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Norbert Haug: «Berger ist der Richtige, er brennt»

Von Gerhard Kuntschik
Norbert Haug (re.) mit seinem ARD-Kollegen Claus Lufen

Norbert Haug (re.) mit seinem ARD-Kollegen Claus Lufen

Der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sezt große Hoffnungen in DTM-Chef Gerhard Berger. Haug würde auch eine Zukunft mit nur zwei Herstellern nicht ausschließen.

Nach dem angekündigten Mercedes-Ausstieg steht die DTM nach 2018 vor einer ungewissen Zukunft. Der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat sich nun nochmals für einen Erhalt der Tourenwagenserie stark gemacht.

«Es lohnt sich, mit allem, was zur Verfügung steht, für die DTM zu kämpfen. Sie ist einmalig in der Welt und begeistert Rennwochenende für Rennwochenende viele Millionen – was keine Handvoll Rennserien auf der ganzen Welt von sich behaupten kann. In den letzten 30 Jahren wurde eine enorm starke DTM-Basis aufgebaut», sagte der heutige ARD-Experte SPEEDWEEK.com.

Haug setzt dabei große Hoffnungen in DTM-Chef Gerhard Berger. Der 57-Jährige hat den Kampf um die Serie trotz der Mercedes-Hiobsbotschaft angenommen und versucht, die zahlreichen Baustellen zu beackern. Dabei verbreitet Berger vor allem eines: Optimismus. «Gerhard kann es mit seinem Team, dem DMSB und ADAC sowie den wichtigen Sponsoren schaffen, die Weichen für eine große DTM-Zukunft zu stellen. Gerhard hat das Verständnis, die Kontakte, war schon Sportchef bei BMW, war nicht nur Formel-1-Rennfahrer, sondern ist auch erfolgreicher Geschäftsmann. Und – ganz wichtig – Berger ist ein Vollblut-Racer. Diesen Job kannst Du nur machen, wenn das Rennfeuer in dir wie in einem Hochofen brennt. Und Gerhard ist der Richtige, er brennt.»

Wie sehr Berger brennt, zeigt sein Kampf gegen die umstrittenen Performance-Gewichte. Der Österreicher warnte, schimpfte, ja, er hasste die Gewichte am Ende sogar, weil sie beziehungsweise die Dauerdiskussionen um sie der Serie geschadet haben. Berger hat für die Abschaffung getrommelt, sie vorangetrieben, die drei Hersteller haben sich in dieser Woche dann auch endlich auf eine sofortige Abschaffung geeinigt.

Auch Haug war ein Gegner der Gewichte, einer «Sinnlosigkeit», wie er es nennt. «Dass der, der gewinnt, nicht mehr, sondern weniger Gewicht ins Auto bekommen kann, versteht niemand. Diese Regelung hätte die Existenz der DTM bedrohen können», so Haug.

Die Existenz der DTM war auch schon in der Vergangenheit bedroht. Haug hatte mal verraten, dass es Phasen zu seiner Zeit als Mercedes-Motorsportchef gab, wo die Tourenwagenserie unmittelbar vor dem Aus stand.

«Es gab Phasen, da wurde im November gesagt, dass es im nächsten Jahr nichts mehr gibt. Und es wurde trotzdem die Kurve gekriegt. Die Möglichkeiten sind gegeben, man muss sich etwas einfallen lassen», sagte Haug. Er hatte auch die Phase mitgeprägt, in der nur zwei Hersteller unterwegs waren, von 2006 bis 2011 Mercedes und Audi. Nun ist die DTM auf der Suche nach weiteren Mitstreitern. Wird für 2019 keiner gefunden, ist das aber nicht unbedingt gleichbedeutend mit dem Aus, glaubt Haug.

«Auch wenn das kein ideales Szenario ist: Wir sind zwischen 2006 und 2011 in der DTM sechs Jahre lang mit zwei Herstellern gefahren. Das hat prima funktioniert und besten Sport und größte Spannung präsentiert. Wäre das nicht passiert, müssten wir heute nicht über die Zukunft der DTM sprechen, denn es würde sie bereits seit zehn Jahren nicht mehr geben.»

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