Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Maurizio Arrivabene: Ferrari, vom Panzer zum Kampfjet

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel mit Maurizio Arrivabene

Sebastian Vettel mit Maurizio Arrivabene

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene spricht über den Stand der Dinge beim berühmtesten Rennstall der Welt: «Mir ist es lieber, wir haben jetzt Probleme als zum Schluss der Saison.»

Viele Ferrari-Fans fragen sich: Ist ihr Lieblingsteam wirklich auf dem Weg, die Vormacht von Mercedes-Benz zu brechen? Sie denken mit Sorge an den Turbodefekt von Kimi Räikkönen in Australien, an den Ventildefekt von Sebastian Vettel in Bahrain, an neue Motoren für beide Ferrari-Champions schon für Sotschi. Von der Rückversetzung Vettels wegen Getriebewechsels ganz zu schweigen.

Die Fans fragen sich: Ist die Standfestigkeit auf einem Niveau, das Ferrari titelfähig macht? «Unsere Autos sollen am meisten kaputt gehen?» fragt Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene im Gespräch mit den Kollegen der Gazzetta dello Sport zurück. «Bei uns muss aus dem Panzer ein Kampfjäger werden, das ist eine viel komplexere Technik. Wenn du eine moderne Antriebseinheit entwickelst, dann musst du alle Komponenten rund um das Triebwerk auf den jüngsten Stand bringen – den Hybridteil, die Elektronik. Klar birgt das Risiken. Aber diese Risiken musst du eingehen, wenn du die Klassenbesten übertreffen willst. Dann gilt es auch, diese Risiken richtig einzuschätzen. Mir ist es lieber, wir haben jetzt Probleme als zur Mitte der Saison oder am Ende. Wenn der WM-Kampf härter wird.»

«Wenn du dich einer Philosophie des Angriffs verschrieben hast, dann muss du die mittelfristigen Ziele im Auge behalten. Es ist für uns nicht zu spät, denn wir haben zwei Rennen mehr als im vergangenen Jahr. Wir standen bei jedem Rennen auf dem Podest, wir sind auf Kurs.» Arrivabene macht sich auch keine Sorgen darüber, dass im Heck von Sebastian Vettel bereits der dritte Motor steckt: «Es geht auch darum, die Rotation der Triebwerke zu organisieren.»

Einer der Eindrücke bei Ferrari 2016: Kimi Räikkönen ist näher an Sebastian Vettel dran. Maurizio Arrivabene findet: «Ich glaube nicht, dass Seb langsamer fährt als im vergangenen Jahr. Aber das zeigt nur – wir haben zwei sehr gute Fahrer. Es ist in unserem Sinne, wenn der Stallgefährte der erste Rivale ist, und dann gilt: Soll der Bessere gewinnen.»

Viele glauben: Ferrari muss sich nicht nur nach vorne, also zu Mercedes orientieren. Sie müssen auch die aufrückenden Rennwagen von Red Bull Racing im Auge behalten.

Arrivabene meint: «Das macht mich nicht bange. Ganz im Gegenteil finde ich das gut, weil die Formel 1 mehr Konkurrenzfähigkeit braucht. Wenn wir Angst vor Red Bull hätten, dann würden wir keine Risiken eingehen wie hier die verbesserten Motoren einzusetzen.»

Der Ferrari-Steuermann ist froh über die neuen Motorenregeln und den Abschied vom unbeliebten Token-Entwicklungssystem. «Ich finde es positiv, wenn wieder frei entwickelt werden kann. Denn extreme Entwicklung, das gehört zur DNA von Ferrari.»

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