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Adrian Sutil: «Ich muss extrem aufpassen»

Von Vanessa Georgoulas
Anlässlich der Präsentation seines neuen Dienstwagens Sauber-C33-Ferrari spricht Adrian Sutil im Interview über seine Ziele, Gewichtsprobleme und die neue V6-Turbo-Ära.
Adrian Sutil, der Saisonstart 2014 naht. Wie hoch ist der Puls?

Der Puls ist schon recht hoch. Aber es ist eine neue Saison mit neuen Regeln, und das Auto sieht ein bisschen anders aus und wird auch wahrscheinlich sehr anders zu fahren sein. Das werden wir jetzt bald herausfinden, wie das ist, und ich freue mich natürlich sehr darauf. Es ist sehr viel Arbeit und für uns recht schwierig einzuschätzen, wie es sein wird. Aber ich glaube einfach, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist. V6-Motoren, Turbolader, wir haben ERS-Energie, das alles muss man ein bisschen verstehen und nutzen lernen, und deswegen wartet da bestimmt sehr viel Arbeit auf uns.

Wie sind die Wintervorbereitungen über die Bühne gegangen, warst du oft in der Fabrik?

Ja, ich war schon einige Male hier. Es war für mich recht gut, der Start im Team war Mitte Dezember, also recht früh. Besonders in den letzten Jahren war es doch immer ein später Einstieg für mich, und dieses Jahr konnte ich schon viel machen.
Das ist so die Zeit, in der man sehr viel vorbereiten kann. Sei es, die ganzen Mechaniker kennenzulernen, aber auch mit den Ingenieuren viele Dinge durchzugehen. Die ganzen Prozeduren, die am Rennwochenende wichtig sind, haben wir schon mal besprochen, da bin ich schon mal bereit. Natürlich kommt jetzt auch noch viel Technisches dazu, womit ich mich auch neu befassen muss, lernen muss, wie in der Schule.

Was erwartest du von der Saison 2014?

Viele WM-Punkte hoffentlich. Ich stecke mir immer meine eigenen Ziele, natürlich realistisch, aber ich denke, es ist wichtig, ein Ziel zu haben, bevor man die Saison beginnt. Meine beste Saison war 2011 mit einem neunten Platz. Es wäre natürlich schön, wenn ich das steigern könnte, oder mindestens so gut abschneide wie 2011.
Aber ansonsten werden wir unser Bestes geben und sehen, was dabei herauskommt. Das in Zahlen genau festzulegen, ist natürlich schwierig, als Fahrer möchte man immer ganz vorne sein, aber so einfach ist der Sport auch nicht.

Du hast jetzt deine eigene Startnummer, die dich für den Rest deiner Formel-1-Karriere begleiten wird, warum hast du die 99 gewählt?

Die 99, da habe ich schon viele Fragen bekommen. Ich habe einfach die höchste Zahl genommen, weil ich immer nach dem Maximum strebe.

Tests bedeuten viel und harte Arbeit. Wie bereitest du dich darauf vor?

Während den Tests wird natürlich sehr viel gefahren, somit ist vom ersten Tag an die Anstrengung rein körperlich recht hoch. Vielleicht wird es dieses Jahr ein bisschen anders sein, weil erst mal sehr viele Systeme geprüft werden. Ansonsten konnte man die Zeit natürlich gut nutzen, um die Fitness zu trainieren. Alles, was man machen kann und machen möchte, natürlich sehr viel Kondition.
Besonders dieses Jahr ist es wichtig, dass das Gewicht so niedrig wie möglich ist. Das beinhaltet auch, dass man nicht zu viele Muskeln haben sollte. Ich bin ein grosser Fahrer und muss da natürlich extrem aufpassen. Normalerweise esse ich ein bisschen mehr über den Winter, ich habe wenig gegessen und versucht, mein Gewicht noch zu reduzieren, um einfach perfekt dazustehen für die ersten Tests und die ersten Rennen.

Wie lange dauert es eigentlich, bis man sich auf ein Auto, das fundamental anders ist als zuvor, eingestellt hat?

Es braucht schon ein bisschen Zeit. Besonders jetzt mit ganz neuen Regeln wird es eine Schwierigkeit sein. Aber das ist für alle Fahrer ziemlich gleich. Somit ist es vielleicht gar nicht so ein Nachteil, das Team jetzt zu wechseln in dieser Phase. Es könnte durchaus sein, dass das eine gute Zeit ist zu wechseln, weil sowieso alles neu ist. Da kann man sich neu dran gewöhnen, und jeder muss sich neu an die Autos gewöhnen. Also fühle ich mich da ganz komfortabel, aber es gibt natürlich jede Menge zu lernen, und es wird seine Zeit dauern, bis man das Paket optimal nutzt.

Wie gut kennst du deinen Teamkollegen?

Esteban kenne ich ein bisschen. Ich kannte ihn schon vor der Formel 1, weil wir einen gemeinsamen Freund haben. Auch in der GP3 und GP2 hatte ich ihn schon kennengelernt. Also immer mal wieder getroffen, und ich freue mich, mit ihm zusammenzuarbeiten. Es wird bestimmt eine gute Kombination. Ich als erfahrener Pilot und er als junger Fahrer, beide, wie ich denke, mit dem gleichen Ziel.

Was wird die grösste sportliche Herausforderung sein in der kommenden Saison?

Da werden wir einige sportliche Herausforderungen haben. Schwierig, da eine spezifisch zu nennen, aber ich denke, auf die Rennen bezogen wird das Sprit-Management bestimmt das Thema Nummer 1 sein. Mit dem ganz neuen Antriebsstrang werden wir da einfach ein bisschen Zeit brauchen.
Die Rennen werden bestimmt anders zu fahren sein. Wir können nicht mehr jede Runde voll ans Limit gehen, weil uns sonst wahrscheinlich das Benzin ausgeht. Also muss man da neue Dinge lernen, und so extrem hatten wir das einfach noch nie machen müssen. Ein bisschen Benzin sparen vielleicht in den letzten Runden ist üblich und war üblich, aber jetzt ist das eine neue Ära und sehr viel Neues für uns zu lernen.

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