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Geplant ab 2020: Werksmaschinen für jedes Privatteam

Von Ivo Schützbach
In der seriennahen Superbike-WM haben früher die Teams einen Großteil der Arbeit an den Motorrädern selbst erledigt. Inzwischen sind die Maschinen technisch so fortgeschritten, dass das nicht mehr möglich ist.

Sämtliche technischen Regeländerungen von Promoter Dorna, seit Herbst 2012 neben der MotoGP- auch für die Superbike-WM verantwortlich, zielten auf zwei Dinge ab: Kostensenkung und höhere Leistungsdichte.

Im ersten Schritt wurden Kostendeckel für die Serienmaschinen, Bremsen, Federelemente und Elektronik eingeführt.

Außerdem haben sich alle Hersteller verpflichtet, ihren Kunden die gleichen Motoren und Elektronik wie dem Werksteam, im offiziellen Jargon Referenzteam genannt, zu liefern.

2019 sehen wir von allen fünf beteiligten Herstellern BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha Werksteams. Das gab’s zuletzt 2013, als Aprilia, BMW, Ducati und Kawasaki Werksteams hatten, dazu EBR und MV Agusta, aber mit wesentlich geringerem Aufwand.

Im zweiten Schritt will die Dorna dafür sorgen, dass alle Kundenteams identisches Material wie die Werksteams bekommen.

«Wir arbeiten mit den Herstellern daran, dass bald alle Teams von den Herstellern komplette Rennpakete erhalten», erzählte SBK Sport-Direktor Gregorio Lavilla im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Dieses Jahr machten das nur zwei Hersteller, alle anderen stellten nur Teile davon zur Verfügung. In einer idealen Welt sollen sich die Teams um die Logistik, die Mechaniker und das Drumherum kümmern, die Technik sollte komplett von den Herstellern gestellt werden. Die Bikes haben heute so einen hohen Level erreicht, das ist nicht mehr wie früher. Obwohl die Motorräder heute technisch viel näher an den Serienmaschinen dran sind, als sie es je waren, sind sie doch viel ausgereifter, als es das beste Superbike je war. Jede Serienmaschine heute ist im Prinzip eine fertige Rennmaschine, dem müssen wir Rechnung tragen. Wir wollten die beschriebene Lösung für 2019, die Hersteller baten uns um mehr Zeit. Sie prüfen, ob sie das für 2020 hinbekommen. Dann weiß ein Team vorher genau, was die fertige Rennkonfiguration eines jeden Herstellers kosten wird.»

Der Spanier weiter: «Historisch haben in der Superbike-WM die Teams viele Dinge an den Motorrädern selbst erledigt, aber die Zeiten haben sich geändert. Dabei rede ich nicht nur von der Elektronik. Kleine Dinge wie ein Endschalldämpfer oder die Kupplung können heute einen großen Unterschied ausmachen, was die Kraftentfaltung oder die Drehmomentkurve betreffen. Jede Zehntelsekunde ist wichtig. Wenn alle Teams von ihrem Hersteller dasselbe haben, dann sollte das ihre Arbeit einfacher und die Performance zwischen den Teams gleichmäßiger machen. Wobei es immer Teams geben wird, die über mehr Ressourcen verfügen.»

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