Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Ducati in Mugello: Das Ende aller Durststrecken?

Von Günther Wiesinger
Das wollen die Ducatisti in Mugello sehen: Dovizioso vor Márquez und Rossi

Das wollen die Ducatisti in Mugello sehen: Dovizioso vor Márquez und Rossi

Ducati hat zwar in den letzten Jahren einzelne Pole-Positions erreicht. Aber in Mugello hat Ducati seit 2009 nicht gewonnen, insgesamt seit Oktober 2010 nicht. Und Doviz ist in der MotoGP-WM seit 2009 in England sieglos.

Für Ducati steht das wichtigste Wochenende der MotoGP-Saison vor der Türe. Die Fahrerpaarung für 2017 steht mit Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso fest, Andrea Iannone muss gehen und wird voraussichtlich bei Suzuki landen.

«Dovi» kann jetzt befreit fahren, Iannone wird ebenfalls vor Motivation platzen, denn er will den Roten beweisen, dass er der bessere Mann für den zweiten Platz im Werksteam gewesen wäre.

«Dovi» wurde 2016 schon in Argentinien von Iannone und in Texas von Dani Pedrosa abgeschossen, in Jerez streikte die Wasserpumpe, in Le Mans stürzte er aus eigenem Verschulden, deshalb ist er in der WM-Tabelle auf Rang 11 abgerutscht.

Für Ducati steht in Mugello viel auf dem Spiel. In der Correntaio-Kurve wird wieder die Farbe rot dominieren, dort befinden sich die Ducati-Tribünen.

Schon vor einem Jahr hoffte Dovizioso auf einen Heimsieg in Mugello, auch wenn Teamkollege Iannoner von der Pole-Position, stürzte aber dann am Sonntag im Warm-up in der «out-lap», weil er den Ducatisti auf der «Correntaio» zuwinkte und dann mit den kalten Reifen zu rasch in die nächste Kurve einlenkte...
Im Rennen schied Dovi dann aus,

Seit dem letzten MotoGP-Sieg 2010 in Australien durch Casey Stoner wurden die Ducatisti auf eine harte Probe gestellt.

Als Audi das italienische Motorradwerk im Jahr 2012 für rund 740 Millionen Euro übernahm, sollte Ducati wieder auf die Erfolgsstrasse geführt werden. Für 2015 wurden Siege und der WM-Titel anvisiert.

Seit der Verpflichtung von Gigi Dall'Igna als neuem General Manager von Ducati Corse im Oktober 2013 ging es zwar stetig aufwärts, aber mit dem Siegen klappte es nie.

2014 wurden zwar mit Dovi und Crutchlow schon erste Podestplätze erzielt, aber die Durststrecke hinsichtlich des ersten Siegs in der 1000-ccm-Ära (sie begann 2012) verlängerte sich, obwohl Ducati 2014 und 2015 von allerlei Open-Class-Privilegien profitierte.

«Die erste Kurve wird am Sonntag in der ersten Runde eine massgebliche Rolle spielen», meint Dovi. «Denn hier in Mugello ist ein recht weiter Weg von der Startlinie bis zur ersten Kurve. Das heisst, du kannst einen schlechten Start ausbügeln und ein paar Plätze wettmachen, bis du zur Bremszone bei Turn 1 kommst. Und in dieser ersten Kurve kommt es gewöhnlich zu Fehlern. Wir kommen immer gut weg, die Yamaha auch. Doch bei Ducati haben wir beim Beschleunigen vom zweiten bis zum sechsten Gang Vorteile.»

«Dovi» war 2014 WM-Fünfter, 2015 kam er als WM-Dritter zum Mugello-GP, er stand bei den ersten fünf Rennen 2015 viermal auf dem Podest.

Jetzt tritt er in Mugello als WM-Elfter an.

Dovizioso: Ein Sieg in 147 MotoGP-Rennen

Der Mugello-GP bildet das 148. GP-Rennen von Andrea Dovizioso, der 2004 die 125er-WM gewann und 2008 als 250-ccm-WM-Zweiter mit einer privaten Scot-Honda in die Königsklasse kam und dann drei Jahre bei Repsol-Honda fuhr, ehe er 2012 bei Tech3-Yamaha-Station machte und 2013 zu Ducati wechselte.

Falls ein Ducati-Fahrer am Sonntag in der Toskana triumphiert, wäre es der erste Ducati-MotoGP-Erfolg in Mugello seit 31. Mai 2009 (Casey Stoner) und der erste überhaupt seit 17. Oktober 2010 in Phillip Island 2010 (ebenfalls durch Casey Stoner). Seit diesem letzten MotoGP-Triumph der Roten in Mugello 2009 wären bis Sonntag immerhin 2428 sieglose Tage verstrichen, seit dem Australien-GP 2010 sogar 2220 Tage ohne MotoGP-Erfolg.

Auch für den populären und beliebten Fighter Andrea Dovizioso würde eine lange Durststrecke zu Ende gehen. Der 125-ccm-Weltmeister von 2004 hat bisher nur eines von seinen 147 MotoGP-Rennen gewonnen – am 26. Juli 2009 im Regen von Donington auf der Repsol-Honda.

Am Sonntag wird es nicht weniger als 2490 Tage her sein, seit Dovi damals die Weltklasse besiegt hat.

Aber Ducati hat ein Problem: Es reichte zwar manchmal für Trainingsbestzeiten, zum Beispiel durch Andrea Iannone (bisher ohne MotoGP-Sieg) in Mugello 2015 und durch Dovizioso 2014 in Motegi und 2015 in Doha, doch der Reifenverschleiss wegen der brachialen Power hinderte Ducati in den letzten drei Jahren immer wieder an GP-Siegen. Deshalb reichte es jeweils nur zu Podestplätzen – hinter Honda oder Yamaha.

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