Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Mercedes: Mit welcher Truppe in das Abschiedsjahr?

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

Mercedes absolviert 2018 die letzte Saison in der DTM. Die Mannschaft für das Abschiedsjahr steht allerdings noch nicht fest.

Eigentlich war die Personalplanung relativ einfach. Mercedes geht in das letzte Jahr in der DTM, wozu also den Kader noch einmal komplett durchmischen? Die Truppe für das Abschiedsjahr stellt sich im Grunde von selbst auf.

Doch rund vier Monate vor Saisonbeginn ist bei den Stuttgartern noch nicht allzu viel klar. Fest steht, dass Robert Wickens 2018 in der IndyCar-Serie fahren wird, er hat den Ausstieg zum Anlass genommen, die DTM zu verlassen.

Gesetzt für die neue Saison dürften Routinier Gary Paffett, Lucas Auer und Paul di Resta sein. Di Resta hatte lange auf ein Formel-1-Cockpit bei Williams hoffen dürfen, nun ist er sogar seinen Job als Ersatzfahrer los, den hat Robert Kubica bekommen.

Bleiben noch drei vakante Plätze. Erste Anwärter sind Maro Engel und Edoardo Mortara, die auch 2017 im Mercedes saßen. Aber: Beide gehen in dieser Saison auch in der Formel E an den Start. Engel kennt das Doppelprogramm aus dem vergangenen Jahr, allerdings gibt es in diesem Jahr knifflige Überschneidungen: Am zweiten DTM-Rennwochenende auf dem Lausitzring fährt am Samstag die Formel E im rund 130 Kilometer entfernten Berlin. Während die Tourenwagenserie die Saison gerade erst aufgenommen hat, geht die Elektroserie in die entscheidende Phase.

Würde sich für Mercedes beziehungsweise Mortara und Engel also die Frage stellen: Samstag Formel E und Sonntag DTM? Oder nur DTM? Denn hinzu kommt: Mitte Juli fährt die DTM in Zandvoort, die Formel E bestreitet dann parallel dazu in New York das Saisonfinale. Laut Reglement ist es verboten, für die letzten drei Saisonrennen den Fahrer zu wechseln. Heißt: Mortara und Engel müssten in New York an den Start gehen und würden in jedem Fall mindestens zwei DTM-Rennen verpassen. Eine durchaus schwierige Entscheidung, ob man trotzdem auch in der DTM auf beide Fahrer setzt oder nur auf einen.

So oder so: Ein potenzieller Stammkandidat ist Daniel Juncadella, der bereits von 2013 bis 2016 in der DTM für Mercedes fuhr und 2017 als Ersatzmann ins zweite Glied rückte. Möglich wäre auch eine Rückkehr von Christian Vietoris, der wie Juncadella nach der Saison 2016 aus dem Kader gestrichen wurde und anschließend eine Auszeit nahm. Eine Beförderung für Maximilian Günther, 2017 ebenfalls Ersatzmann, würde hingegen keinen Sinn machen. Der 20-Jährige will sich im Formelsport etablieren.

Offen ist aber auch die Personalie Pascal Wehrlein. Der Deutsche ging wie di Resta bei der Vergabe des Williams-Cockpits leer aus. Im Raum steht nun eine Rückkehr in die DTM. Klar: Wehrlein wäre dann ein Titelkandidat. Die Frage wäre bei ihm aber: Tut er sich damit einen Gefallen? Das Problem: Er müsste liefern und kann dabei fast nur verlieren, schließlich will er eher über kurz als lang zurück in die Formel 1.

Es wäre sogar ein klassisches Eigentor, wenn ihm die Konkurrenz um die Ohren fährt, im schlimmsten Fall noch ambitionierte Youngster aus dem eigenen Stall wie Lucas Auer, der bekanntlich auch in die Formel 1 will. Heißt unter dem Strich: Alles andere als der erneute Titelgewinn wäre eine Niederlage, auch wenn jeder weiß, wie eng es in der DTM zugeht. Und: Durch den Mercedes-Ausstieg nach der Saison wäre die DTM 2018 für Wehrlein nicht mehr als ein Übergangsjahr. Er wird sich das reiflich überlegen.

Mercedes hat zwar noch Zeit, doch die Vorbereitungen auf die neue Saison beginnen spätestens mit dem traditionellen Trainingslager des DTM-Teams im Februar. Bis dahin wollen die Stuttgarter ihre Mannschaft beisammen haben.

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