Formel 1: Das war unangebracht von Hamilton

Barcelona: Räikkönen (Ferrari) scheitert an Mercedes

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen und Ferrari: auf superweichen Reifen langsamer als Rosberg (Mercedes) auf weichen

Kimi Räikkönen und Ferrari: auf superweichen Reifen langsamer als Rosberg (Mercedes) auf weichen

Kurz vor Mittag des Barcelona-Tests rückten Felipe Massa (Williams) und Kimi Räikkönen (Ferrari) erstmals auf superweichen Reifen aus. Das Ergebnis ist für die Mercedes-Gegner ernüchternd.

Der Platzhirsch stand in der Box: Als sich Felipe Massa im Williams-Mercedes und Kimi Räikkönen im Ferrari ein Duell auf superweichen Sohlen lieferten, hatte Weltmeister Mercedes seinen britischen Champion Lewis Hamilton längst in die Mittagspause geschickt – nach verschiedenen Abstimmungsarbeiten wurde der Silberpfeil umgebaut.

Die früheren Stallgefährten Massa und Räikkönen lieferten sich ein atemraubendes Duell im Tausendstelsekunden-Bereich – 1:23,262 min für den Brasilianer im Williams, 1:23,276 min für den Finnen im Ferrari.

Mindestens im Quali-Trimm liegt Ferrari damit auf Augenhöhe mit Williams. Doch für die beiden Teams ein Schlag ins Gesicht: Nico Rosberg war gestern auf weichen Reifen mit 1:22,8 min gemessen worden. Wenn wir die (je nach Rennwagen) fünf bis sieben Zehntelsekunden abziehen, welche der superweiche Reifen bringt, dann liegt Mercedes rund eine Sekunde vor dem Rest der Welt!

Die Konkurrenz kann einpacken ...

Wie schnell der Silberpfeil in Wahrheit ist, werden wir bei diesem Wintertest leider nicht erleben: denn Mercedes hat bei Pirelli für den letzten Wintertests überhaupt keine superweichen Reifen bestellt.
Kevin Magnussen im McLaren-Honda sind weiche Reifen spendiert worden. Gemessen an Williams liegt der Däne mit dem gleichen Reifentyp um 1,5 Sekunden zurück. Fortschritte macht McLaren-Honda dennoch: der junge Magnussen ist mit dem gleichen Gummi wie gestern Jenson Button knapp drei Zehntelsekunden schneller gefahren.

Nico Hülkenberg hat den guten Eindruck des neuen Force India heute bestätigt: keiner ist heute mehr gefahren als der Deutsche. Die Standfestigkeit des brandneuen Autos stellt Force India ein sehr gutes Zeugnis aus. Seine Bestzeit fuhr Hülkenberg auf superweichem Gummi, weniger, um mit einer guten Zeit zu glänzen, sondern eher, um ein Gefühl für diese Reifenmischung zu bekommen.

Mit dem rot markierten Pirelli des Typs superweich ging auch Marcus Ericsson auf die Bahn: damit ist klar – Sauber liegt mehr als eine Sekunde hinter Williams und Ferrari. Das ist gemessen an 2014 ein enormer Schritt nach vorne, aber es ist schwer einzuordnen, wo Sauber damit im Duell mit den direkten Gegnern steht.

An der Box guckt Pastor Maldonado dem Treiben zu. Derzeit ist sein Lotus-Stallgefährte Romain Grosjean Letzter, aber das macht dem Venezolaner kein Bauchweh. «Der Mercedes-Motor ist wirklich der Hammer», schwärmt der Barcelona-GP-Sieger von 2012. «Dass er mehr Power hat als die Antriebseinheit von Renault, ist ja inzwischen kein Geheimnis mehr. Was mir jedoch fast noch mehr Eindruck gemacht hat, ist die Kraftentfaltung des Mercedes, fabelhaft.»

Barcelona-Test, Zeiten am Samstagmittag

1. Felipe Massa (BR), Williams-Mercedes, 1:23,262 min (45 Runden)
2. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:23,276 (51)
3. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:24,477 (50)
4. Nico Hülkenberg (D), Force India-Mercedes, 1:24,939 (76)
5. Kevin Magnussen (DK), McLaren-Honda, 1:25,225 (38)
6. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:25,471 (36)
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing-Renault, 1:25,742 (60)
8. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:26,330 (53)
9. Romain Grosjean (F), Lotus-Mercedes, 1:27,950 (44)

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