Kevin Sieder: Schmerzhaftes IDM-Superbike-Wochenende

Von Esther Babel
Kevin Sieder

Kevin Sieder

Der IDM-Pilot vom Team HPC Power Suzuki musste am vergangenen Wochenende in Oschersleben auf die Zähne beissen, um drei wichtige Punkte für die Meisterschaft zu sammeln. Testen vor Zolder.

Für den Niederösterreicher Kevin Sieder, der in diesem Jahr seine zweite Saison in der IDM Superbike bestreitet, wäre nach einem schlimmen Sturz im ersten Training das Wochenende in der Motorsport Arena Oschersleben beinahe vorzeitig zu Ende gewesen. Bei diesem Abflug hat sich der Draufgänger eine Überdehnung der Sehnen am rechten Handgelenk zugezogen. Zum Glück sind alle Knochen heil geblieben. Die heftigen Schmerzen konnten mit Mitteln gelindert werden, um überhaupt weiterfahren zu können. Am Ende konnte er sich mit den Plätzen 14 und 15 trösten.

Doch nach dem tragischen Wochenende, bei dem IDM-Supersport-Pilot Dennis Lippert nach einem Rennunfall sein Leben verlor, gerieten auch bei Sieder die Ergebnisse in den Hintergrund. «Gleich vorweg möchte ich mein Mitgefühl für die Familie von Dennis Lippert zum Ausdruck bringen», erklärt er. «Ein tragisches Ereignis wie dieses stellt natürlich das Sportliche in den Schatten. Trotz der langen Ungewissheit über den Zustand von Dennis haben wir am vergangenen Wochenende unsere Pflicht erfüllt. Ich denke, das war auch in seinem Sinn. Abgesehen von diesen traurigen Umständen war es wohl das härteste und zugleich schmerzhafteste Rennwochenende meiner bisherigen Karriere.»

Im ersten Freien Training war Sieder gestürzt und erst im Kiesbett und dann in der Streckenbregrenzung gelandet. Die rechte Hand hatte einiges abbekommen. «Die Voraussetzungen für das erste Qualifying, das ebenfalls noch am gleichen Tag stattfand, waren daher äusserst ungünstig», schildert er. «Die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Trotzdem war ich verwundert, dass es dermassen gut ging. Bis zum nächsten Tag haben wir zusammen mit meinem Physiotherapeuten und meiner Technik-Crew lange getüftelt, wie wir das Motorrad hinsichtlich meines Handicaps etwas komfortabler machen können. Schliesslich haben wir auch eine gute Lösung mit weniger Belastung für die Hand gefunden. Dank dieser konnte ich mich im zweiten Qualifying noch deutlich steigern. Angesichts der Umstände war ich mit Startplatz 16 zufrieden.»

«Am Renntag war ich vorerst einmal gespannt, ob ich die Distanzen überhaupt durchstehen werde», so sein Bericht. «Im ersten Rennen konnte ich tatsächlich gut mithalten. Ich konnte konstante Rundenzeiten fahren und habe mich Stück für Stück nach vorn gearbeitet. Mein Speed war wirklich gut. Das stimmte mich zuversichtlich für den zweiten Lauf. In diesem habe ich einen super Start erwischt. Leider konnte ich nicht allzu viel davon profitieren, weil ich in der ersten Kurve einen schweren Fehler gemacht habe. Eine Runde später ist mir ein Gegner voll ins Motorrad gekracht. Dabei hat mein Bike etwas abgekommen und ich bin weit zurückgefallen.»

Vier Sekunden konnte er dann auf die Vorderleute wieder aufholen. Doch vorbei fand er dann keinen Weg mehr. Seine Leistung stimmte ihn dennoch positiv. «In der Pause bis zum nächsten Rennen sind zwei Tests geplant», erklärt er abschliessend. «Hoffentlich gelingt es uns bis Zolder in zwei Wochen, viel mit dem Bike zu arbeiten, sowie auch ich an meinem Fahrstil feilen muss. Bis dahin sollte auch meine Hand wieder voll belastbar sein.»

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