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Kimi Räikkönen: «Hatte schon so viele Enttäuschungen»

Von Vanessa Georgoulas
In Runde 55 war das Rennen für Kimi Räikkönen gelaufen

In Runde 55 war das Rennen für Kimi Räikkönen gelaufen

Ferrari-Superstar Kimi Räikkönen musste auf dem Hungaroring erneut eine bittere Pille schlucken. Der Iceman fiel wegen eines Problems mit der MGU-K-Einheit in der 55. Runde aus. Trotzdem gab er sich hinterher gelassen.
Kimi Räikkönen, wie würdest du dein Rennen zusammenfassen?

Ich erwischte einen ziemlich guten Start, wahrscheinlich war das der Beste, den ich ich in diesem Jahr im Rennen hinbekommen habe.Von Aussen sah es danach vielleicht eng aus, aber meinerseits verlief das Rennen danach ruhig. Ich war mir nicht sicher, was Sebastian Vettel tun würde, deshalb blieb ich bis zur ersten Kurve etwas vorsichtiger und ging aussen an Nico Rosberg vorbei. Er versuchte, mich wegzudrängen, aber ich blieb eisern auf meiner Linie und dann verbremste er sich Eingangs der zweiten Kurve und musste weit ausholen, da habe ich ihn überholt. Danach konnten wir gut wegziehen und es lief ziemlich gut, bis die Probleme auftauchten und das Ganze nicht mehr so gut lief.

Ist das die bitterste Enttäuschung, die du in den vergangenen beiden Jahren erlebt hast?

Ich hatte schon so viele Enttäuschungen und schlechte Rennen, dass dieses nur eines von vielen ist. Natürlich wäre es viel besser gewesen, wenn wir auf den Plätzen 1 und 2 ins Ziel gekommen wären, doch als Team haben wir dank Sebastian trotzdem gewonnen, deshalb ist es für Ferrari auch ein gutes Ergebnis. Ich hatte aber das nötige Tempo, um auf dem zweiten Platz ins Ziel zu kommen, aber dann hat mich die Technik ausgebremst. Aber so ist das im Racing nun einmal. Wir haben unser Bestes gegeben und nicht das Resultat erzielt, das wir verdient hätten.

Du hattest keine Power mehr – geschah das plötzlich oder kündigte sich das an? Und haben sich noch mehr Probleme bemerkbar gemacht, als du das Rennen aufgeben musstest?

Ich hörte, wie sich der Klang meines Motors veränderte und es ist schwer zu sagen, wie sich das Problem bemerkbar gemacht hat. Für mich fühlte es sich an, als ob die Power von einem Moment auf den anderen weg war, doch schon davor konnte ich hören, wie sich der Klang des Motors verändert hat. Ich war überrascht, dass ich weiterfahren konnte, nachdem das Safety-Car die Strecke verliess, auch wenn ich auf den Geraden zu langsam war und einige Positionen einbüsste. Wir versuchten, das Problem in den Griff zu bekommen, aber das ist uns nicht gelungen. Hätten wir das Rennen unter diesen Umständen beenden können? Ich schätze, wir hätten damit neue Probleme geschaffen und deshalb mussten wir leider aufgeben.

Hättest du die Mercedes schnappen können, wenn du beim Start hinten geblieben wärst?

Nun, wir kamen ja vorbei… Und wir konnten gleich wegziehen. Hinter den Silberpfeilen hätten wir vielleicht unser Tempo nicht ausspielen können, wie das schon bei anderen Gelegenheiten der Fall war. Und auf dieser Strecke ist das Überholen schwierig. Einen guten Start hinzubekommen ist ein grosser Vorteil und es war erfreulich, dass uns das gelungen ist, denn bisher waren unsere Starts in diesem Jahr nicht gerade gut.

Ist es schwierig, dich selbst zu motivieren, nachdem du ein grossariges Ergebnis unverschuldet verpasst hast? Und wäre es fair von Ferrari, dich Ende Jahr fallen zu lassen?

Es geht nicht um Fairness, das müssen die entscheiden, sie müssen wissen, was sie wollen. Heute war sehr enttäuschend, doch wir haben in diesem Jahr schon einige Enttäuschungen erlebt. In diesem Jahr hatten wir das Tempo, aber wir hatten einige Probleme und mir unterliefen auch einige Fehler da und dort, deshalb spiegelte sich das nicht in den Ergebnissen wider. Wenn ich den Speed und die Leidenschaft für die Rennfahrerei nicht hätte, dann wäre ich nicht hier – ich würde zuhause bleiben. Doch was im nächsten Jahr sein wird, liegt nicht in meinen Händen.

Dein Teamkollege Sebastian Vettel hat gesagt, dein Rennen war die beste Antwort auf all die Kritik, die du in diesem Jahr geerntet hast. Stimmst du ihm zu?

Man kann die Dinge letztlich immer aus verschiedenen Perspektiven sehen: Man kann auf die Ergebnisse schauen, und die waren ganz offensichtlich nicht gut. Oder man schaut auf den Speed, den wir gezeigt haben, und dann sieht die ganze Geschichte wieder anders aus. Doch die Leute sehen ohnehin nur das, was sie sehen wollen. Ich denke, ich habe das Tempo, doch ich hatte auch Pech mit Problemen und Fehlern. Selbstverständlich gab es in diesem Jahr auch viele gute Dinge, wir erlebten kein Desaster wie im vergangenen Jahr.

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