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Sebastian Vettels Ferrari SF15-T unter der Lupe

Von Vanessa Georgoulas
Der Ferrari SF15-T ist der 61. WM-Renner aus Maranello und der erste rote Formel-1-Bolide von Sebastian Vettel. Grund genug, einen genaueren Blick auf den neuesten Wurf der Italiener zu werfen.

Der Ferrari SF15-T ist das zweite Auto, das die Scuderia für die neue Turbo-Ära der Formel 1 gebaut hat. Damit will der traditionsreiche Rennstall endlich wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden. Denn das erste Jahr unter den neuen Regeln war alles andere als einfach für die Italiener, die ihre Lehren aus den Fehlern des Vorjahres gezogen haben und nun dank des SF15-T einen grossen Fortschritt erwarten.

Chassis

Die offensichtlichste Änderung im Vergleich zum Vorgänger-Modell Ferrari F14-T ist die Wagenfront, die den neuen Regeln für 2015 entsprechend tiefer angesetzt wurde. Die hässlichen Stufen-Nasen sind Geschichte, die neuen Vorschriften erlauben eine schönere Nasenspitze, die auch aerodynamische Vorteile birgt.

Abgesehen davon sind die Regeln für das Chassis weitgehend unverändert geblieben. Darin sieht Ferrari eine Chance, denn das Team konnte bei der Konstruktion des SF15-T auf einer relativ stabilen Basis aufbauen.

Wie der neue Sauber zeichnet sich auch der neue Ferrari durch ein kompakteres Heck aus, das mehr Abtrieb zulässt. Der Heckflügel wurde angepasst, um eine gleichmässige Performance in den Kurven zu garantieren, während gleichzeitig ein besserer DRS-Effekt auf den Geraden möglich ist.

Auch bei der Bremskühlung wurde Hand angelegt: Die Luftkanäle wurden angepasst, sodass die Bremszangen und -Scheiben besser gekühlt werden, während im Vergleich zum 2014er-Design mehr Abtrieb generiert werden kann. Zudem wurden Vorderrad- und Hinterrad-Aufhängung angepasst, um das Reifenmanagement zu verbessern.

Integration der Antriebseinheit

Wie schon 2014 besteht eine der Herausforderungen darin, die Antriebseinheit perfekt in das Chassis zu integrieren. Dabei geht es nicht nur um das richtige Packaging, also darum, wo welche Bauteile am besten zu verbauen sind. Darüber hinaus muss eine Lösung für den Einbau des Triebwerks gefunden werden, die eine bestmögliche Performance zulässt.

Das gewählte Design des SF15-T soll die optimale Wahl hinsichtlich Kühlung, Abtrieb und Power sein. Dabei wurde auch auf die Luftführung im Innern des Renners besonders geachtet. Die Ingenieure versprechen sich dadurch mehrere Zehntel Zeitgewinn.

Bremsen

2014 kam zum ersten Mal das sogenannte Brake-by-Wire-System (BBW) zum Einsatz. Dieses sollte die höchstmögliche Energierückgewinnung garantieren und gleichzeitig die optimale Bremsbalance zulassen. Letzteres war bei den ersten BBW-Versionen von Ferrari eine grosse Herausforderung.

Doch das Team aus Maranello hat die elektronische Hinterradbremse schon während der Saison 2014 weiterentwickelt, sodass vom SF15-T ein besseres Bremsverhalten zu erwartet ist. Das sollte Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen eine bessere Fahrzeugkontrolle bei harten Bremsmanövern bescheren.

Getriebe

Da die technischen Regeln auf 2015 kaum verändert wurden, konnten sich die Ferrari-Ingenieure auf die Weiterentwicklung des Getriebes konzentrieren. Die gewählte Getriebeübersetzung darf ab dem ersten Rennen nicht mehr verändert werden, deshalb wurde aufgrund der Erfahrungen von 2014 eine neue Übersetzung ertüftelt. Die Kupplung –  ein Bereich, in dem die Scuderia für gewöhnlich ohnehin schon stark ist – wurde weiter verfeinert, um noch schnellere Starts zuzulassen.

Gewicht und Reifen

Die Regeln sehen auch eine Erhöhung des Mindestgewichts um 11 kg auf 702 kg vor. Den dadurch gewonnenen Spielraum nutzten die Ingenieure aus Italien, um einige Performance-relevante Neuerungen vorzunehmen.

Bei den 2015er-Reifen gab es keine grossen Änderungen: Eine neue Hinterreifen-Konstruktion, die von allen Teams am Ende der Saison 2014 getestet wurde, erlaubt in diesem Jahr vor allem in Kurven und beim Beschleunigen mehr Grip auf der Hinterachse.

Das Reifenspektrum selbst wird sich nicht verändern. Da aber eine bessere Performance vom SF15-T erwartet wird, werden die Reifen-Verantwortlichen der Scuderia dennoch alle Hände voll zu tun haben.

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