Eisspeedway-EM ohne Russen: Keine Favoriten mehr

Von Thomas Schiffner
Harald Simon hat beste Titelchancen

Harald Simon hat beste Titelchancen

Das zweite und entscheidende Finale der Eisspeedway-EM am kommenden Samstag in Tomaszow Mazowiecki (Polen) läuft ohne die zwei suspendierten russischen Fahrer und ohne zwei Verletzte.

Das erste Finale am 19. Februar in Sanok (Polen) brachte zahlreiche Stürze, aber auch eine klare Dominanz der jungen Russen Dmitry Solyannikov und Vladimir Fadeev. Die sind wegen des Ausschlusses russischer Sportler aufgrund des Ukraine-Krieges nicht mehr dabei. Für die Russen hat die FIM Europe den Norweger Joe Saetre und den Finnen Rami Systä nachnominiert. Verletzungsbedingt fehlen Daniel Henderson (für ihn startet der völlig unbekannte Tscheche Lukas Hronadka) und Franky Zorn (Wirbelverletzung), der durch den Tschechen Andrej Divis ersetzt wird. Diese Fahrer starten mit null Punkten chancenlos ins zweite Finale.

Der Finne Aki Ala-Riihimäki, der am Sonntag 56 wird, ist in der polnischen Stadt dabei, obwohl er sich in Togliatti und Sanok nach eigener Aussage zwei Bänderrisse und einen Oberschenkelbruch zugezogen hat. Zwischenzeitlich gewann Riihimäki allerdings die Finnische Meisterschaft.

Von den seit Sanok übrig gebliebenen zwölf Fahrern haben die Punktbesten auch die besten Titelchancen: Harald Simon führt derzeit hinter den Russen mit 12 Punkten vor Jasper Iwema (10), Luca Bauer (8), Lukas Hutla (8), Franz Mayerbüchler (8) und Benedikt Monn (8). Damit ist der Österreicher Topfavorit, aber die drei Deutschen Bauer, Mayerbüchler und Monn liegen alle noch im Bereich der Medaillenränge.

Doch der Wertungsmodus in der EM ist tricky: Es zählen die in den Heats und im Finale errungenen Laufpunkte als EM-Punkte. Nach den 20 Heats stehen die ersten zwei im Finale. Die Fahrer auf den Plätzen 3 bis 6 fahren im Last-Chance-Heat um zwei weitere Finalplätze, da werden keine Punkte vergeben. Das heißt, ein Finalteilnehmer, der im Endlauf nicht punktet, kann unter Umständen im Endergebnis schlechter dastehen als einer, der das Finale gar nicht erreicht hat. Genau das passierte Luca Bauer in Sanok: Er gewann den Last-Chance-Heat, wurde im Finale aber Vierter und liegt jetzt zwei Punkte hinter dem Nicht-Finalisten Iwema nur auf Rang 5. «Mit diesem System bin ich überhaupt nicht einverstanden», sagt der 23-jährige EM-Dritte des letzten Jahres nicht zu Unrecht.

Am Samstag haben in Tomaszow Mazowiecki ein Österreicher, ein Niederländer, ein Tscheche und drei Deutsche die besten Titelchancen. Erst zum zweiten Mal nach 2008 (Franz Zorn) wird der Eispeedway-Europameister kein Russe sein.

Startaufstellung EM-Finale 2 in Tomaszow Mazowiecki:

1. Jasper Iwema (Niederlande)
17. Jo Saetre (Norwegen)
3. Mikko Jetsonen (Finnland)
4. Niek Schaap (Niederlande)
5. Aki Ala-Riihimäki (Finnland)
6. Lukas Hutla (Tschechien)
7. Harald Simon (Österreich)
8. Jimmy Olsen (Schweden)
9. Luca Bauer (Deutschland)
10. Franz Mayerbüchler (Deutschland)
11. Michal Knapp (Polen)
20. Lukas Hromadka (Tschechien)
13. Benedikt Monn (Deutschland)
19. Andrej Divis (Tschechien)
18. Rami Systä (Finnland)
16. Jiri Wildt (Tschechien)

Stand Eisspeedway-EM nach 1 von 2 Rennen:

1. Dmitry Solyannikov (RUS), 18 Punkte
2. Vladimir Fadeev (RUS), 16
3. Harald Simon (A), 12
4. Jasper Iwema (NL), 10
5. Luca Bauer (D/I), 8
6. Lukas Hutla (CZ), 8
7. Franz Mayerbüchler (D), 8
8. Benedikt Monn (D), 8
9. Franz Zorn (A), 7
10. Jimmy Olsen (S), 6
11. Mikko Jetsonen (FIN), 6
12. Michal Knapp (PL), 4
13. Daniel Henderson (S), 4
14. Aki Ala Riihimäki (FIN), 4
15. Rami Systä (FIN), 2
16. Niek Schaap (NL), 1
17. Jiri Wildt (CZ), 1
18. Joe Saetre (N), 1

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