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Ungarn-GP: Red Bull Racing grösste Mercedes-Bedrohung

Von Vanessa Georgoulas
Allan McNish: «Verstappen holte seit seinem Wechsel zu Red Bull Racing genau gleich viele Podestplätze wie Ricciardo seit Beginn der Saison 2015»

Allan McNish: «Verstappen holte seit seinem Wechsel zu Red Bull Racing genau gleich viele Podestplätze wie Ricciardo seit Beginn der Saison 2015»

Ex-GP-Pilot Allan McNish ist überzeugt, dass Red Bull Racing in Ungarn eine echte Chance hat, Mercedes aus eigener Kraft zu schlagen. Der Schotte spricht auch über das Team-Duell von Daniel Ricciardo und Max Verstappen.

Mit Spannung erwartet die Formel-1-Welt den elften WM-Lauf des Jahres, der an diesem Wochenende auf dem Hungaroring ausgetragen wird. Die kurvenreiche Strecke vor dem Toren der Millionen-Metropole Budapest sorgte schon im vergangenen Jahr für einen ereignisreichen Grand Prix, den Ferrari-Star Sebastian Vettel für sich entschied.

In diesem Jahr werden jedoch nicht die roten Renner aus Maranello als mögliche Mercedes-Bezwinger gehandelt, sondern die blauen Boliden aus Milton Keynes – zumindest wenn es nach Allan McNish geht. Der frühere GP-Pilot erklärt in seiner BBC-Kolumne: «Die grosse Frage vor dem Ungarn-GP ist, ob Red Bull Racing Mercedes erstmals aus eigener Kraft schlagen kann.»

Der heute 46-Jährige weiss: «Mercedes hat bereits betont, man sehe den früheren Dauersieger in Ungarn als grösste Bedrohung an – und dazu haben sie auch allen Grund. Denn Red Bull Racing ist das einzige Team, das in diesem Jahr neben den Silberpfeilen einen Sieg einfahren konnte. Allerdings klappte das nur, weil Nico Rosberg und Lewis Hamilton kollidierten und den Weg frei machten für den sensationellen ersten GP-Sieg von Max Verstappen.»

Und McNish erklärt: «Auch in Monte Carlo hätte Red Bull Racing – diesmal mit Daniel Ricciardo – triumphieren müssen, doch ein verpatzter Boxenstopp hat Hamilton den Sieg beschert. Seither waren die Österreicher nie mehr so nahe an den Sternfahrern dran, doch auf dem Hungaroring sollten sie – zumindest theoretisch – bessere Karten haben. Die Streckencharakteristik gleicht sehr stark jener von Monaco: Der Kurs ist relativ langsam und umfasst viele Kurven und wenige Geraden. Das schmeckt dem RB12 besonders gut.»

Deshalb ist der Schotte auch überzeugt: «Sollte Red Bull Racing wie in Monaco das richtige Tempo finden und sich an der Front qualifizieren, dann können die das Rennen von der Spitze aus spielend leicht kontrollieren, denn auf diesem Kurs ist es sehr schwierig, an einem Gegner vorbeizukommen. Ausserdem bietet der RB12 viel Abtrieb – und damit genau das, was du in Ungarn brauchst. Zudem sitzen mit Ricciardo und Verstappen auch zwei Fahrer am Volant, die sich beweisen müssen und entsprechend viel Druck machen.»

«Red Bull konnte sich seit dem letzten Jahr eindeutig verbessern: Im vergangenen Jahr betrug der Rückstand auf die Spitze zu diesem Zeitpunkt der Saison noch 1,4 Sekunden, in diesem Jahr sind es nunmehr 0,963 sec. Das klingt nach einer grossen Lücke und beweist, wie stark Mercedes ist. Tatsächlich hängt diese Zahl aber stark von der jeweiligen Streckencharakteristik ab. In Monaco holte Red Bull Racing die Pole und auch in Kanada fehlten nur 0,3 sec. Doch im darauffolgenden Rennen in Aserbaidschan waren sie wieder 1,4 sec von den Spitzenreitern entfernt», zählt McNish auf.

Der 16-fache GP-Pilot warnt auch: «Eine weitere grosse Unbekannte ist die neu asphaltierte Piste. Früher war die Strecke sehr rutschig und staubig, der Asphalt bot eine einzigartige Mischung aus rauer Oberfläche und wenig Grip. Der neue Asphalt wird hingegen dem neuen Belag von Österreich oder Brasilien gleichen.» Und er fügt an: «Für gewöhnlich ist es in Budapest auch richtig heiss, und das erschwert die Bemühungen der Ingenieure und Fahrer, die Reifentemperaturen unter Kontrolle zu halten. Red Bull Racing hatte in dieser Hinsicht in den letzten Rennen einige Probleme.»

Mit Blick auf die beiden Teamkollegen Verstappen und Ricciardo erklärt der Racig-Star aus Dumfries: «Verstappen ist seit seinem Wechsel zu Red Bull Racing unfassbar stark unterwegs. Er hat – abgesehen von Weltmeister Lewis Hamilton – in den letzten sechs Rennen mehr Punkte geholt als jeder andere GP-Star im Feld. Teamkollege Daniel Ricciardo eroberte seit dem Barcelona-Wochenende 13 WM-Zähler weniger.»

McNish weiss aber auch: «Die nackten Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen, denn sowohl in Barcelona als auch in Monte Carlo hätte Ricciardo das Rennen gewonnen, wären da nicht die Strategie-Wahl seines Teams in Spanien und der verpatzte Boxenstopp im Fürstentum gewesen. Ricciardo hätte also in den sechs jüngsten Grands Prix eigentlich 20 Punkte mehr holen müssen, Verstappen deren 7 weniger – womit der Australier die Nase vorn gehabt hätte.»

«Doch da ist noch eine weitere Statistik, die das Talent des Teenagers unterstreicht: Verstappen holte seit seinem Wechsel zu Red Bull Racing genau gleich viele Podestplätze wie Ricciardo seit Beginn der Saison 2015. Man darf aber auch hier nicht vergessen, dass Ricciardo in dieser Saison auch viel Pech hatte», erklärt McNish weiter.

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