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Deutsche Meisterschaft mit oder ohne Ausländer?

Kolumne von Rudi Hagen
DM-Solo in Scheeßel: Jörg Tebbe vor Andrew Appleton (GB), Stephan Katt und Richard Hall (GB)

DM-Solo in Scheeßel: Jörg Tebbe vor Andrew Appleton (GB), Stephan Katt und Richard Hall (GB)

Bei den Deutschen Langbahn-Meisterschaften in Scheeßel fuhren mit den Briten Andrew Appleton und Richard Hall wieder zwei Ausländer mit. Die Frage lautet: Muss das sein?

15 Fahrer plus zwei Reservisten waren bei den Deutschen Langbahn-Meisterschaften der Solisten im niedersächsischen Scheeßel am Start, darunter mit den Briten Andrew Appleton und Richard Hall zwei Ausländer.

Nanu, Briten bei einem deutschen Prädikat? Wie das? Hätten sie auch Deutscher Meister werden können?

Nein, den Titel hätten sie nicht mit auf die Insel nehmen können, auch wenn sie mehr Punkte als ihre deutschen Konkurrenten eingefahren hätten. Das Reglement besagt, dass die Veranstalter je nach Anzahl der Meldungen für dieses Prädikat auch Piloten mit Lizenz anderer Länder in dem Event fahren lassen können.

15 deutsche Top-Fahrer auf der Langbahn zusammen zu bekommen, ist für die Veranstalter immer schwieriger geworden, zumal für die DM in Scheeßel mit dem Dingolfinger Michael Härtel einer der besten verletzungsbedingt absagen musste. Und dass Fahrer wie der zweifache Weltmeister Erik Riss oder Kai Huckenbeck aus Werlte nur auf Speedway setzen und zur Zeit keine Langbahnrennen fahren, muss man akzeptieren.

In Scheeßel fuhren im 15er-Feld mit Fabien Neid, Fabian Wachs und Dennis Helfer schon drei B-Lizenzler wacker mit und mit Finn Loheider und Stefan Repschläger griffen im Verlauf des Nachmittags auch noch die beiden Reservisten jeweils für einen Lauf mit ins Geschehen ein.

Wie es auf dem 1000 m langen Eichenring voraus zu sehen war, führte die Gesamtkonstellation natürlich dazu, dass sich Prozessionsrennen entwickelten, von sehr schönen Kämpfen an der Spitze mal ganz abgesehen.

Vor allem Andrew Appleton, Clubfahrer des MSC Melsungen, sorgte im vorderen Bereich seiner Läufe für Spannung. Der Ex-Europameister fuhr insgesamt 17 und damit die drittmeisten Punkte ein. Hall kam mit der Bahn eigentlich überhaupt nicht zurecht, stürzte dazu im Semifinale 2 und endete mit nur vier Zählern auf Platz 12.

Hier zeigte sich im Reglement dann letztlich doch eine Ungerechtigkeit. Stephan Katt musste inklusive Semifinale gleich dreimal gegen Appleton antreten, lag jeweils hinter dem Briten und gab so zumindest drei Punkte für die DM-Wertung ab, die ohne den ausländischen Fahrer auf seinem Konto gelandet wären. Lukas Fienhage dagegen musste nur zweimal im gleichen Zeitraum gegen Appleton ran.

Vor dem Finale hatten Katt und Fienhage je 10 Zähler, es musste gelost werden. Ergebnis? Katt raus, Fienhage im Endlauf. Wer rechnen kann, weiß wo der Fehler im System liegt.

Schon im vergangenen Jahr beim Finale der Gespanne in Werlte, die der DMSB schändlicherweise von der Deutschen Meisterschaft zur DMSB-Meisterschaft abgewertet hatte, traf Markus Brandhofer/Tim Scheunemann ein ähnliches, aber noch gravierenderes Schicksal. Sie waren in einem Vorlauf gegen die Niederländer Wilfred Detz/Wendy Arling nach mitreißendem Kampf nur Zweite geworden. Dieser Punkt fehlte ihnen kurze Zeit später, als der Wettkampf wegen eines Unwetters abgebrochen werden musste. Die Pfarrkirchener hatten 12, das Team vom AMC Haunstetten aber nur 11 Punkte gesammelt.

Fazit? Entweder man fährt eine Deutsche Meisterschaft nur mit Beteiligung von Fahrern mit deutscher Lizenz, verzichtet aber so als ausrichtender Club auf ein attraktiveres Fahrerfeld und möglicherweise auf weniger Zuschauer oder man lässt auch Piloten mit ausländischen Lizenzen zu und zählt deren Punkte nur intern fürs Punktegeld oder man richtet die DM gleich als IDM, also internationale Meisterschaft aus.

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