Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Florian Alt: Als Weltcup-Sieger zur IDM SBK in Zolder

Von Esther Babel
In der IDM Sommerpause absolvierte der Yamaha-Pilot zwei Langstrecken WM-Läufe und schnappte sich zusammen mit IDM-Kollege Bastien Mackels den Titel. Am Wochenende geht es weiter bei der IDM Superbike.

Seit Jahren ist Florian Alt mit der Startnummer 66 unterwegs. Scheinbar bringt ihm diese Zahl tatsächlich Glück. Denn genauso viele Punkte hat der Yamaha-Pilot nun in der Langstrecken-WM zusammen mit seinen Teamkollegen gesammelt. Im Winter hatten Alt und Bastien Mackels im Team Yamaha Viltaïs Experience für die WM unterschrieben, neben ihrem IDM Job für das Team Yamaha MGM, und sammelten gemeinsam mit Axel Maurin mehr Punkte als alle anderen Teams, die um den Weltcup-Sieg fuhren. Maurin steht zwar in der Einzelfahrer-Wertung ganz oben, doch in der Meisterschafts-Wertung hat das französische Team das Rennen um den Titel gemacht. Als Sieger kommt nun auch Alt am kommenden Wochenende in die IDM zurück, die ihre Saison im belgischen Zolder fortführt.

Überall steht, ihr seid Weltmeister. Aber richtig heißt es doch Weltcup-Sieger oder? Kannst du uns genau erklären, was du jetzt bist und wo der Unterschied liegt?

Der Gesamtsieg in der Superstock Kategorie nennt man World Cup Sieg und dem zu Folge bin ich mit dem Team World Cup Sieger geworden.

Beim Rennen am Slovakiaring herrschten knackige Temperaturen jenseits der 30 Grad. Wie hoch ist da der Spaßfaktor noch, wenn man in voller Montur ein heißes Motorrad übernimmt?

Ehrlich gesagt waren die heißen Temperaturen Anfang vorletzter Woche schon ein wenig anstrengend, aber man gewöhnt sich dran. Im Rennen merkte man die Hitze besonders vom Motorrad, denn es hat sich angefühlt wie eine Heizung.

Die Insekten, die bein Nachttraining am Slovakiaring auf die Visiere der Fahrer knallten, sind ja schon legendär. Wie schlimm war es wirklich? Immerhin wurde wegen der Tiere der Rennstart vorverlegt, um nicht in der Schlussphase des Rennens in die Rushhour der Tiefflieger zu kommen.

Das war tatsächlich ein riesen Thema. Als ich die letzten 30 Minuten im Rennen gefahren bin, klatschten diese riesen Käfer überall an den Körper. Man konnte dadurch nach vier Runden kaum noch was in der Dämmerung durch das Visier sehen.

Fährst Du lieber tagsüber oder nachts?

Tagsüber ist mir immer noch lieber, wobei die Nacht auch was hat. Umso besser man die Strecke in der Nacht kennt, umso schneller ist man in der Nacht in seinem Rhythmus.

In der EWC fährst du Michelin und in der IDM Dunlop. Wie klappt es mit der Umstellung?

Die Umstellung ist bis jetzt ganz gut gelaufen. Die Reifen sind auf jeden Fall unterschiedlich, aber nach ein, zwei Sessions sollte die Umstellung klappen.

Wie fiel die Siegesfeier am Slovakiaring aus?

Wir sind in die Stadt in eine Bar und haben bis knapp 5 Uhr mit dem ganzen Team und Freunden richtig gefeiert. Dann sind wir direkt zum Flughafen und nach Hause geflogen.

Was macht mehr Laune? 24 Stunden, 8 Stunden oder ein 30 Minuten IDM-Lauf?

Es ist nicht vergleichbar, denn jede Meisterschaft hat ihren Reiz. Das Interessante bei der IDM ist jedoch der Moment, wenn die Ampel aus geht und es dann heißt, in ca. 30 Minuten so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen.

Am 2. Juli war die WM am Sachsenring beim Deutschland GP unterwegs. Vor zwei Jahren warst du noch selber Teil der WM. Kannst du so einen GP inzwischen genießen, als Zuschauer, oder wie sieht da die Gefühlslage aus?

Es ist immer schön, GP Sport anzugucken. Sicherlich würde man gerne WM fahren, aber mit Yamaha den Weg in die IDM und Langstrecken WM gemacht zu haben, bereue ich nicht.

In ein paar Tagen ist die IDM in Zolder unterwegs. Schon eine Idee, wie du die BMW-Mannschaft schlagen kannst?

Natürlich wird es nicht einfach, Markus Reiterberger im Rennen zu schlagen, jedoch sind wir gut aufgestellt und versuchen unsere Fortschritte zu nutzen. Im Rennen am Slovakiaring hatte ich einen guten Zweikampf mit ihm und hoffe ,dass es in Zolder auch möglich sein wird.

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