Formel 1: Das war unangebracht von Hamilton

Haarahiltunen Weltmeister – Niedermaier Vize

Von Manuel Wüst
Martin Haarahiltunen wurde in Heerenveen zum dritten Mal in Folge Weltmeister

Martin Haarahiltunen wurde in Heerenveen zum dritten Mal in Folge Weltmeister

Die deutschen Hoffnungen gingen nicht in Erfüllung. In Lauf 16 schlitterte Max Niedermaier in die Strohballen und wurde am Ende Vize-Weltmeister. Stefan Svensson gewann den GP, Martin Haarahiltunen wurde Weltmeister.

Schon weit vor dem entscheidenden Rennen um den WM-Titel 2024 inspizierte Martin Haarahiltunen das Eis im Thialf-Stadion von Heerenveen und machte sich zu Fuß auf den Weg ums eisige Oval. «Ich werde das Finale erreichen müssen und dort kann dann alles passieren», gab der Schwede vor dem Rennen einen Einblick in seine Gefühlswelt, «ich bin etwas nervös, aber zugleich auch fokussiert und werde mein Bestes geben.»

Die beiden Titel-Aspiranten, Martin Haarahiltunen und Max Niedermaier, trafen in Heat 2 aufeinander. Beide kamen gut vom Start weg und der Schwede, der innen gestartet war, setzte sich vor Niedermaier in Front. Der Titelverteidiger holte sich den Laufsieg, der Deutsche wurde nur Dritter.

Im fünften Lauf kam Haarahiltunen dann erneut gut weg, wurde aber vom Finnen Heikki Huusko geschnappt und landete dann sogar in den Ballen. In der Startkurve konnte der Schwede trotz mehrerer Versuche sein Bike nicht mehr abfangen und landete in der Streckenbegrenzung.

Besser lief es für Niedermaier in seinem zweiten Lauf. Der Bayer fand nach dem Start außen herum wieder seine schnelle Linie und fuhr zu seinem ersten Laufsieg.

Mit einem weiteren Laufsieg im dritten Durchgang brachte sich der Bayer wieder voll auf Finalkurs, während Haarahiltunen mit Kupplungsproblemen seinem Landsmann Stefan Svensson unterlag. Im vierten Durchgang kreuzte Haarahiltunen zunächst die Ziellinie als Zweiter hinter Aki Ala-Riihimäki, doch der Finne war nach dem Start in einem extrem harten Manöver gegen Haarahiltunen über die innere Streckenbegrenzung gefahren und wurde ausgeschlossen, was dem Schweden den Laufsieg brachte.

Im darauf folgenden Lauf war Niedermaier wiederum gefordert. Er konnte nach dem Start auch die Führung übernehmen, hatte aber Franz Zorn im Nacken und landete dann bei der Einfahrt in den Strohballen und verlor damit die extrem wichtigen Punkte.

Im seinem letzten Heat legte Haarahiltunen mit einem Laufsieg wieder die Latte höher, worauf Niedermaier im Lauf 19 wiederum mit einem Laufsieg sein Möglichstes tat, um dem Schweden in das so wichtige Finale zu folgen.

Theoretisch war mit dem Laufsieg noch eine minimale Chance da, doch als um 16:04 Uhr Heikki Huusko und Jimmy Olsén die Ziellinie kreuzten und ihre Plätze im Finale klar machten, war Niedermaier wieder raus aus dem Finale. Gleichzeitig war Haarahiltunen damit zum dritten Mal in Folge Weltmeister. Max Niedermaier war aber selbst bei einem Sieg von Heikki Huusko die Silbermedaille nicht mehr zu nehmen.

Im Finale zog Haarahiltunen von außen nach innen und verhakte sich dabei mit dem Finnen Huusko. Das stürzende Duo riss auch noch Jimmy Olsen mit in die Streckenbegrenzung. Nach bangen Sekunden konnten glücklicherweise alle Protagonisten des Sturzes wieder zurück ins Fahrerlager gehen und der Rerun wurde ohne Haarahiltunen gestartet. Svensson spielte in seinem 40. internationalen Jahr seine gesamte Erfahrung aus und gewann vor Olsen und Huusko, der mit seinem dritten Platz WM-Bronze gewann.

«Es war ein großes Drama heute. Im Finale hatte ich einen Plattfuß und einen heftigen Crash», so der alte und neue Weltmeister Martin Haarahiltunen, « es war nicht mein bestes Rennen heute, aber ich bin immer noch der Weltmeister und extrem glücklich.»

«Ich habe heute Silber gewonnen, denn Gold zu gewinnen wäre noch schwieriger geworden und ich hätte ins Finale kommen und Haarahiltunen das Finale verpassen müssen», zeigte sich Max Niedermaier als Vizeweltmeister 2024 trotz des verlorenen Titels hoch erfreut und blickte zugleich auf den 16. Lauf und den Sturz zurück, «ich war eigentlich nicht mehr so schnell dran und bin dann schon etwas runtergegangen vom Gas und dann hat es mich abgelegt. Vielleicht war genau das das Problem.»

Markus Jell haderte erneut mit der Technik und musste zwischenzeitlich auch das Bike wechseln. Er wurde am Ende Vierzehnter und beendete die Saison 2024 auf dem Rang 9. Maximilian Niedermaier blieb am zweiten Renntag in Heerenveen an den WM-Piloten dran, konnte aber keine Punkte schreiben.

Ergebnisse Eisspeedway WM-Finale 4, Heerenveen/NL:

1. Stefan Svensson (S), 20 WM-Punkte/ 12 Laufpunkte
2. Jimmy Olsén (S), 18/12
3. Heikki Huusko (FIN), 16/13
4. Martin Haarahiltunen (S), 14/11
5. Max Koivula (FIN), 12/11
6.. Max Niedermaier (D), 11/10
7. Franz Zorn (A), 10/8
8. Jimmy Hörnell (S), 9/8
9. Charly Ebner (A), 8/7
10. Jasper Iwema (NL), 7/6
11. Andrej Divis (CZ), 6/6
12. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 5/5
13. Sebastian Reitsma (NL), 4/4
14. Markus Jell (D), ¾
15. Filip Jäger (S), 2/2
16. Maximilian Niedermaier (D), 1/0

Finale: 1. Svensson, 2. Olsen, 3. Huusko, 4. Haarahiltunen

Endstand Eisspeedwayweltmeisterschaft 2024:

1. Martin Haarahiltunen (S), 70 Punkte
2. Max Niedermaier (D), 63
3. Heikki Huusko (FIN), 58
4. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 53
5. Stefan Svensson (S), 53
6. Jimmy Olsén (S), 47
7. Max Koivula (FIN), 41
8. Franz Zorn (A), 39
9. Markus Jell (D), 30
10. Jimmy Hörnell (S), 28
11. Charly Ebner (A), 21
12. Jasper Iwema (NL), 21
13. Andrej Divis (CZ), 19
14. Sebastian Reitsma (NL), 10
15. Lukas Hutla (CZ), 9
16. Hans Weber (D), 7
17. Christoph Kirchner (D), 4
18. Filip Jäger (S), 4
19. Benedikt Monn (D), 3
20. Franz Mayerbüchler (D), 3
21. Maximilian Niedermaier (D), 1

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