KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Renault: Getriebeproblem von Hülkenberg aus der Welt?

Von Vanessa Georgoulas
Renault-Sport-Technikchef Bob Bell analysiert den Grand Prix von Monte Carlo und erklärt, warum sich das Getriebeproblem, das Nico Hülkenberg aus dem Rennen warf, nicht mehr auftreten sollte.

Für das Renault-Team gab es im sechsten Saisonlauf in Monaco wider Erwarten keine WM-Punkte. Denn Nico Hülkenberg kam nur bis zur 16. Rennrunde, dann verabschiedete sich sein Getriebe. Der Deutsche war zu diesem Zeitpunkt Zehnter und somit gerade noch auf einem Punkterang unterwegs. Teamkollege Jolyon Palmer schaffte es zwar ins Ziel, blieb aber als Elfter auch punktelos.

Trotz des Doppelnullers sieht Renault-Sport-Technikchef Bob Bell auch Positives, wenn er auf das sechste Kräftemessen des Jahres zurückblickt. Er sagt: «Auch wenn wir ohne Punkte und mit dem Gedanken 'das war ein hartes Rennwochenende' aus Monaco abreisen, gibt es durchaus auch Gutes zu berichten. Wir waren am Donnerstag noch ziemlich weit weg vom Spitzentempo, konnten den freien Freitag jedoch gut nutzen, um unsere Fehler zu ermitteln und aus der Welt zu schaffen.»

«Die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen war sehr gut. Natürlich hat uns der Zusatztag für das Datenstudium sehr geholfen, aber es war auch das Zusammenspiel von allen Mitarbeitern – auch jenen in den Werken in Enstone und in Viry – das einfach ausgezeichnet lief», lobt der Nordire.

Mit Blick auf den schmerzlichen Ausfall von Hülkenberg erklärt Bell: «Das Getriebe war am Ende seiner Einsatzzeit von sechs Grands Prix angelangt und wir wussten schon vor dem Rennen, das die Möglichkeit eines Ausfalls gegeben war. Wir haben dann abgewogen, ob wir es austauschen und dafür eine Strafversetzung in der Startaufstellung um fünf Positionen hinnehmen. Dann wäre es allerdings zu viel verlangt gewesen, von dort aus in die Punkte zu fahren. Deshalb entschieden wir uns, es drin zu lassen – hätte es gehalten, wären wir wohl in den Punkten gelandet.»

Der 59-Jährige verspricht auch: «Wir müssen sicherstellen, dass dieses Problem nicht mehr auftacht. Das nächste Getriebe, das zum Einsatz kommt, ist eine Weiterentwicklung, mit der die Probleme vom Saisonstart nicht mehr auftreten. Wir hatten am Donnerstag ja mit beiden Fahrern Probleme, bei Jolyon Palmer war es die Antriebseinheit und bei Nico die Elektronik, die Sorgen bereitete.»

Und was sagt der Ingenieur zum anstehenden siebten Rennwochenende in Montreal? «In Kanada ist sehr viel mehr Motorenpower gefragt als in Monaco. Wir haben dort lange Geraden, aber auch kurvenreiche Abschnitte mit langsamen Kurven. Wie im Fürstentum kann man sich auf dem Circuit Gilles Villeneuve nicht den kleinsten Fehler erlauben, denn dafür kann der Preis sehr hoch ausfallen. Das gehört bei Montreal dazu, ausserdem werden die Bremsen und Reifen stark gefordert.»

«Es gibt dort viele Randsteine, und wer schnell sein will, muss diese auch richtig reiten. Das war in den vergangenen Rennen nicht gerade unsere Stärke, aber wir machen in diesem Bereich Fortschritte und das wird ein guter Test für uns sein», erklärt Bell weiter. «Ich vermute, dass wir mit einem Stopp auskommen werden, etwas weniger vorhersehbar ist das Wetter, das einen grossen Unterschied beim Reifenverhalten machen kann. Die Streckentemperatur wird also die Strategie und die Abstimmung stark beeinflussen.»

Zum Schluss verrät der Technikchef der französischen Werkstruppe noch: «Wir werden einige neue Teile im Gepäck haben, dazu gehören auch aerodynamische Weiterentwicklungen, die wir speziell für dieses Rennen gebaut haben.»

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