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Horner über Ricciardo-Strafe: «Das war klar»

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo erlebte nach der Disqualifikation beim Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne auch in Sepang eine herbe Enttäuschung: Der Australier gab das Rennen am Ende auf.

Daniel Ricciardo erlebte beim Grand Prix von Malaysia eine ähnliche Gefühlsachterbahn wie schon bei seinem Heim-GP in Melbourne zum Saisonauftakt. Der neue Red Bull Racing-Teamkollege von Sebastian Vettel zeigte in Sepang erneut einen starken Auftritt, doch am Ende stand der Australier wieder mit leeren Händen da. Im Gegensatz zu Melbourne, als er durch die Disqualifikation seinen zweiten Platz erst Stunden nach dem Rennen verlor, stand in Sepang der Nuller schon vor der Zieldurchfahrt fest.

Ricciardo lag aussichtsreich auf Rang 4, als beim vermeintlich letzten Boxenstopp alles schief lief. «Mein Start war prima und bis zu diesem Stopp war eigentlich alles okay. Es war schön, vorne etwas mitmischen zu können. Dann kam der letzte Boxenstopp. Schon als ich losfuhr, schüttelte es mich im Auto durch und ich sah, dass der linke Vorderreifen nicht richtig aufgezogen war. Ich musste stoppen und nochmals zurück», schilderte der Pechvogel. Die Mechaniker von Red Bull Racing schoben den RB10 zur Box zurück, wo der linke Vorderreifen festgezurrt wurde. Da war aber bereits klar, dass es eine Strafe gegen das Team gegen würde, weil Ricciardo mit dem losen Rad grünes Licht erhielt.

RBR-Teamchef Christian Horner meinte ohne Umschweife: «Die Strafe wegen des Unsafe Release ging schon in Ordnung. Wir haben das Auto losfahren lassen, obwohl nicht alle Reifen richtig befestigt waren. Es konnte nichts anderes als eine Strafe geben, das war klar. Wir haben dann das Auto angehalten und zurückgeschoben. Der Schrauber links vorne hatte ein Problem, aber das Licht schaltete auf Grün. Wir müssen anschauen, wie das passieren konnte.»

Ein loses Rad mit weitreichenden Folgen

Mit der fälligen Stop-and-Go-Strafe war der missglückte Boxenstopp aber noch lange nicht erledigt. Erstens zieht ein «Unsafe Release» seit dieser Saison neu automatisch eine Bestrafung beim nächsten Rennen nach sich, Ricciardo wird beim Bahrain-GP zehn Startplätze nach hinten rücken müssen. Zweitens wurde beim hastigen Zurückschieben offenbar der Frontflügel beschädigt, der 24-Jährige aus Perth erschien mit den Überresten und beschädigtem Reifen kurz darauf wieder an der Box.

«Der Flügel ist anscheinend beschädigt worden, als wir das Auto zurückgeschoben haben», vermutet Horner. «Wir müssen das auf den Bildern nochmals genau anschauen. Es kann auch der Randstein in der einen Kurve gewesen sein, deshalb habe ich Sebastian Vettel ermahnt, er soll dort aufpassen. Im Nachhinein denken wir aber, dass es wahrscheinlich bei der Rückholaktion in der Boxengasse oder beim Aufbocken danach passiert ist.»

Nach den zeitraubenden Manövern in der Boxengasse lagen die Punkte nicht mehr in Reichweite, der «Aussie» gab den GP sechs Runden vor Schluss auf. «Als ich wieder draussen war, ist in einer Kurve am Frontflügel etwas kaputt gegangen, der Reifen hat deshalb etwas abgekriegt. Das waren zwei Zwischenfälle, die unser Rennen im Prinzip leider beendet haben. Ich bin sehr enttäuscht. Aber trotzdem ist ein kleiner Teil in mir glücklich, denn ich bin nach den ersten beiden Rennen da, wo ich sein will», verriet Ricciardo, der nur wegen diverser Fehler des Teams noch keine WM-Punkte auf dem Konto hat. Auch Horner lobte: «Daniel ist wirklich beeindruckend gefahren, er zeigte eine grossartige erste Runde und hatte danach ein sehr gutes Tempo über das ganze Rennen hinweg.»

Benzindurchfluss-Sensor arbeitete wieder nicht richtig

An Ricciardos RB10 sorgte ausserdem der Benzindurchfluss-Sensor – in Australien Ursache für die Disqualifikation – erneut für Ärger. «Der Sensor ist gleich wieder komplett ausgefallen. Es war anders als in Australien, diesmal war er ganz kaputt. Einfach tot. Wir haben uns dann auf unsere eigenen Daten gestützt. Wir haben die FIA informiert und sie haben gesagt, wir müssen mit der vereinbarten Einstellung weiterfahren. Bei Sebastian gab es keine solchen Probleme am Auto», schilderte Horner, der Ricciardo darüber während des Rennens nicht informieren liess.

Der Neuzugang von Toro Rosso bestätigte: «Vom Problem mit dem Durchflussmess-Sensor habe ich erst nach dem Rennen erfahren. Aber anscheinend gab es damit wieder ein Problem. Da sind offenbar ein paar Dinge, die wir ausräumen müssen, aber das werden wir irgendwann alles hinkriegen.»

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