Neue SSP-WM: Drehzahl für Ducati, MV, Triumph unklar

Von Kay Hettich
Wie hoch darf die MV Agusta F3 800 drehen?

Wie hoch darf die MV Agusta F3 800 drehen?

Mit der Veröffentlichung der Teilnehmerliste für die Supersport-WM 2022 wurden nicht nur die Fahrer bestätigt, sondern auch der Beginn einer neuen Ära in der mittleren Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft.

2022 erleben wir eine bunte Supersport-WM. Entwickelte sich die mittlere Kategorie in den vergangenen Jahren zunehmend zu einem Yamaha-Cup, werden in diesem Jahr fünf Hersteller um Siege und Podestplätze wetteifern. Von den klassischen 600er-Motorräder sind nur die Yamaha R6 und die Kawasaki ZX-6R übrig. Dank eines neuen technischen Reglements kommen nun auch die Ducati 955 V2, Triumph Street Triple 765 RS und MV Agusta F3 800 zum Einsatz.

Zahlenmäßig ist die R6 mit 13 Bikes zwar weiterhin überlegen, auf Platz 2 folgt jedoch bereits die V2-Ducati mit sieben Motorrädern.

In der Saison 2022 fährt die FIM zweigleisig. Während die bisherigen Motorräder unter weitgehend identischen Regeln antreten werden – die Yamaha R6 dient bei der Harmonisierung als Maßstab –, wird das Reglement für die hubraumstärkeren Bikes neu geschrieben. Die FIM nennt diese Kategorie übergangsweise ‹Supersport-Next-Generation›. Ab 2023 gelten dann die gleichen Regeln für alle Motorräder.

Wichtige Kennzahlen wurden bereits festgeschrieben. Neu ist ein Mindestgewicht für Fahrer und Motorrad von 242 kg, was auch für die traditionellen 600er gilt. Das Gewicht des Motorrads muss zwischen 161 und 173 kg liegen. Liegt es darüber, ist das Gesamtgewicht nicht mehr relevant.

Die verschiedenen Motorenkonzepte spiegeln sich in der erlaubten Motorenanzahl wider: Bis 600 ccm muss ein Motor nur 2,5 Meetings überstehen, bis 799 ccm bereits 3 Rennwochenenden und ab 800 ccm 3,5 Meetings.

Mit 11.xxx/min wird der Ducati erwartungsgemäß die geringste Drehzahl erlaubt, der MV Agusta und der Triumph werden 14.xxx/min zugestanden. Bis die Drehzahl exakt fixiert ist, werden wohl noch mehrere Wochen vergehen, es laufen umfangreiche Prüfstandstests. Die Teams stellt das vor die Problematik, mit welcher Drehzahl sie die Wintertests absolvieren.

Ähnlich wie in der Superbike-WM wird ein Algorithmus etabliert, der unter der Saison die Ausgeglichenheit der Motorräder überprüft. Nach jeweils drei Rennwochenenden können dann die Drehzahl oder andere Parameter angepasst werden.

In diese Formel fließen unter anderem ein: Rundenzeit im Vergleich zu allen Konkurrenten, Topspeed-Werte, Anzahl gleicher Motorräder, Fahrer-Potenzial, Rennergebnisse, Führungsrunden, Renndauer sowie die Auswirkung früherer Anpassungen. Das Schema ist komplex und kann jederzeit um weitere Faktoren ergänzt werden. Sollte die Formel nicht funktionieren, behalten sich FIM und Dorna vor, nach eigenem Ermessen nachzujustieren.

Eine kleine Anpassung gibt es hinsichtlich der Reifen. Standen im Vorjahr noch 17 Reifen an einem Rennwochenende zur Verfügung, müssen die Fahrer 2022 mit nur noch 15 Reifen (sieben Vorderreifen, acht Hinterreifen) auskommen. Einheitslieferant Pirelli hat sich verpflichtet, mindestens zwei Gummimischungen anzubieten.

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