Neue Regeln: BMW erörtert MotoGP-Einstieg

Markus Reiterberger: «Ein ganz schönes Kaliber»

Von Ivo Schützbach
In Katar: Markus Reiterberger (li.) mit Tom Sykes

In Katar: Markus Reiterberger (li.) mit Tom Sykes

Die ersten vier Events der Superbike-WM 2019 konnte Markus Reiterberger mit Tom Sykes Schritt halten. Im fünften und letzten Teil des exklusiven Interviews spricht der Bayer über seinen ehemaligen BMW-Teamkollegen.

Seine stärkste Leistung in der diesjährigen Superbike-WM zeigte Markus Reiterberger auf seiner Vorzeigestrecke in Assen, wo er in die erste Startreihe brauste und in den Rennen zweimal auf Platz 6 fuhr und jeweils vor Teamkollege Tom Sykes ins Ziel kam.

Nach Assen gelang Reiti nur noch ein einstelliges Ergebnis, als Achter im ersten Rennen des saisonfinales in Katar. Für BMW war das zu wenig, um den 25-Jährigen im Team zu behalten, seinen Platz nimmt 2020 der Nordire Eugene Laverty ein. Reiti wechselt in die Asia Road Racing Championship, wo er für das malaysische Team Onexox BMW TKKR fahren wird.

Im fünften und letzten Teil des exklusiven Interviews mit SPEEDWEEK.com nimmt Reiterberger seinen ehemaligen Teamkollegen Tom Sykes unter die Lupe. Der Engländer wurde WM-Achter, eroberte beinahe dreimal so viele Punkte wie Reiti, fuhr viermal aufs Podium und in Donington Park auf Pole-Position.

Markus, was traust du Sykes 2020 auf der BMW zu?

Das kommt darauf an, wie es mit der Entwicklung weitergeht. Wenn sie den Trend wiederfinden, der zu Beginn der Saison stattgefunden hat, dann ist einiges möglich.

Sykes zog dieses Jahr öfters mal mehr aus dem Motorrad, als eigentlich möglich ist. Das zeigt, dass es noch viel Arbeit am Motorrad braucht, um den richtigen Schritt nach vorne zu machen. Um dann konstant und überall vorne dabei zu sein. Ich bin gespannt, ob sie das schaffen.

BMW hatte für 2019 einen neue S1000RR und verfügte über keinerlei Daten. Das gilt aber auch für Ducati, die mit der Panigale V4R ebenfalls ein neues Bike hatten und die ersten elf Rennen gewannen.

Ducati hat das Bike früher gebaut und eineinhalb Jahre auf der Rennstrecke getestet und es dann in Serie gebracht. BMW hat ein sehr starkes Serienmotorrad, wahrscheinlich sogar das Beste. Es ist faszinierend, zu was es in den ersten Rennen aus dem Stand heraus fähig war.

Deshalb verwundert es, dass man den Schritt an die Spitze dann nicht schafft. Aber das ist halt schwierig herauszufinden.

Es fehlt an Entwicklung? Theoretisch könnte BMW ein Testteam machen und von morgens bis abends testen.

Es gäbe einige Sachen, die auf dem Papier möglich sind. Ich weiß aber nicht, was davon in so einem großen Konzern vorstellbar wäre.

Hat ein Weltklassefahrer wie Sykes dein Leben leichter oder schwerer gemacht?

Beides. Am Anfang war es cool, als ich ein paar Mal vor ihm war, das brachte mir Aufmerksamkeit ein. Als er mich dann in Grund und Boden fuhr, war es schlecht.

Ich habe ein super Verhältnis zu ihm, ich habe großen Respekt. Er macht mehr aus dem Paket, als eigentlich möglich ist.

Vielen Fans ist nicht bewusst, dass dein Gradmesser ein Weltmeister war, der 34 Siege und 112 Podestplätze erobert hat. Sykes ist der zweiterfolgreichste aktive Fahrer hinter Johnny Rea.

Mir war das auch nicht bewusst. Ich wusste, was Tom Sykes erreicht hat. Auf der Strecke war aber trotzdem immer mein Ziel, vor ihm oder zumindest ihm ebenbürtig zu sein. Wenn ich das nicht geschafft habe, war ich sauer.

Irgendwann haben sie mir im Team dann gesagt, dass ich gegen einen Weltmeister fahre. Dann kam ich auch drauf, dass das ein ganz schönes Kaliber ist. Da muss ich schon noch ein bisschen was lernen.

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