc, Russell, Verstappen, Norris und Esteban Ocon.

Dahinter hatten sich Zhou, Alex Albon, Schumacher, Nicholas Latifi und Hamilton eingereiht. Vettel hatte vor seinem Abflug noch keine Rundenzeit notieren lassen, genauso wie Kevin Magnussen. Gasly, Stroll und Tsunoda hatten sich noch immer nicht blicken lassen.

Gleich nachdem die Strecke wieder freigegeben wurde, erlebte Max Verstappen eine Schrecksekunde, er drehte sich in der 13. Kurve, konnte danach aber weiterfahren. In der folge beklagte er sich über das fehlende Gefühl für die Fahrzeug-Balance, während sein Stallgefährte mit 1:19,720 min die Spitzenposition übernahm. Alonso konterte mit 1:19,660 min, worauf der Mexikaner, der nun auf den weichen Reifen Gas gab, eine Antwort mit 1:19,458 min fand.

Die vielen Zuschauer am Albert Park Circuit bekamen derweil einen Ausritt von Russell zu sehen und auch Sainz sorgte zusammen mit Latifi für Spannung. Der Spanier wurde vom Kanadier vorbeigelassen und beschwerte sich: «Ich hätte beinahe einen Unfall gebaut, er kann mich nicht an einer so gefährlichen Stelle vorbeilassen.»

Eine Viertelstunde vor dem Ende der Session hatte Sainz mit 1:19,419 min die Nase vorn. Pérez, Alonso, Leclerc, Verstappen, Russell, Hamilton, Norris, Bottas und Ricciardo komplettierten die Top-10. Dahinter folgten Tsunoda, Ocon, Gasly, Zhou, Magnussen, Schumacher, Albon, Latifi, Stroll und Vettel auf den weiteren Positionen.

Dabei blieb es aber nicht, denn mehrere Fahrer nutzten die letzten Minuten für eine letzten Zeitenjagd. Fünf Minuten vor dem Ende der Session wurde erneut die rote Flagge gezeigt, denn auch Vettels Teamkollege Stroll landete in der Streckenbegrenzung – der Kanadier tat dies in der elften Kurve. Damit durfte sich Norris, der mit 1:19,117 min die Spitzenposition übernommen hatte, über die Bestzeit freuen.

3. Training, Melbourne

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:19,117 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:19,249
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,265
04. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:19,275
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,419
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:19,693
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19,809
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19,896
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:20,008
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:20,071
11. George Russell (GB), Mercedes, 1:20,096
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:20,133
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:20,205
14. Mick Schumacher (D), Haas, 1:20,692
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:20,836
16. Alex Albon (T), Williams, 1:20,958
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:21,025
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:21,050
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,636
20. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, keine Zeit

2. Training, Melbourne

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:18,978 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19,223
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,376
04. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:19,537
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,658
06. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:19,842
07. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:20,055
08. Lando Norris (GB), McLaren, 1:20,100
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:20,142
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:20,203
11. George Russell (GB), Mercedes, 1:20,212
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:20,424
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:20,521
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:20,611
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:21,063
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:21,191
17. Alex Albon (T), Williams, 1:21,912
18. Mick Schumacher (D), Haas, 1:21,974
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:22,307
20. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, keine Zeit

1. Training, Melbourne

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,806 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,377
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:20,399
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,626
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:20,878
06. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:21.004
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:21,027
08. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:21,155
09. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:21,229
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:21,247
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:21,289
12. George Russell (GB), Mercedes, 1:21,457
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:21,661
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:21,701
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:21,821
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,869
17. Alex Albon (T), Williams, 1:22,754
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:23,186
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:23,924
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:24,349

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