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Aleix Espargaró (15.): Ist er eifersüchtig auf Pol?

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró

Aleix Espargaró

Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaró blickt beobachtet die Performance von Bruder Pol und KTM sehr aufmerksam. Und Aleix sagt: «Wenn ich bei Aprilia Gas gebe, passiert nichts.»

Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaró startet im MotoGP-Rennen am Sonntag in Mugello vom 15. Startplatz. «Ich bin nicht unzufrieden mit dem heutigen Tag», sagte der in Andorra wohnhafte Aleix Espargaró am Samstag nach dem Q1. «Ich glaube, dass noch nie eine Aprilia auf dieser Rennstrecke unter 1:48 min fuhr. Und ich habe heute eine Rundenzeit von 1:46,8 min geschafft. Das ist eine schnelle Zeit. Ich habe also das Maximum herausgeholt. Ich bin eine wirklich schnelle Runde gefahren, ich habe alles getan, was in meiner Macht stand. Wir haben an diesem Weekend viel probiert, am zweiten Motorrad haben wir ein komplett anderes Setting probiert. Da haben wir mehr Gewichts aufs Hinterrad verlagert, um mehr Grip zu erzeugen. Aber an den Problemen änderte sich nichts.»

Das Aprilia Racing Team Gresini hat während des Rennwochenendes in der Toskana unterschiedliche Settings mit dem Motorrad ausprobiert. «Trotzdem haben wir nach wie vor Probleme mit dem Grip. Es ist unglaublich, wie wenig Traktion wir haben», klagte Aleix. «Aber ich gebe wirklich mein Bestes… Wenn ich beschleunige, passiert gar nichts, ich habe nicht genug Grip. Ich muss also mit dem Gasaufdrehen warten. Ich bin Samstagmorgen mit Dovizioso gefahren und er ist auch in der Mitte der Kurve sehr ruhig. Aber sobald er wieder auf die Gerade fährt, setzt bei ihm die Power kraftvoll ein. Aber wenn ich das Motorrad aufrichte und Gas gebe, kommt keine Leistung aufs Hinterrad. Bei mir passiert da gar nichts.»

«Unser Top-Speed ist nicht fantastisch, aber beim durchschnittlichen Top-Speed liegen wir bei 330 km/h, die Ducati schaffen pausenlos 350 km/h. Doch auch die Yamaha sind nicht übertrieben schnell auf den Geraden, trotzdem sind die konkurrenzfähig. Der Top-Speed ist also nicht das größte Problem. Aber beim Beschleunigen ist der Unterschied unglaublich. Wenn du hinter Dovi fährst, glaubst du als Aprilia-Fahrer, du bist in deiner falschen Kategorie gelandet. Es fühlt sich an, als würdest du mit 1000 ccm gegen 1200 ccm fahren.»

SPEEDWEEK.com fragte den Spanier nach dem Qualifying am Samstag, ob er eifersüchtig auf seinen jüngeren Bruder Pol sei, dessen KTM in den letzten paar Wochen große Fortschritte gemacht hat. «Eifersüchtig ist vielleicht das falsche Wort», erklärte Aleix. «Ich freue mich natürlich für ihn, weil ich weiß, wie hart Pol arbeitet. Ich bin sehr stolz auf ihn, weil ich weiß, dass es nicht einfach ist. Es ist sicher nicht einfach gewesen, aber KTM hat einen deutlichen Schritt nach vorne geschafft. Sie arbeiten sehr gut. Pol hat mir nach dem Jerez-Test gesagt, dass sie beim Motor etwas gefunden und ihn stark verbessert haben.»

«Ende 2017 waren wir mit Aprilia um einiges stärker als KTM. Jetzt haben sie uns überholt. Sie haben sicher ein konkurrenzfähigeres Motorrad als wir, Und Pol leistet großartige Arbeit. Ja, einigen wir uns darauf, dass ich ein bisschen eifersüchtig bin. Ich wünschte mir, das uns auch solche Fortschritte bei der Entwicklung gelingen. Aber sie verdienen es wirklich. Wenn er nicht mein Bruder wäre, würde es mich mehr stören. Dann wäre ich nicht nur eifersüchtig, sondern auch wütend», lachte Aleix. «Denn es gefällt mir nicht, wenn wir überflügelt werden… Okay, Pol ist über eine einzelne Runde extrem stark, auch seine Pace ist sehr eindrucksvoll.»

«Noch vor drei Monaten war ich noch in jedem einzelnen Rennen schneller als Pol», erklärte der Aprilia-Pilot weiter. «Er war vielleicht an den Samstagen besser als ich, aber nie in den Rennen. Jetzt ist es mir unmöglich, ihm auf den Fersen zu bleiben. Sie haben bei KTM eine Menge Traktion und eine Bomben-Beschleunigung gefunden. Ich bin ein Fahrer, der gerne analysiert. Wenn man Pol letztes Jahr angeschaut hat, hat es ausgesehen, als würde er ein Pferd reiten. Wenn man ihn jetzt anschaut, wie er beschleunigt, erinnert es mich an seine besten Zeiten bei Tech3-Yamaha. Sie machen einen guten Job. Und Pol ist jetzt wirklich stark.»

Mugello, MotoGP, Q2:

1. Márquez, 1:45,519 min
2. Quartararo, + 0,214 sec
3. Petrucci, + 0,362
4. Morbidelli, + 0,440
5. Miller, + 0,510
6. Crutchlow, + 0,560
7. Viñales, + 0,662
8. Bagnaia, + 0,741
9. Dovizioso, + 0,774
10. Nakagami, + 0,868
11. Pol Espargaró, + 0,914
12. Pirro, + 1,119

Mugello, MotoGP, Q1:

1. Dovizioso, 1:46,278 min
2. Pirro, + 0,005 sec
3. Rins, + 0,261
4. Rabat, + 0,400
5. Aleix Espargaró, + 0,621
6. Abraham, + 0,750
7. Lorenzo, + 0,875
8. Rossi, + 0,906
9. Zarco, + 1,116
10. Mir, + 1,241
11. Syahrin, + 1,944
12. Oliveira, + 1,957
13. Iannone, + 2,025

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