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Thien: So geht es für das Racing Team Germany weiter

Von Sharleena Wirsing
Der neue Teammanager Terrell Thien sprach mit SPEEDWEEK.com über die Rettung des Racing Team Germany für 2016 und die Zukunftspläne des deutschen Teams mit Peugeot.

Das Racing Team Germany stand 2015 kurz vor dem Aus. Dorna und IRTA forderten, dass sich Dirk Heidolf als Teammanager zurückzieht. Sonst hätte das RTG keine «full entry»-Startplätze, die eine beträchtliche finanzielle Unterstützung einschließen, erhalten.

Mitte Oktober übernahm daher Terrell Thien den Posten des Teammanagers bei der deutschen Truppe.

Thien war seit 2007 beim Moto2-Interwetten-Team von Daniel Epp mit Fahrer Tom Lüthi tätig und besaß 2015 das Team Schedl GP Racing, das 2016 von Peter Öttl als Teambesitzer übernommen wird.

2016 wird das Racing Team Germany als Peugeot-Werksteam mit Alexis Masbou und John McPhee an den Start gehen.

Peugeot wird von Mahindra als Zweitmarke in der Moto3-WM platziert, wie es auch KTM mit Husqvarna tat. Die Peugeot-Bikes werden baugleich zu den Mahindra-Maschinen sein. Die Mahindra Group besitzt seit dem letzten Jahr 51 Prozent von Peugeot Motocycles.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com erklärte Terrell Thien, wie es nach der Rettung des Racing Team Germany in Zukunft weitergehen soll.

Terrell, was wird sich 2016 im Racing Team Germany ändern?

Zunächst sind wir nun das offizielle Werksteam von Peugeot. Es ist keine Privat-Geschichte mehr, sondern nun wirklich eine Werks-Mannschaft. Daher müssen wir auch das Team anpassen, wenn es um Mechaniker und Chef-Mechaniker geht. Wir sitzen an den Verträgen. Die Vorverträge sind unterzeichnet. Es müssen auch mit Mahindra nur noch Kleinigkeiten geregelt werden wie das Design und die Platzierung des Hauptsponsors.

Wie viel Einfluss nimmt Mahindra auf die personellen Veränderungen und das zukünftige Design?

Auf das Design nehmen sie natürlich großen Einfluss. Da gibt es klare Absprachen. Bei allen Design-Objekten wie Helm, Teambekleidung, Boxenausstattung oder Hospitality ist das so. Peugeot muss natürlich gut zu sehen sein. Die Teamführung und die damit zusammenhängenden Entscheidungen überlassen sie aber mir. Natürlich informiere ich sie darüber, was ich mache, falls sie Verbesserungsvorschläge oder Einwände haben. Doch letztendlich entscheide ich mit Uwe (Fischer) und Bernd (Keller) zusammen.

Äußerte Mahindra bei der Fahrerwahl für 2016 Wünsche?

Ja, ihr Wunsch war es, beide Fahrer zu behalten. Beide sind erfahren und Masbou hat zudem einen französischen Pass. John ist ein aufstrebendes, junges Talent, wovon es auch nicht besonders viele gibt. Mahindra will, dass die Fahrer nicht nur im Kreis fahren, sondern etwas bewirken. Mahindra hat viel Geld in ein neues Entwicklungszentrum in Varese gesteckt. Das ist kein Marketing-Gag. Es soll sich wirklich etwas verändern. Es wurde viel Know-how eingekauft.

Es wurde noch bis zum letzten Moment mit Livio Loi verhandelt. Im Verlauf des Valencia-GP-Wochenendes stand dann jedoch fest, dass neben Masbou auch McPhee bleiben wird.

Richtig, die Verhandlungen mit Livio Loi waren bis zur letzten Sekunde offen. Livio war auch einer meiner Favoriten, denn er ist auch noch sehr jung und kann etwas werden. Er hat schon ein Rennen gewonnen. Letztendlich haben wir uns aber für John entschieden, weil wir eine sehr gute Zusammenarbeit mit der «Racing Steps Foundation» haben. In Zukunft könnten wir mit dieser eine engere Zusammenarbeit pflegen. In der Junioren-WM fährt derzeit Rory Skinner. Er ist 15 und wird ebenfalls von der «Racing Steps Foundation» unterstützt. Er könnte beispielsweise in die Fußstapfen von John treten. Wir haben ein bisschen die Weichen für die Zukunft gestellt.

2015 war das Mahindra-Paket noch immer nicht so konkurrenzfähig wie das von Honda oder KTM. Vor allem der Motor ist eine Schwachstelle. Was ist 2016 zu erwarten?

Es wir extrem hart am Motor gearbeitet. Er soll Ende Dezember fertig sein. Man kann sagen, dass es ein komplett neues Motorrad wird, denn auch das Chassis wird in vielen Punkten verbessert. Wir warten ab, dann wollen wir so schnell wie möglich die ersten Tests machen. Natürlich müssen wir mit der neuen Testregelung aufpassen, denn wir haben bis Saisonende 2016 nur zehn Testtage. Ich denke nicht, dass es für uns Sinn macht, mit einer diesjährigen Maschine zu testen. Wir planen die Tests erst, wenn wir die Basis für 2016 haben. Wir müssen abwarten, bis alle Prüfstandtests erfolgreich abgeschlossen sind.

War der ehemalige Teammanager Dirk Heidolf noch in die bisherigen Besprechungen mit Mahindra eingebunden?

Nein. In Valencia war er bei keiner einzigen Besprechung mit Peugeot oder Mahindra oder mit den Fahrern dabei. Am Donnerstag in Valencia haben wir ihm nur mitgeteilt, wie es in den nächsten Jahren bei uns weitergehen wird. Ich habe einen Zwei-Jahres-Beratervertrag mit dem RTG unterzeichnet. Platz für zwei ist also nicht. In der MotoGP-WM wird Dirk nicht mehr für uns an der Strecke sein. Wenn er als Riding Coach eingesetzt wird, dann in der CEV.

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