Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Charles Leclerc (Ferrari): «2018 war ich nervöser»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Der neue Ferrari-Fahrer Charles Leclerc geht ohne Furcht, aber mit Respekt in seine erstes GP-Wochenende in Rot: «Vor einem Jahr war ich nervöser. Ich bin auf meine Aufgabe besser vorbereitet.»

Witzige Szene vor der Medienrunde mit Ferrari-Fahrer Charles Leclerc: Teamchef Mattia Binotto setzte sich für einen kurzen Schwatz mitten unter die Berichterstatter. Schon warteten wir gespannt, ob er vielleicht seinem Schützling Leclerc eine Frage stellen würde. Aber so lange blieb der Italiener dann doch nicht. Dennoch – mit Maurizio Arrivabene hätte es so etwas nie gegeben. Die Atmosphäre bei Ferrari ist ungezwungener geworden.

Leclerc gibt sich danach vor seinem ersten Rennwochenende in Rot furchtlos, aber auch respektvoll. «Es fühlt sich grandios an, hier mit Ferrari anzutreten. Aber wenn ich im Auto sitze, dann verschwindet die Emotionalität, dann bin ich ganz auf meine Aufgabe konzentriert. Ich weiss, dass ich viel zu lernen habe. Gleichzeitig finde ich: 2018 war ich nervöser, als ich hier meine Formel-1-Karriere begann. Denn ich wusste, dass ich ganz am Anfang stehe.»

Der Traum Ferrari begann übrigens ziemlich früh. Charles erinnert sich: «Schon als ich als Dreikäsehoch im Fernsehen Rennen geschaut habe, stach das rote Auto immer heraus. Genau so war es auch beim Grand Prix in meiner Heimat Monaco. Bis heute hat sich nichts geändert – mein Lieblingsauto ist noch immer rot.»

«Ich bin besser vorbereitet als vor einem Jahr. Ich fühle mich im Ferrari sehr wohl. Allerdings kann man das schwerlich vergleichen. In Barcelona fährst du vier Tage auf der gleichen Bahn, dann kommst du auf eine Piste wie Melbourne, und alles ist anders. Sehen wir mal, wie es ab Freitag hier laufen wird. Aber wir sind guter Dinge.»

«Ich habe jetzt mehrere Wochen bei Ferrari erlebt, wir waren mit einigen Mitarbeitern auch in den Bergen, um uns besser kennenzulernen. Ich musste viele neue Mitarbeiter kennenlernen, aber inzwischen habe ich mich gut eingelebt.»

Was ist das Beste daran, ein Ferrari-Fahrer zu sein? Charles meint: «Dass ich weiss – ich habe ein Auto, mit dem ich Rennen gewinnen kann.»

Immer wieder wird der Monegasse auf das leidige Thema Stallorder angesprochen. Charles bleibt ganz gelassen: «Erstens sind die Dinge von Anfang an klar. Zweitens kann noch keiner sagen, wie sich das konkret abspielen soll. Wenn eine entsprechende Situation auftaucht und ich Platz machen soll, dann erhalten ich eine Anweisung über Funk und fertig. Ich für meinen Teil habe mir vorgenommen – ich will mich in eine Situation manövrieren, damit sich die Frage Stallorder gar nicht erst stellt.»

Für die beste Rennrunde gibt es 2019 einen zusätzlichen Punkt. Kann sich Charles vorstellen, dass jemand aus den Top-Ten kurz vor Schluss an die Box taucht, um sich dank frischer Reifen die beste Rennrunde und so den Zusatzpunkt zu angeln? Leclerc: «Grundsätzlich willst du eine Position auf der Rennpiste nicht gefährden. Aber falls der Vorsprung auf den folgenden Fahrer komfortabel ist, kann ich mir durchaus denken, dass jemand das versuchen wird.»

Ferrari war bei den Wintertests in Barcelona sauschnell, aber der rote Renner wurde vier Mal gestoppt, jeder dieser Defekte würde bei einem Australien-GP zum Ausfall führen. Sind alle Probleme gelöst? Charles meint: «Wir sind der Überzeugung – ja. Aber letztlich wird nur die Arbeit auf der Rennstrecke zeigen, ob das stimmt.»

Was sind die Stärken des Ferrari SF90? Leclerc gibt zur Antwort: «Die gute Balance in jeder Fahrsituation und die Fahrbarkeit des Motors. Und ich brenne darauf, die hier auf dem Albert Park Circuit unter Beweis zu stellen.»

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