Verneige mich: Bergers emotionale Worte zum Lauda-Tod

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger und Niki Lauda 2014 in Spielberg

Gerhard Berger und Niki Lauda 2014 in Spielberg

Niki Lauda ist am Montag im Alter von 70 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben. DTM-Chef Gerhard Berger trauert mit emotionalen Worten um einen Freund und Wegbegleiter.

«Ich bin sehr traurig über den Tod von Niki. Ich habe einen Freund und Österreich seinen größten und weltweit bekanntesten Sportler verloren. Wenn der Begriff 'Legende' auf jemanden zutrifft, dann auf ihn. Seine Erfolge als Rennfahrer und Geschäftsmann in Verbindung mit seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit machen ihn zu einer wahren Legende.

Meine Gedanken sind bei seiner Familie, seiner Frau Birgit, seinen Kindern Mia, Max, Lukas, Mathias und Christoph. Der enge Familienkreis hat sich in den letzten Monaten liebevoll und aufopfernd um ihn gekümmert.

Sehr persönliches Verhältnis

Ich hatte insbesondere in den letzten zehn Jahren ein sehr persönliches Verhältnis zu Niki. Ob als Fahrerkollege, Geschäftspartner oder Freund – er war ein Wegbegleiter, auf den ich mich immer verlassen konnte. Ihn zeichneten Genauigkeit, Pünktlichkeit, Ordnung und ein scharfer Verstand aus. Diese Merkmale in Verbindung mit seiner schonungslos offenen und geradlinigen Art machten ihn für mich zu einer sehr besonderen Person. Ich trauere um einen Freund, den ich sehr verehrte und schätzte.

Letztendlich glaube ich, dass es für Niki eine Erlösung war, weil er sein Leben immer mit 120 Prozent Einsatz gelebt hat. Das war ihm aufgrund seiner schweren Krankheit zuletzt nicht mehr möglich. Ich kenne wenige Menschen, die ein so erfülltes Leben hatten wie der Niki – mit großen Erfolgen im Sport und im Geschäftsleben, auch privat noch einmal das Glück zu finden.

Gleichzeitig allerdings auch mit schwierigsten Tiefschlägen in allen Lebensbereichen. Er hat sie ohne Jammern oder sich zu beschweren in seiner für ihn typischen pragmatischen, lösungsorientierten Art, gemeistert. Deshalb wird er der Welt als der Österreicher mit großem Können, Charisma, Ehrlichkeit und Zielstrebigkeit in Erinnerung bleiben.

Niki Lauda darf keinesfalls auf seine drei Formel-1-Titel und das unglaubliche Comeback nach einem schweren Unfall 1976 reduziert werden.

Viel mehr Facetten

Dieser Mann hatte viel mehr Facetten. Er war ein extrem guter Pilot von großen Flugzeugen, er hat gegen politische Widerstände eine Airline aufgebaut, er hat als Chef der Fluggesellschaft den Flugzeugabsturz damals mit unglaublicher Genauigkeit und Ehrlichkeit aufgearbeitet, er hat – zusammen mit Toto Wolff – das Formel-1-Team von Mercedes auf die Erfolgsspur gebracht. Ich verneige mich vor dieser unglaublichen Lebensleistung. Die Vorstellung, sein rotes Kapperl nicht mehr durchs Fahrerlager gehen zu sehen, verändert alles.»

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