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Brawn: Marchionne-Tod warf Ferrari aus der Bahn

Von Andreas Reiners
Ross Brawn

Ross Brawn

Seit einigen Rennen läuft bei Ferrari nicht mehr viel zusammen, aus einem heißen WM-Anwärter wurde innerhalb weniger Wochen ein Sorgenkind. Was sind die Gründe dafür, dass bei der Scuderia vieles chaotisch wirkt?

Dass man Mercedes sportlich plötzlich nur noch hinterherhinkt und ein Teamchef wie Maurizio Arrivabene erst um sich schlägt und die Mannschaft öffentlich kritisiert, um dann nur einen Tag später zurückzurudern? Wie sind Rückstand und die Häufung der eigenen Fehler zu erklären?

Viele Beobachter rätseln, versuchen sich in Erklärungen, suchen nach technischen Ursachen wie zum Beispiel einen zweiten Sensor im Bereich der Ferrari-Batterie. Der soll verantwortlich dafür gewesen sein, dass Ferrari einen Pace-Vorteil auf der Geraden verloren hat. Klar ist: den einen Grund gibt es wohl nicht.

Dafür nennt der frühere Ferrari-Teamchef Ross Brawn einen sehr wichtigen, einen sehr menschlichen: den Tod von Ferrari-Chef Sergio Marchionne am 25. Juli.

Brawn, der von 1997 bis 2006 Technischer Direktor bei dem Traditionsrennstall war und mit Legende Michael Schumacher dort fünf WM-Titel gewann, erkennt die Parallelen zu 2017 natürlich auch: «Wie letztes Jahr ist Ferrari im September und Oktober vom richtigen Weg abgekommen. Bis Monza schien es noch möglich zu sein, bis zum Ende um beide Titel zu kämpfen.»

Der Unterschied zu 2017: Technische Unzulänglichkeiten, durch die man im Vorjahr den Titel verspielte, gab es diesmal nicht.
«Selbst bei einer oberflächlichen Analyse ist offensichtlich, dass Ferrari ein sehr starkes technisches Paket hat. Das liegt an den Anstrengungen der vergangenen Jahre, die es dem Team ermöglicht haben, den technischen Rückstand auf Mercedes zu schließen, den es seit Einführung der Power Units 2014 gab», so Brawn weiter.

Der heutige Formel-1-Sportchef: «Es gibt keinen Zweifel daran, dass der Schock durch den plötzlichen Tod ihres Anführers, Sergio Marchionne, der innerhalb des Teams so eine wichtige Bezugsperson war, riesige Folgen hatte. Und das ist völlig nachvollziehbar«, sagte Brawn.

Brawn weiß aus seiner eigenen Zeit, wie Maranello tickt. Auch er hatte trotz der Siege und Titel Krisen erlebt. «Deshalb weiß ich, dass das die Zeit ist, um die Köpfe zusammenzustecken, vereint zu bleiben und nach vorne zu schauen. Und zwar ohne sich gegenseitig Vorwürfe zu machen und in Schuldzuweisungen zu verlieren», sagte er.

Denn, so Brawn: «Die Fahrer, die Ingenieure, das Management, sie alle gewinnen und verlieren zusammen. Das ist in jedem Sport eine ungeschriebene Regel, nicht nur in der Formel 1. Das weiß auch in Maranello jeder. Es ist jetzt die Zeit gekommen,


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