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Marcel Schrötter: So gut wie Cortese & Krummenacher?

Von Ivo Schützbach
Marcel Schrötter

Marcel Schrötter

Für den 29-jährigen Bayer Marcel Schrötter beginnt mit dem Wechsel in die Supersport-WM 2023 ein neuer Karriereabschnitt. MV Agusta setzt große Hoffnungen in seine Verpflichtung.

Am 19. August 2012 fuhr Marcel Schrötter in Indianoplis bei Bimota sein erstes Rennen in der Moto2-WM, seither war der Bayer immer in der mittleren Hubraumkategorie am Start und eroberte in bislang 178 Rennen einen zweiten Rang (in Texas 2019) und vier dritte Plätze. Die beste WM-Platzierungen gelangen dem inzwischen 29-Jährigen in den Jahren 2018 und 2019 mit dem süddeutschen Team Liqui Moly Intact GP als Achter. Drei Rennen vor Schluss dieser Saison liegt Schrötter, der zudem 2009 in der Klasse 125 ccm die EM und die IDM im Honda-Team von Toni Mang, Sepp Schlögl und Adi Stadler gewann, auf dem elften Gesamtrang.

Am Donnerstag einigte sich Schrötter-Manager Michael Kories in Portimão mit Andrea Quadranti, dem Eigentümer des Supersport-WM-Teams MV Agusta Reparto Corse, auf die Zusammenarbeit für 2023. Marcel wird Teamkollege von Bahattin Sofuoglu, am Samstag wurde der Deal verkündet.

MV Agusta hat in der Supersport-WM viel erreicht, nur der WM-Titel fehlt. Seit 2013 haben neun Fahrer für 50 Podestplätze gesorgt, darunter neun Siege. Es wurden 2104 Punkte und 16 Pole-Positions erobert, dazu 13 Mal die schnellste Rennrunde gedreht. Bis 2021 kam die F3 675 zum Einsatz, seit diesem Jahr die F3 800.

Mit Abstand erfolgreichster Fahrer auf MV Agusta ist der Franzose Jules Cluzel mit acht Siegen, sieben zweiten und vier dritten Plätzen. 2014 und 2016 wurde der 33-Jährige, der nach dieser Saison seine Karriere beendet, Vizeweltmeister.

Der Finne Niki Tuuli und der Türke Bahattin Sofuoglu fahren in dieser Saison zwar regelmäßig in die Top-10, doch einen Podestplatz hat MV Agusta letztmals am 21. November 2021 in Mandalika auf der indonesischen Insel Lombok erobert – mit Tuuli.

Das Team ist der festen Überzeugung, dank der Verpflichtung von Marcel Schrötter 2023 wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Dem Papierformat nach braucht er sich vor Supersport-Champions wie Sandro Cortese, Randy Krummenacher und Andrea Locatelli nicht zu verstecken, entsprechend hoch sind die Erwartungen.

Durch die Moto2-Einheitsmotoren von Triumph (mit 765 ccm) verfügt Schrötter über jede Menge Dreizylinder-Erfahrung, auf dieses Konzept setzt auch MV Agusta.

«Wir sind hocherfreut, dass wir mit Marcel zu einer Übereinkunft gekommen sind», teilte Teameigentümer Andrea Quadranti mit. «Er ist ein sehr erfahrener Pilot, den ich zusammen mit Partner Matica seit einiger Zeit beobachte. Ich glaube, dass er der Richtige für uns ist. Er wird dem Team mit seiner gesammelten Moto2-Erfahrung dabei helfen, die Technik und auch die Ergebnisse zu verbessern.»

«Zuerst möchte ich Andrea Quadranti und MV Agusta für das Vertrauen danken, das sie in mich setzen, und mir diese Chance geben», so Schrötter. «Ich freue mich sehr auf dieses neue Kapitel in meiner Karriere und kann es kaum erwarten, auf die bildschöne MV Agusta zu steigen und mit dem neuen Team zu arbeiten. Ich bin sehr aufgeregt, ein Teil dieser berühmten Marke zu werden und möchte mit MV Agusta Geschichte schreiben.»

Der Pflugdorfer, der jetzt am Ammersee wohnt: «Nach mehr als zehn Jahren im Grand-Prix-Fahrerlager ist für mich die Zeit gekommen, eine andere Richtung einzuschlagen und trotzdem weiter meiner Leidenschaft auf Weltniveau nachzugehen. Ich bin Motorradrennfahrer und möchte das auch noch ein paar Jahre bleiben und Erfolge feiern. Die Supersport-Weltmeisterschaft hat ein unglaublich hohes Niveau erreicht, auf dem ich mich unbedingt behaupten will. Es wird für uns alle eine große Herausforderung sein, die MV Agusta F3 so schnell wie möglich konkurrenzfähig zu machen. Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben und werde dafür jederzeit 100 Prozent geben.»


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