Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Young Driver: Hat der DTM-Nachwuchs eine Chance?

Von Andreas Reiners
Haben die DTM-Talente eine Chance?

Haben die DTM-Talente eine Chance?

Audi, BMW und Mercedes sichten seit Jahren in Form der Young Driver Tests den Nachwuchs. Doch wie groß sind die Chancen für die Talente, ein Cockpit zu ergattern?

Einmal im Jahr dürfen bei Audi, Mercedes und BMW die Talente ran. Bei den Young Driver Tests bekommt der Nachwuchs zum Ende des Jahres in Jerez die Chance, sich in einem DTM-Boliden zu zeigen. Dabei werden den jungen Fahrern sogenannte Referenzfahrer zur Seite gestellt. Bei Audi waren das in diesem Jahr zum Beispiel René Rest und Jamie Green.

Doch wie groß sind die Chancen für den Nachwuchs, auch ein Stammcockpit zu ergattern? Zuletzt konnten tatsächlich einige junge Fahrer überzeugen. Tom Blomqvist zum Beispiel, der bei BMW 2014 einen Test absolvierte und zur Saison 2015 den Sprung in den DTM-Kader der Münchner schaffte.

Bei den damaligen Tests fuhren auch Esteban Ocon, Maximilian Götz und Lucas Auer für Mercedes, Auer und Götz, damals mit 28 allerdings kein Talent mehr, schafften ebenfalls zur Saison 2015 den Sprung in den DTM-Kader, ein Jahr später auch Ocon, dem allerdings noch während der laufenden Saison 2016 der Aufstieg in die Formel gelang.

Davor war es Antonio Felix da Costa, der Ende 2013 bei den Young Driver Tests mitmischte und die Verantwortlichen bei BMW überzeugte. 2014 gab der Portugiese sein DTM-Debüt, nach dieser Saison beendete er allerdings seine Karriere in der Tourenwagenserie. Der nächste Pilot, der den Sprung schaffen könnte, ist Felix Rosenqvist. Er war bereits 2014 in Jerez dabei, war in der vergangenen Saison zunächst Mercedes-Ersatzfahrer, ehe er an den verbliebenen vier Rennwochenenden Ocon ersetzte.

Und für 2017? Für die kommende Saison sind die Möglichkeiten grundsätzlich sehr begrenzt, schließlich reduzieren die Hersteller ihren Fahrerkader von acht auf sechs Piloten. Heißt: Experimente dürfte es eher keine geben, kein Hersteller wird bei einem so eng gestrickten Kader ein Risiko eingehen. Was junge Fahrer bei allem Talent am Anfang ihrer DTM-Karriere in den meisten Fällen sind.

Audi schickte in Jerez Nyck de Vries (21/Niederlande), Kelvin van der Linde (20/Südafrika), Champion im GT Masters 2014 und Dion von Moltke (26/USA) auf die Strecke. Eine realistische Chance hat allerdings ein alter Hase, dem die Ingolstädter im Rahmen der Testfahrten ebenfalls eine Chance gaben: Loic Duval. Der 34-Jährige sucht nach dem Audi-Rückzug aus der WEC ein neues Cockpit, und ein Sprung in die DTM ist bei dem Franzosen nicht auszuschließen.

Bei BMW bekamen in Jerez Ricky Collard, Joel Eriksson und John Edwards die Gelegenheit, erstmals mit dem BMW M4 DTM zu fahren. Da es bei BMW nach den Rücktritten von Martin Tomczyk und Antonio Felix da Costa eher keine weiteren Änderungen geben wird, dürfte sich die Chance für das Trio in Grenzen halten.

Und Mercedes? Die Stuttgarter ließen Maximilian Günther und Maro Engel ins Cockpit. Wobei Engel mit 31 Jahren wie auch Duval kein «Young Driver» mehr ist. Er nahm bereits im Vorjahr an den Tests teil und war in dieser Saison Ersatzfahrer für Mercedes, nachdem er zwischen 2008 und 2011 bereits vier Jahre lang für Mercedes in der DTM am Start war.

Wenn ein Fahrer aus dem Young-Driver-Pool eine Chance auf einen Platz im Kader hat, dürfte das am ehesten Maximilian Günther sein, der in der vergangenen Saison hinter dem kommenden Formel-1-Fahrer Lance Stroll Formel-3-Vizeeuropameister wurde. Wenn auch nur als Ersatzfahrer für 2017, was auf lange Sicht trotzdem eine Chance sein kann.

Der 19-jährige Deutsche spulte an seinem ersten Testtag 131 Runden ab, am Mittwoch legte er noch einmal 111 Runden nach. «Maximilian und Maro haben sich in dieser Woche mehr als beachtlich geschlagen. Das gilt natürlich besonders für Maximilian, der seine ersten Erfahrungen in einem DTM-Auto sammelte und an beiden Tagen jeweils deutlich über 100 Runden zurücklegte», sagte Mercedes‘ DTM-Leiter Ulrich Fritz.

«Das waren zwei richtig coole Tage in diesem Mega-Auto. Zunächst war es eine Umstellung für mich, einen Tourenwagen zu fahren, der deutlich schwerer ist. Aber ein DTM-Auto hat natürlich auch viel mehr Leistung als ein Formel-3-Rennwagen und ich bin auch zum ersten Mal ein Rennauto mit Dach über dem Kopf gefahren. Das waren alles neue Eindrücke für mich, aber ich habe mich rasch eingefunden», sagte Günther.

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