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Michael van der Mark (Tech3): «Kein Ziel gesetzt»

Von Günther Wiesinger
Michael van der Mark

Michael van der Mark

Der Niederländer Michael van der Mark darf einen Tag nach seinem 25. Geburtstag erstmals eine MotoGP-Yamaha lenken. «Ich muss viel lenen», meinte er.

Genau heute an seinem 25. Geburtstag trat der aktuelle Superbike-WM-Fünfte Michael van der Mark, geboren in der niederländischen Käse-Metropole Gouda, bei einem MotoGP-Team erstmals vor die Presse.

Er war zwar vor fünf Wochen auch in Aragón zur Stelle, er sollte dort für Rossi einspringen, aber der Italiener setzte sich dann selbst auf die Movistar-Yamaha, van der Mark blieb nur die Zuschauerrolle.

Der großgewachsene, schlaksige Niederländer ersetzt Jonas Folger beim Sepang-GP, er könnte auch in Valencia für den Deutschen fahren.

Michael, zuerst einmal alles Gute zum Geburtstag.

Ja, danke, ich denke, dieser MotoGP-Ritt ist das beste Geburtstagsgeschenk in meinem Leben. Nicht schlecht.

Fühlst du dich ein bisschen anders als vor dem Aragón-GP?

Ja, ein bisschen, weil es nicht das Motorrad von Valentino ist. Aber am Ende ist es immer noch ein MotoGP-Bike, und es ist ein wirklich Gutes.

Es hat sich nicht viel geändert. Es wird alles neu für mich sein. Ich bin aufgeregt und ein bisschen nervös. Denn ich weiß nicht genau, was mich erwartet. Nach dem FP1 werde ich mehr wissen.

Du hast am Sonntag noch den Superbike-WM-Lauf in Jerez bestritten. Wie bist du hierher gereist? Wann bist du angekommen?

Ich bin am Sonntag noch von Jerez nach Amsterdam geflogen, da hatte ich Glück. Dann ging es weiter nach Istanbul, von dort direkt nach Kuala Lumpur. Am Dienstagabend bin ich hier eingetroffen.

Es war ein enger Zeitplan, aber wir hatten wirklich Glück mit den Flugverbindungen. das war perfekt. Und von hier zum Superbike-Finale ist es nur ein Sechs-Stunden-Flug, alles easy. Das war einer der Gründe, warum ich zugesagt habe.

Hast du in einem Kundenteam weniger Druck als im Movistar-Werksteam?

Es sind die Leute rundherum, die den Druck machen. Ich nehme keinen Druck war. Ich betrachte das einfach als erstaunliche Gelegenheit für mich.

Die niederländischen Fans haben seit Jürgen van der Goorbergh 2005 auf den Konica Minolta-Honda im JiR-Team keinen MotoGP-Fahrer mehr gehabt.

Ja, sie haben lange auf so eine Gelegenheit gewartet. Ich bin stolz, hier MotoGP-Fahrer sein zu können. Und es sind weitere niederländische Talente im Vormarsch. Bis zum nächsten MotoGP-Fahrer wird es hoffentlich nicht so lange dauern.

Du kennst Sepang aus der Superbike-WM. Gefällt dir die Piste?

Ja, sie gefällt mir. Sepang gehört zu meinen Lieblingspisten, eine anspruchsvolle Rennstrecke. Hoffentlich wird meine Aufgabe dadurch etwas leichter.

Du hast dir für den Sepang-GP keine Ziele gesetzt?

Nein, ich will mich einfach von Session zu Session steigern. Ich weiß nicht, was mich erwartet. Es wird schwierig. Wenn wir uns konstant steigern, werden wir bis zum Rennen am Sonntag eine deutliche Verbesserung sehen. Das ist das, was ich hoffe.

Hast du jemals Karbonbremsen und Michelin-Reifen benutzt?

Oh, mein Gott... Nein, nie. Es wird zum ersten Mal sein. Die Jungs im Team haben gesagt, ich soll in den ersten Runden mit den Karbonbremsen aufpassen. Aber am Ende sind es Bremsen... Auch wenn sie viel stärker sind als Stahlbremsen. Es wird einige Runden brauche, um damit klarzukommen.

Auch die Reifen werden unterschiedlich sein. In der Superbike-WM fahren wir Pirelli, beim 8-h-Rennen in Suzuka waren wir auf Bridgestone unterwegs. Ich habe in diesem Jahr viele unterschiedliche Bikes und Reifen gefahren.

Ich hoffe, ich werde mich schnell mit den Michelin anfreunden.

Johann Zarco ist ein Teamkollege, der nicht leicht zu besiegen ist.

Richtig, ja. Es ist aber gar nicht mein Ziel, ihn zu besiegen. Er hat letzte Woche ein erstaunliches Rennen gezeigt. Es ist gut ihn im Team zu haben. So kann ich viel von ihm lernen.

Ich will mir jetzt kein Ergebnis vornehmen, sonst bin ich am Schluss womöglich enttäuscht. Ich kenne das Motorrad, die Reifen und die Bremsen nicht. Ich muss viel lernen.

Hast du zum Beispiel deinen Landsmann Wilco Zeelenberg vom Movistar-Yamaha-Team um Rat gefragt?

Ja, das habe ich schon beim Aragón-GP getan, weil ich dort nicht fahren durfte und viel Zeit hatte. Man sagte mir, natürlich ist die MotoGP-Maschine anders, aber am Ende ist es auch nur ein Motorrad.

Sie gaben mir ein paar Ratschläge, wie ich mich anpassen kann.

Aber ich muss das morgen alles selber entdecken.

Du bist schon in Suzuka beim Langstrecken-WM-Lauf eine Werks-Yamaha gefahren, du hast gewonnen. Erwartest du Ähnlichkeiten?

Die R1-Yamaha von Suzuka ist ein sehr konkurrenzfähiges Motorrad. Es gibt eine gemeinsame Basis. Ich hoffe, die M1 wird so leicht zu fahren sein wie die R1 in Suzuka.

Ich bin in diesem Jahr auch schon das japanische Superbike-Motorrad gefahren. Diese vielen Wechsel werden mir auch hier helfen, denke ich. Ich werde nur an die großen Unterschiede denken, die Details werde ich vernachlässigen. Ich habe in diesem Jahr mit den vielen Bikes viel Erfahrung gesammelt, aus dieser Erfahrung konnte ich in der Superbike-WM Kapital schlagen.

Ich kann es kaum erwarten, morgen auf die Yamaha zu steigen.

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