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Neuer Name für die DTM: Ein sehr sensibles Thema

Von Andreas Reiners
DTM: Bleiben die drei Buchstaben?

DTM: Bleiben die drei Buchstaben?

Es liest sich zunächst mal wie ein kompletter Widerspruch: «Die DTM ist eine starke Marke», betonte Serienchef Gerhard Berger immer wieder. Trotzdem soll diese «starke Marke» einen neuen Namen erhalten.

Denn das «D» im Deutschen Tourenwagen-Masters ist offenbar ein Stolperstein, wenn man den Weg der Internationalisierung gehen will. Berger hat es bei der Suche nach einem Mercedes-Nachfolger schmerzlich erfahren müssen. Denn bei vielen Herstellern herrscht noch immer das Vorurteil, die DTM sei so etwas wie ein deutscher Klub, wie es Berger mal beschrieb.

Politik, Klüngel, Absprachen und Vetternwirtschaft – Relikte aus der Vergangenheit, die bei der Suche nicht geholfen haben. Deshalb soll die Anpassung des Seriennamens 2020 vorgenommen werden.

Hieße: 2019 geht die Serie letztmals als DTM an den Start.

ITR-Geschäftsführer Achim Kostron nimmt allerdings ein wenig Tempo aus dem sensiblen Thema. Seit Januar hat man die Arbeit an dem «Projekt» mit den Herstellern und einem Beratungsunternehmen angestoßen und befindet sich im Evaluierungsprozess.

Aber: Es muss nicht zwingend bereits 2020 eine Namensänderung kommen. «Ich will nichts ausschließen, es ist ein laufendes Projekt. Es muss ein Name sein, der für das Produkt steht. Man muss sich überlegen, welcher Name unsere Werte, Vision und Botschaft enthält. Man muss ganz genau schauen, wofür in Zukunft stehen. Es muss die Leute mitnehmen», sagte Kostron auf Nachfrage SPEEDWEEK.com.

Klar ist: Bei den Fans dürfte eine Änderung auf wenig Verständnis stoßen, schließlich liegen die Wurzeln der Serie in Deutschland, wie auch Berger immer wieder betont. Außerdem ist der Markt für die DTM in Deutschland immer noch mit Abstand der größte.

Eine berechtigte Frage deshalb: Ist der Name DTM nicht populär genug, um auch Hersteller aus dem Ausland anzuziehen? Immerhin ist die Tourenwagen-Serie seit fast 40 Jahren mit diesem Kürzel unterwegs.

Kostron bestätigt allerdings, dass das «D» tatsächlich ein Problem sei. «Es ist tatsächlich so, dass man in Gesprächen mit Marken, Herstellern oder Teams mit solchen Fragen konfrontiert wird. Und denen muss man sich stellen», sagte er.

Kostron weiß aber auch: «Wir schauen uns das Thema mit vielen Augen und sensibel an. DTM ist eine starke Marke und nach der Formel 1 in Deutschland die zweitbekannteste. Wir müssen schauen, wo wir hin wollen und wie ein so wertvoller Markenname in die Zukunft getragen werden kann.»

Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass die Buchstaben am Ende vielleicht sogar so bleiben, wie sie sind. «Eine komplette Namensänderung ist eine Geschichte, eine Beibehaltung der Buchstaben mit einer anderen Deutung ist eine andere Variante. Und eine Mischform gibt es auch. Das sind Themen, die wir mit den Profis auf den Tisch legen.»

Die drei Buchstaben DTM sind im Grunde seit 1986 fest in der Geschichte der Serie verankert. Nach dem Start 1984 unter dem Namen «Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft» (DPM) hieß sie zwei Jahre später und bis 1996 Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Nach dem erfolglosen Kapitel als International Touring Car Championship (ITC) kehrten die Verantwortlichen beim Comeback 2000 zu «DTM» (Deutsche Tourenwagen-Masters) zurück, wobei seit 2005 nur noch «DTM» genutzt wird.


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