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Aleix Espargaró: Warum er von Suzuki enttäuscht ist

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró (Suzuki)

Aleix Espargaró (Suzuki)

«Ich bin traurig. Ich habe erwartet, dass ich bei Suzuki einen höheren Stellenwert habe», sagt Aleix Espargaró. Muss er nach drei Top-6-Ergebnissen für Rins oder Zarco Platz machen?

Suzuki-Werksfahrer Aleix Espargaró (26) macht kein Geheimnis daraus, dass er mit der Vorgangsweise des Suzuki Ecstar-Werksteams nicht besonders happy ist.

«Ich bin ein bisschen traurig. Ich hatte den Eindruck, dass ich für Suzuki einen grösseren Wert darstelle. Ich habe mehr Respekt erwartet», entrüstet sich Aleix. «Aber die Dinge sind, wie sie sind. Klar, Suzuki hat eine gute Wahl getroffen, indem sie nach dem Abgang von Maverick Andrea Iannone engagiert haben. Iannone war einer der wenigen Topfahrer, die noch frei auf dem Markt erhältlich waren. Aber die Art und Weise, wie das verlautbart wurde, es ging alles sehr rasch, hat mir nicht gefallen. Mit mir selbst hat Suzuki noch keine Verhandlungen begonnen... Ich habe eine andere Vorgangsweise von Suzuki erwartet.»

Ausserdem hat Suzuki eine Option auf den französischen Moto2-Weltmeister Johann Zarco.

Aleix Espargaró weiss nicht, was das für ihn bedeutet. «Ich habe auch gelesen, dass Rins bei Suzuki im Gespräch ist. Ich weiss nichts darüber. Das ist etwas, worüber ich keine Kontrolle habe. Ich kann nichts anderes tun, als meine Konkurrenzfähigkeit auf der Rennstrecke unter Beweis zu stellen. In den letzten drei Rennen sind wir immer in den Top-6 gelandet. Ich denke, dass ich noch eine Chance verdiene. Ich habe mich zwei Jahre lang bei der Entwicklung des Motorrads sehr angestrengt. Als ich im November 2014 bei Suzuki eingetroffen bin, war das Motorrad in einem sehr üblen Zustand. Gemeinsam mit dem Team haben wir gute Arbeit geleistet und die GSX-RR voran gebracht», hält der Spanier und Open-Class-Sieger von 2014 fest.

«Es wäre verrückt, wenn Suzuki beide Fahrer austauschen würde», ärgert sich Aleix. «Aber das entscheide nicht ich...»

Hat Aleix Espargaró bereits mit anderen Teams verhandelt? «Nein, ich habe meinen Manager Albert angewiesen, keine Gespräche mit anderen Werken zu führen. Denn meine Priorität war es, bei Suzuki zu bleiben, Aber nach dem, was in den letzten 48 Stunden geschehen ist, sollten wir unsere Strategie ein bisschen überdenken. Ich schätze, nach den jüngsten Ergebnissen und dem guten Job, den wir bei Suzuki geleistet haben, werden wir gute Optionen vorfinden.»

Suzuki hat für 2017 und 2018 den 26-jährigen Andrea Iannone verpflichtet. Deshalb macht sich Aleix mit seinen 26 Jahren Sorgen, Suzuki könne statt ihm einen jüngeren Fahrer wie den 20-jährigen Moto2-WM-Leader Alex Rins engagieren, um die Lücke des 21-jährigen Vinales für die Zukunft aufzufüllen.

«Das kann sein. Aber das Wichtigste ist, dass wir jetzt weiter beide Bikes vorne hinstellen, wie es Maverick und mir bei den letzten Rennen gelungen ist. Wenn Suzuki einen jungen Piloten haben will... Ich bin nicht der Boss von Suzuki. Ich habe keine Entscheidungsvollmacht. Wenn ich mit 26 Jahren zum alten Eisen gehöre... Ich weiss nicht. Ich kann nur die Antwort auf der Strecke geben und mich bemühen, die Entscheidung für Suzuki schwierig zu machen», hält Aleix fest.

«Ich werde Suzuki immer dankbar sein, sie haben mir eine einmalige Gelegenheit ermöglicht. Deshalb ist es meine Priorität, auch 2017 Suzuki zu fahren. Ich will mit Suzuki weiterarbeiten. Aber die letzten zwei Tage waren seltsam für mich. Deshalb bin ich traurig. Klar, Suzuki hat sich den bestmöglichen Fahrer als Ersatz für Maverick geangelt, Kompliment. Aber als aktueller zweiter Werksfahrer habe ich mit einer anderen Vorgangsweise gerechnet.»

Die Zukunft von Aleix könnte jetzt von den Ergebnissen in Mugello und Barcelona abhängen. Er steht also unter erhöhtem Druck.

«Mit diesem Druck leben wir die ganze Zeit. Dein Wert entspricht immer dem Ergebnis des letzten Rennens. Daran bin ich gewöhnt. Aber trotzdem fehlt mir das Verständnis. Wenn ich dauernd auf Platz 12 herumtrödeln würde, würde ich meine Situation bei Suzuki einsehen. Aber ich liege in der WM nur elf Punkte hinter dem WM-Vierten Dani Pedrosa.»

Der Suzuki-Pilot redet sich in Rage. «Ob mich diese Situation anstachelt? Mehr Motivation kann ich nicht finden. Es ist schon schwierig genug, sich gegen all diese Jungs auf der Piste zur Wehr zu setzen. Ich habe in den letzten Rennen viel riskiert, ich habe enorm gepusht. Wir haben die Rennperformance verbessert und einen guten Level gezeigt. Ich bin ganz aufgeregt und gespannt, denn Mugello, Barcelona und Assen passen ausgezeichnet zur Suzuki. Das sind auch Pisten, die ich sehr gerne mag. Wir werden überall gut abschneiden. In zehn Tagen testen wir in Valencia. Es sieht auf der Piste alles gut aus.»

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