Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

TV-Poker: Wer überträgt die DTM ab 2018?

Von Andreas Reiners
Wer zeigt die DTM ab 2018?

Wer zeigt die DTM ab 2018?

Der Poker um die TV-Rechte geht endgültig in die heiße Phase. Keine Frage: Der künftige Fernsehpartner ist ein wichtiger Mosaikstein beim Kampf um die Zukunft der Tourenwagenserie.

Ein wichtiges Pfund, um nach dem Mercedes-Ausstieg für 2019 weitere Mitstreiter anzulocken. Um überlebensfähig zu sein.

Am vergangenen Freitag lief die Ausschreibung aus, nachdem der aktuelle Vertrag mit der ARD nach dieser Saison endet. «Wir werden die Angebote sorgfältig prüfen und in den nächsten Wochen Gespräche führen und verhandeln. Zu laufenden Verhandlungen werden wir uns nicht äußern», sagte DTM-Chef Gerhard Berger SPEEDWEEK.com.

Bleibt die Frage, um welche Angebote es sich handelt. Die Lage erschwert hat ohne Frage das Mercedes-Aus, nachdem Berger in den Wochen vor der überraschenden Nachricht mit allen erdenklichen Sendern Gespräche führte, darunter der bisherige Partner ARD, aber auch mögliche Interessenten wie RTL, ProSiebenSat.1 oder auch Sky. Die ITR hat sich dafür einen externen TV-Rechte-Experten ins Boot geholt. Parallel mit den TV-Rechten wurde auch die TV-Produktion neu ausgeschrieben.

Das Problem: Die Zukunft der Serie über 2018 hinaus ist offen, auch wenn Berger sowie BMW und Audi fleißig an dem Fortbestand der Serie basteln. Möglicherweise 2019 mit einem Duell zwischen Audi und BMW als Übergangsjahr, im Idealfall aber mit mindestens einem dritten Hersteller als Mercedes-Ersatz.

Das Class-One-Reglement inklusive neuem 600PS-Turbomotor und damit der Kompatibilität mit der japanischen Super GT könnte der Rettungsanker und die Einstiegsmöglichkeit für Toyota, Nissan oder Honda sein. Und auch Berger selbst, der durchaus überzeugend sein kann. Wie auch immer er es angestellt hat, aber der 57-Jährige hat es geschafft, dass sich Audi, BMW und Mercedes einen Tag vor Ende der TV-Rechte-Ausschreibung auf die Abschaffung der umstrittenen Performance-Gewichte einigen. Ein starkes Signal für die DTM, aber auch für die TV-Sender?

In der offenen TV-Frage versprüht Berger zumindest auch den Optimismus, mit dem er bisher alle schwierigen Aufgaben angegangen ist: «Ich bin mir sicher, dass die Fans in den kommenden Jahren eine attraktive TV-Übertragung von der DTM erleben können.»

Die Beteiligten hüllen sich wenig überraschend in Schweigen. Die ARD, immerhin seit 2000 treuer TV-Partner, wollte sich auf Anfrage «zu dem Thema derzeit nicht äußern». Bei RTL hängt es sowieso von der noch offenen TV-Rechtevergabe in der Formel 1 ab: Macht der Kölner Privatsender 2018 mit der Königsklasse so weiter wie bisher? Dann ist ganz sicher kein Platz für die DTM. Gibt es in Deutschland aber, wie zuletzt spekuliert, das von Liberty Media favorisierte 30:70-Modell aus Free- und Pay-TV, könnte RTL die DTM grundsätzlich durchaus stemmen. Fakt ist, dass sich die Verhandlungen ziehen können. Das, was von den Interessenten am bis Freitag abgegeben wurde, waren erste Angebote. Nun wird gesprochen, gepokert, verhandelt.

ARD-Experte Norbert Haug geht davon aus, dass ein TV-Partner gefunden wird. «Wenn die DTM über 2018 ihre Existenz garantiert, aus meiner Sicht auf jeden Fall. Allein in Deutschland schauen bei der ARD an jedem DTM-Wochenende fast zwei Millionen und manchmal mehr die Rennen von Samstag und Sonntag live. Nur Fußball ist hier größer, jedoch keine andere Sportart», sagte Haug SPEEDWEEK.com.

In der Tat sind es zusammengerechnet rund zwei Millionen, die an den Rennwochenenden DTM schauen. Der Schnitt liegt mit 920.000 Fans pro Rennen in etwa auf Vorjahresniveau, wobei inzwischen deutlich auffällt, dass der Rennsonntag die Kohlen aus dem Feuer holt. Immerhin in fünf von sieben Läufen lag die Quote dabei über einer Million.

Die Saison 2017 (Samstag/Sonntag in Millionen):

Hockenheim: 0,66/1,20
Lausitzring: 0,63/0,96
Budapest: 0,76/0,79
Norisring: 0,74/1,47
Moskau: 0,84/1,08
Zandvoort: 0,75/1,12
Nürburgring: 0,74/1,13

Aktueller Schnitt nach sieben von neun Events: 0,92

Die Saison 2016 (Samstag/Sonntag in Millionen):

Hockenheim: 0,74/1,01
Spielberg: 1,29/1,03
Lausitzring: 0,77/1,15
Norisring: 0,76/0,93
Zandvoort: 1,09/0,99
Moskau 0,99/0,83
Nürburgring 0,58/1,03
Budapest: 0,60/0,79
Hockenheim: 0,81/1,21

Gesamtschnitt: 0,94

Die Saison 2015 (Samstag/Sonntag in Millionen):

Hockenheim: 0,71/1,22
Lausitzring: 1,28/0,81
Norisring: 1,35/1,25
Zandvoort: 1,06/1,13
Spielberg: 1,12/0,93
Moskau: 0,97/1,01
Oschersleben: 0,65/1,17
Nürburgring: 0,82/0,78
Hockenheim: 0,71/1,28

Gesamtschnitt: 1,01

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